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Der Schoepfer

Der Schoepfer

Titel: Der Schoepfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean Koontz
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seine Zunge, seine Kehle und seine Atemwege geschwollen waren, bis er kaum noch Luft bekam. Sein Blutdruck war so gesunken, dass er das Bewusstsein verloren hatte. Adrenalinspritzen hatten ihm das Leben gerettet.
    Da es in Rainbow Falls keinen Allergologen gab, hatte Kevin Flynn, der Hausarzt, Travis ins Krankenhaus eingewiesen und am nächsten Tag Allergietests vorgenommen, indem er Travis vierzig Allergene in kleinen Mengen in den Rücken injiziert hatte. Nur Erdbeeren und Hautschuppen von Katzen hatten Reaktionen hervorgerufen, beide gemäßigt. Dr. Flynn hatte vorgehabt, ihm später am selben Tag weitere Allergene zu injizieren.
    Vor der Rückkehr des Arztes hatte Travis einen zweiten anaphylaktischen Schock erlitten, der ebenso schlimm verlaufen war wie der erste. Er hätte durchaus daran sterben können, wenn er nicht bereits im Krankenhaus gewesen wäre.
    Der Junge wurde augenblicklich auf eine Diät gesetzt, die aus den Nahrungsmitteln bestand, auf die er bei der ersten Testreihe keine Überempfindlichkeit gezeigt hatte, und die zweite Testreihe war auf den folgenden Tag verschoben worden. Sein Mittagessen, das er vor der Injektion der Allergene zu sich genommen hatte, wurde zum Schwerpunkt der Suche nach dem auslösenden Stoff.
    Trotz einer strengen Diät, die ausschließlich aus Lebensmitteln bestand, von denen bereits nachgewiesen war, dass sie ihm nicht schadeten, erlitt Travis einen dritten Allergieschock, den schlimmsten von allen dreien. Diesmal war er, nachdem er mit Adrenalin und Antihistaminen wiederbelebt worden war, eine Zeit lang verwirrt gewesen, und seine Augen waren hinterher über Stunden fast ganz zugeschwollen geblieben.
    Alarmiert durch die Häufigkeit der Anfälle, war Dr. Flynn zu der unwahrscheinlichen Schlussfolgerung gelangt, der unverträgliche Stoff müsse im Trinkwasser des Jungen sein. Travis trank täglich acht bis zehn Gläser städtisches Leitungswasser.
    Der Krug neben seinem Bett war entfernt und mit Orangensaft gefüllt worden. Eiswürfel wurden speziell für ihn aus Wasser hergestellt, das aus Flaschen kam. Seitdem hatte er keine weitere allergische Reaktion gezeigt.
    Das Labor führte chemische und mineralische Analysen des Leitungswassers durch. Die Chemikalie, die von der Stadt hauptsächlich zur Reinigung des Wassers eingesetzt wurde, war eine Form von Chlor. Die Menge, die man davon brauchte, schien viel zu gering zu sein, um einen anaphylaktischen Schock auszulösen, aber anscheinend waren Fälle bekannt, in denen winzige Mengen eines Stoffs einen tödlichen Schock verursachten. Dr. Flynn hätte vor fast zwei Stunden einen Hauttest mit Chlor vornehmen sollen, war aber bisher noch nicht erschienen.
    »Sowie sie wissen, worauf ich allergisch bin und was ich nicht essen oder trinken darf, kann ich nach Hause gehen«, sagte Travis. »Ich möchte jetzt wirklich nach Hause gehen.«
    Grace Ahern, die alleinerziehende Mutter, besuchte ihren Sohn abends. Aber da sie für sich selbst und ihren Sohn mit ihrem Gehalt nur mit Mühe aufkommen konnte und angesichts der schlechten Wirtschaftslage um ihre Stelle bangte, konnte sie sich nicht von der Arbeit freinehmen und auch tagsüber bei ihm sein. Am Morgen und am Nachmittag erhielten sie den Kontakt telefonisch aufrecht.
    »Aber heute hat Mom nicht angerufen«, sagte Travis. »Als ich sie zu Hause angerufen habe, habe ich unseren Anrufbeantworter dranbekommen. Ihre Durchwahl bei der Arbeit hat mich zu ihrer Voicemail durchgestellt, aber sie muss dort sein.«
    »Wo arbeitet sie?«
    »In der Meriwether-Lewis.«
    »Der Grundschule?«
    »Ja. Sie ist Ernährungswissenschaftlerin und Diätassistentin. Sie kann wirklich gut kochen.«
    »Ich werde die Auskunft anrufen, mir die Nummer des Sekretariats der Schule geben lassen und darum bitten, dass man deine Mutter ausfindig macht.«
    Travis’ Miene hellte sich auf. »Das wäre prima.«
    Brian nahm das schnurlose Telefon von der Basisstation auf dem Nachttisch. Anstelle eines Tutens hörte er eine Bandaufzeichnung. Die Nachricht wurde von einer weiblichen Stimme mit so einstudierter Freundlichkeit vorgetragen, dass er gereizt darauf reagierte: » Die Telefonverbindung ist vorübergehend unterbrochen. Versuchen Sie es bitte später noch einmal. Danke für Ihre Geduld .«
    34.
    Nachdem Carson Erika fünf angerufen hatte, erhob sich Deucalion von seinem Stuhl am Spieltisch und drückte Scout ihrem Onkel Arnie in die Arme. Zu Michael und Carson sagte er: »Packt, was ihr eurer Meinung nach

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