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Der Schoenste Fehler Meines Lebens

Der Schoenste Fehler Meines Lebens

Titel: Der Schoenste Fehler Meines Lebens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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Stadt.«
    »Das mag schon sein. Aber du liebst auch die Herausforderung, die sie für dich darstellt.«
    Sie riss ihren Kopf hoch. »Herausforderung? Ich schlafe in einer heißen Kirche ohne Mobiliar und verkaufe Bud Light an verwöhnte Golfer, die sich nicht dazu bewegen lassen, ihre Bierdosen zu recyceln. Oh ja, ich liebe diese Herausforderung. «
    Seine Augen schienen direkt durch sie hindurchzusehen. »Das macht es doch nur noch interessanter, oder? Endlich kriegst du mal eine Chance, an deine Grenzen zu gehen.«
    »Endlich?« Sie sprang von der Couch auf. »Ich war Kajakfahren auf dem Mekong und habe vor Kapstadt inmitten weißer Haie getaucht. Erzähle mir nichts von Grenzerfahrungen. «
    »Das hatte nichts mit Grenzerfahrung zu tun. Das ist deine Vorstellung von Vergnügen. Aber was hier in Wynette passiert, ist etwas anderes. Endlich erfährst du mal, was du ohne Mamas und Papas Geld bist. Kannst du an einem Ort überleben, wo Spence Skipjack der Einzige ist, den dein Nachname beeindruckt, und wo – sehen wir den Tatsachen ins Auge – keiner dich mag?«
    »Torie mag mich irgendwie. Und Haley Kittle.« Sie fühlte sich unwohl, weil er sie so forsch anblickte, deshalb trat sie ans Bücherregal und gab vor, die Titel zu lesen.
    Er näherte sich ihr von hinten. »Du bist ein interessantes Beobachtungsobjekt. Schafft Meg Koranda es, mit nichts weiter als ihrem Verstand zu überleben? Das ist doch die echte Herausforderung für dich, oder nicht?«
    Er lag damit zwar nicht ganz richtig, aber ganz falsch auch nicht. »Was weißt du denn schon? Du bist das genaue Gegenteil, eine amerikanische Erfolgsgeschichte. Reiche Eltern und eine privilegierte Erziehung. Eigentlich hättest du genauso verdorben enden sollen wie ich, aber das ist nicht passiert.«
    »Du bist nicht verdorben, Meg. Hör auf, dir das einzureden. «
    Wieder brachte er sie aus dem Gleichgewicht. Sie starrte auf die Reihe der Nachschlagewerke. »Was weißt du schon? Du hast in deinem Leben nie was vermasselt.«
    »Da irrst du dich. Als Kind habe ich mutwillig die Freiheitsstatue beschädigt.«
    »Du und ein Zauberstab. Toll.« Sie strich mit dem Daumen über den Rücken eines Wörterbuchs.
    »Oh nein, es war schlimmer als das. Ich kletterte in die Krone, warf ein Fenster ein und rollte ein Banner aus, auf dem stand: ›Keine Atomwaffen‹.«
    Das war dann doch ein Schock für sie, und sie drehte sich endlich um und sah ihn an. »Davon hat Lucy mir nie was erzählt. «
    »Hat sie nicht?« Er hielt den Kopf schräg, damit sie ihm direkt in die Augen schauen konnte. »Vermutlich sind wir nie dazu gekommen, darüber zu reden.«
    »Wieso hättet ihr über etwas derart Wichtiges nicht reden sollen?«
    Achselzuckend meinte er: »Wir waren wohl mit anderen Dingen beschäftigt.«
    »Die Erfahrung dürfte ja wohl ein wenig traumatisch gewesen sein.«
    Seine Züge entspannten sich, und er lächelte. »Es war der schlimmste Moment meiner Kindheit. Und der beste.«
    »Wieso denn der beste? Du wurdest doch mit Sicherheit erwischt?«
    »Oh ja.« Er richtete seinen Blick auf die englische Landschaft, die über dem Kamin hing. »Meinen Vater habe ich erst kennengelernt, als ich neun war – aber das ist eine lange Geschichte –, und als es dann so weit war, lief es nicht gut. Er hatte andere Erwartungen an ein Kind, und ich stellte mir einen Vater anders vor. Glücklich war keiner von uns. Bis zu dem Tag auf der Freiheitsstatue.«
    »Was ist passiert?«
    Wieder lächelte er. »Ich erfuhr, dass ich mich auf ihn verlassen konnte. Das hat unser beider Leben verändert, und von da an war zwischen uns nichts mehr so wie davor.«
    Vielleicht lag es am Wein. Daran, dass sie beide müde waren von einem langen Tag und der Anstrengung, sich mit Spence und Sunny zu beschäftigen. Sie wusste nur noch, dass sie sich gerade noch in die Augen schauten und im nächsten Moment aus keinem ersichtlichen Grund näher aneinander-rückten und ihre Körper sich berührten. Sie kippte ihr Kinn nach oben, und er senkte seinen Kopf, seine Augenlider fielen zu, und sie küssten sich einfach so.
    Sie war so entsetzt, dass ihr Arm nach oben flog und gegen seinen Ellbogen schlug, aber ihre Ungeschicklichkeit konnte sie nicht aufhalten. Er nahm ihr Gesicht in seine Hände und drehte ihren Kopf, bis er im richtigen Winkel war. Und sie war zu neugierig und zu aufgedreht, um sich wegzudrehen.
    Er schmeckte gut, wie Bier und Kaugummi. Sein Daumen glitt an die zarte Stelle hinter ihrem Ohrläppchen,

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