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Der Schockwellenreiter

Der Schockwellenreiter

Titel: Der Schockwellenreiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Brunner
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es«, berichtigte Suzy. »Aber. Ach, ich finde es schwer zu glauben, daß sie sich dazu durchgerungen haben sollten, diese Arten von Verknotungen, tungen, die unser Wurm bewirkt hat, zu entwirren. Soviel ich weiß, arbeitet er auf zwei Ebenen: wenn jemand einen Anruf beim Offenen Ohr abhören will, scrambled er den nächsten Haupt-Nexus, und wenn man ihn zu erledigen versucht, stellt man fest, daß er mit über dreißig Milliarden Bit an Daten verflochten ist, ohne daß sich ermitteln läßt, wo das Übel seinen Ausgang nimmt. Es könnte Jahre dauern, alles zu sieben. Wir haben nie in Erfahrung bringen können, ob die Virus-Kapazität sich tatsächlich bewährt, aber das Vorderende - der Scrambler - funktioniert ausgezeichnet, das hat das BAD uns einmal auf seine Kosten bewiesen.«
    Sandy nickte. »Aber sie richten sich jetzt darauf ein, den Virus-Aspekt auszuräumen. Wie gesagt, sie holen die Maximal-nutzungs-Daten völlig aus dem Netz und legen sie in Bereitschaft, um sie nachher wieder einzuspeisen.« Er lehnte sich zurück und griff nach seinem Glas.
    »Wir sind dir zu Dank verpflichtet, Sandy«, sagte Süßwasser nach kurzem Schweigen. »Ich glaube, es ist besser, wir setzen uns unsere Denkkappen auf und überlegen, was wir.«
    Er unterbrach sie. »Nein, ich werde das für euch machen. Was ihr benötigt, ist ein Bandwurm mit ganz anderem Aufbau. Einen von dem Typ, den man Perpetuativ-Phage nennt. Und als erstes muß er euren Original-Bandwurm zu fressen bekommen.«
    »Perpetuativ-Phage?« wiederholte Suzy. »Diese Bezeichnung habe ich noch nie gehört.«
    »Überrascht mich nicht. Diese Dinger sind recht gefährlich. Unter gewissen begrenzten Umständen sind allerdings schon viele eingesetzt worden. Zum Beispiel, wenn ein Wahltermin näherrückte, tarnt man einen und läßt ihn in die Mitgliederkartei der Gegenpartei schlüpfen, in der Hoffnung, daß sie keine Duplikatunterlagen haben. Doch es gibt gegenwärtig nur sehr wenige im kontinentalen Datennetz, und der einzige große Phage ist inaktiv und wird nur auf Abruf tätig. Falls es euch interessiert, er ist an einem Ort mit dem Namen >Elektro-Eichkater< ausgebrütet worden, und sein alleiniger Zweck ist die Desintegration es gesamten Datennetzes, um zu verhindern, daß eine eventuelle Besatzungsmacht es sich zunutze macht. Ich glaube, er kann diese Aufgabe innerhalb von dreißig Sekunden bewältigen.«
    Ted schnitt ein finsteres Gesicht. »Und wie kommt es, daß du dich damit so gut auskennst?« wollte er erfahren.
    »Tja.« Sandy zögerte, dann überwand er sich. »Nun, meiner läuft seit über sechs Jahren hinter mir her, und er hat sich jederzeit bewährt. Ich wüßte keinen Grund, warum so ein Phage nicht das gleiche fürs Offene Ohr leisten sollte.«
    »Und warum zum Teufel brauchst du überhaupt einen?«
    Indem er sich mit gewaltiger Anstrengung zu einem beherrschten Tonfall zwang, erklärte er es ihnen. Sie lauschten. Und dann tat Ted etwas Bemerkenswertes. Er stieß einen schrillen Pfiff aus. Von dort, wo sie bislang Wache gehalten hatte, kam daraufhin Brunhilde angetrabt. »Lügt dieser Keiler?« fragte Ted. Sie schnupperte an Sandys Unterleib - zimperlich, als erlaube sie sich eine solche Freiheit nur widerwillig -, schüttelte den Kopf und verschwand wieder in die Richtung, woher sie sich eingefunden hatte.
    »Na schön«, sagte Suzy. »Was brauchst du dazu, und wie lange wird's dauern?«
Abfuhr
    »Steht völlig außer Frage«, sagte Dr. Joel Bosch. »Er muß lügen.«
    Sich in unangenehmer Weise dessen bewußt, daß er im selben Zimmer saß, vielleicht sogar im selben Sessel, wie Nickie Haflinger an jenem Tag, als er der längst verflossenen Miranda begegnete, zwang sich Freeman zur Ruhe. »Aber unsere Techniker schließen jede Möglichkeit einer vorsätzlichen Falschaussage aus.«
    »Das kann eindeutig nicht der Fall sein.« Boschs Ton war barsch. »Ich bin sehr gut mit Lillebergs Arbeit vertraut. Es stimmt, daß er zu einigen spektakulären anomalen Resultaten gelangte. Seine Erklärungen dafür liefen jedoch auf nichts anderes hinaus als reinen Unsinn. Heute wissen wir, welche Prozesse man einleiten muß, um derartige Wirkungen zu erzielen, und Lilleberg hat nicht einmal vorgegeben, sich ihrer zu bedienen. Sie existierten einfach noch gar nicht in unserem Wissensschatz, als er sich zurückzog.«
    »Es gab eine beträchtliche Kontroverse um die sogenannte Lilleberg-Hypothese«, meinte Freeman hartnäckig.
    »Diese Kontroverse ist seit langem

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