Der Schoenste Fehler Meines Lebens
damit etwas Derartiges nicht wieder passiert.«
Die Aufrichtigkeit, mit der Haley über ihr Handeln sprach und sich dessen schämte, führte dazu, dass ihr keiner lang böse sein konnte.
Shelby, die von den Mojitos zu Diätcola gewechselt hatte, zog ihre neuen flachen zinnfarbenen Schuhe aus. »Es gehört schon Mut dazu, sich im Roustabout vor alle hinzustellen, wie Meg das getan hat. Auch wenn ihr keiner glaubte, was sie sagte.«
Torie schnaubte. »Wenn wir nicht alle so deprimiert gewesen wären, wären wir vor Lachen von unseren Sitzen gefallen, als sie davon erzählte, wie Ted sie erst kontrolliert und dann fallen gelassen hatte, als wäre sie eine unwiderstehliche Femme fatale.«
»Meg hat ein ausgeprägtes Ehrgefühl und ein großes Herz«, sagte Birdie. »Und das ist eine seltene Kombination. Außerdem hat noch kein Zimmermädchen bei mir so hart gearbeitet wie sie.«
»Und wurde dafür noch am schlechtesten bezahlt«, warf Torie ein.
Birdie ging sofort in die Defensive. »Ich habe versucht, das wiedergutzumachen, wisst ihr. Habe einen Scheck an ihre Eltern geschickt, aber nichts von ihr gehört.«
Lady Emma meinte besorgt: »Keiner von uns hat was von ihr gehört. Sie hätte wenigstens ihre Telefonnummer behalten sollen, dann könnten wir sie anrufen. Mir gefällt es gar nicht, dass sie einfach so verschwunden ist.«
Kayla deutete auf den Bildschirm. »Sie hat einen ganz teuflischen Weg gewählt, um wiederaufzutauchen. Sie muss das aus Verzweiflung getan haben. Es ist ein letzter Versuch, Ted zurückzugewinnen.«
Shelby zog am Bund ihrer zu engen Jeans. »Sie muss sich das Geld von ihren Eltern geliehen haben.«
Torie nahm ihr das nicht ab. »Dazu ist Meg viel zu stolz. Und sie gehört nicht zu den Frauen, die einem Mann hinterherjagen, der von ihr nichts wissen will.«
»Ich glaube nicht einmal, dass Meg dieses Gebot gemacht hat«, meinte Zoey. »Das werden ihre Eltern übernommen haben.«
Sie gingen diese Möglichkeit durch. »Du könntest recht haben«, sagte Birdie schließlich. »Welche Eltern würden sich nicht wünschen, dass ihre Tochter sich Ted angelt?«
Aber Lady Emmas scharfer Verstand sagte ihr etwas anderes. »Ihr liegt alle falsch«, erklärte sie mit Nachdruck. »Meg hat dieses Gebot nicht abgegeben und ihre Eltern auch nicht.« Sie tauschte einen Blick mit Torie.
»Wie?«, hakte Kayla nach. »Spuck’s aus.«
Torie stellte ihren dritten Mojito ab. »Ted hat dieses Gebot in Megs Namen abgegeben. Er möchte sie zurückhaben, und auf diese Weise wird es ihm gelingen.«
Sie hätten alle nur zu gern seine Reaktion gesehen, und so brachte das Komitee die nächste halbe Stunde damit zu, sich zu streiten, wer Ted die Information, dass Meg den Wettbewerb gewonnen hatte, überbringen durfte. Würde er sich schockiert zeigen oder zu seiner List stehen? Schließlich machte Lady Emma ihren Rang geltend und verkündete, es selbst in die Hand nehmen zu wollen.
Ted kehrte an einem Sonntag nach Wynette zurück, und Lady Emma tauchte am zeitigen Montagmorgen vor seinem Haus auf. Es überraschte sie keineswegs, dass er nicht aufmachte, aber da sie sich von Natur aus nicht so schnell geschlagen gab, parkte sie ihren Geländewagen, zog eine wunderschön illustrierte Biografie über Beatrix Potter aus ihrer Handtasche und stellte sich darauf ein, so lange auszuharren, bis er herauskam.
Weniger als eine halbe Stunde später öffnete sich die Garagentür. Er registrierte, dass sowohl sein Laster als auch sein Mercedes blockiert waren, und näherte sich dann ihrem Wagen. Er trug einen Geschäftsanzug und eine Pilotenbrille und hatte einen Laptop in einem schwarzen Lederkoffer dabei. Er bückte sich, um durchs offene Fenster mit ihr zu reden. »Fahr weg.«
Sie klappte ihr Buch zu. »Ich bin hier in einer offiziellen Angelegenheit. Wenn du mir die Tür geöffnet hättest, wüsstest du es schon.«
»Ich bin nicht mehr Bürgermeister. Für mich gibt es keine offiziellen Angelegenheiten mehr.«
»Du bist der Bürgermeister in absentia. Das wurde von uns allen so beschlossen. Aber was ich dir mitzuteilen habe, hat damit ohnehin nichts zu tun.«
Er richtete sich auf. »Wirst du dein Auto wegfahren, oder muss ich das für dich erledigen?«
»Kenny würde es nicht gutheißen, wenn du mich schlecht behandelst.«
»Kenny würde mich anfeuern.« Er setzte seine Sonnenbrille ab. Seine Augen waren müde. »Was willst du, Emma?«
Die Tatsache, dass er sie nicht mit Lady Emma anredete, alarmierte sie
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