Der Schoenste Fehler Meines Lebens
Verbindungen deiner Mutter bekommen wir sicherlich tolle Rabatte in den Hotels und Restaurants. Natürlich erst, wenn wir sie wissen lassen, dass wir sie brauchen.«
»Ich würde nicht auf ihre Hilfe bauen.«
»Ganz im Gegenteil. Ihr wird diese Idee sehr gut gefallen … wenn ich erst mal erzähle, wie hervorragend dieses Gewinnspiel dich abgelenkt hat von deiner kürzlichen …«
Während Emma noch nach dem richtigen Wort suchte, sprang Meg hilfreich ein. »Nationalen Demütigung? Öffentlichen Erniedrigung?«
»Das ist ungebührlich«, protestierte Torie. »Wenn man bedenkt, dass Sie dafür verantwortlich waren.«
»Ich bin nicht diejenige, die mit ihm Schluss gemacht hat«, wehrte sich Meg. »Wann kriegt ihr das endlich mal in eure Dickschädel?«
Sie wartete auf die unvermeidliche Retourkutsche. Dass alles bestens war, bis sie auftauchte. Dass sie auf grausame Weise Lucys Hochzeitsaufregung ausgenutzt habe. Dass sie eifersüchtig gewesen sei und Ted für sich allein hatte haben wollen. Stattdessen winkte er ab und konzentrierte sich auf Emma. »Dir hätte ich wirklich mehr Verstand zugetraut, als dieses schwachsinnige Gewinnspiel zu unterstützen.«
»Sieh mich bitte nicht so an. Du weißt, wie elend ich mich fühle, wenn du die Stirn runzelst. Halte dich an Shelby.« Emma hielt Ausschau nach ihrer Schwiegermutter. »Die allerdings verschwunden zu sein scheint. Feigling.«
Torie stupste ihn in die Rippen. »Oh-oh … deine neueste Eroberung ist zu uns unterwegs. Mit ihrem Vater.«
Meg hätte schwören können, dass Ted die Stirn runzelte, doch in Wirklichkeit sah sie nur ein Kräuseln seiner Mundwinkel zu einem seiner langweiligen, weil so vorhersehbaren Lächeln. Doch ehe die Skipjacks ihn eingeholt hatten, durchbrach ein gellender Schrei den Partylärm.
»Oh mein Gott!«
Alle hörten zu reden auf und drehten ihre Köpfe, um die Lärmquelle auszumachen. Kayla starrte auf das kleine Display ihres metallicroten Smartphones, und Zoey spähte ihr auf Zehenspitzen über die Schulter. Als sie ihren Kopf hob, löste sich eine Haarsträhne aus ihrer lässigen Aufsteckfrisur. »Jemand hat gerade das Gebot um tausend Dollar erhöht!«
Sunny Skipjacks knallrote Lippen bogen sich zu einem zufriedenen Lächeln, und Meg sah, wie sie ihr Mobiltelefon in die Tasche ihrer Tunika zurücksteckte.
»Peng«, grummelte Torie. »Wenn ich das toppen wollte, bliebe von meinem verfügbaren Einkommen nicht mehr viel übrig.«
»Papa!« Mit einem entsetzten Aufschrei ließ Kayla Zoey stehen und rannte durch die Menge zu ihrem Vater. Erst an diesem Morgen hatte Meg Bruce Garvin einen Orangensaft mit Soda serviert und null Trinkgeld dafür bekommen. Kayla packte ihn am Arm und zog ihn in ein heftiges Gespräch.
Teds träges Lächeln geriet ins Wanken.
»Sieh’s doch positiv«, flüsterte Meg. »Die süßen kleinen Babys von Wynette, die sich an den neuen John Grisham kuscheln, rücken immer näher.«
Er ging nicht darauf ein, sondern wandte sich an Torie. »Sag jetzt bloß nicht, dass du tatsächlich mitbietest.«
»Natürlich biete ich mit. Glaubst du etwa, ich lasse mir die Chance entgehen, ein Wochenende in San Francisco ohne meine Kinder verbringen zu können? Aber Dex kommt natürlich mit.«
Ein überaus heißer Arm schlang sich um Megs Taille, begleitet vom süßlichen Duft schweren Parfüms. »Sie haben ja noch gar nichts zu trinken, Miss Meg. Ich werde mich darum kümmern.«
Der Installationskönig sah aus wie Johnny Cash, circa 1985. Sein dichtes schwarzes Haar glänzte silbern, und seine teure Uhr glitzerte im Nest seiner Armbehaarung. Obwohl die meisten Männer Shorts anhatten, trug er eine schwarze Hose und ein Designer-Polohemd, aus dessen offenem Hemdkragen ein kleines Haarbüschel quoll. Während er sie von den anderen wegführte, streichelte er ihr mit seiner Hand das Kreuz. »Sie sehen heute selbst aus wie ein Filmstar. Das ist ein prächtiges Kleid. Sind Sie zufällig mal Tom Cruise begegnet?«
»Nein, leider hatte ich nicht das Vergnügen.« Es war gelogen, aber sie wollte nicht, dass er sie in ein Gespräch über sämtliche Stars, denen sie je begegnet war, verstrickte. Aus dem Augenwinkel sah sie, wie Sunny Ted dreist anlächelte und Ted dieses Lächeln erwiderte. Sie schnappte einen Fetzen ihres Gesprächs auf.
»… und mit meiner Software«, sagte Ted, »können die Gemeinden ihre Stromenergie effizienter nutzen. Dynamischer Belastungsausgleich.«
Die Art, wie Sunny sich die Lippen leckte,
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