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Der schottische Verfuehrer

Titel: Der schottische Verfuehrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Cosby
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ein“, sagte Frasyer.
    Es war der Schwertkampfmeister. „Mylord, Lady Isabel hält sich nicht in der Burg auf.“
    „Sucht weiter“, befahl Frasyer. „Sie muss hier irgendwo sein. Wenn Ihr sie findet, schließt Ihr sie im Verlies ein und gebt mir Bescheid.“
    „Aye, Mylord.“ Der Meister verbeugte sich und ging.
    Das Wasser schwappte hin und her, als Frasyer im Badezuber aufstand. „Diese unfähigen Dummköpfe. Wenn Isabel erst wieder bei mir ist, werde ich ihnen zeigen, wie man eine Frau gefügig macht.“ Der Diener eilte herbei, um ihn abzutrocknen. Frasyer zog sein Nachtgewand an, dann stürmte er aufgebracht ins Schlafgemach und warf die Tür hinter sich zu.
    Isabel fuhr zusammen. Beruhigend presste Duncan ihre Hand. Wenn dieser Bastard Isabels Willen in drei Jahren nicht hatte brechen können, wie konnte er dann glauben, dass es ihm jetzt gelänge?
    Der Earl schenkte sich etwas zu trinken ein. Er weckte damit in Duncan die Hoffnung, dass er immer weitertrinken würde, am besten bis zur Bewusstlosigkeit. Das würde ihr Problem lösen, wie sie hinausgelangen sollten, ohne von ihm bemerkt zu werden.
    Nachdem Frasyer seinen Kelch geleert hatte - erst sein dritter, wie Duncan bedauernd feststellte -, legte er sich schlafen. Nur durch die Matratze von Duncan und Isabel getrennt, machte er es sich bequem.
    Duncan hätte am liebsten von unten gegen das Bett geschlagen. Mit dem, was Frasyer getrunken hatte, konnte man nicht einmal eine Kröte betrunken machen. Wenn er nicht von dem
    Ritt des Tages erschöpft war und darum in einen tiefen Schlaf fiel, gab es für sie keine Möglichkeit zu fliehen.
    Duncan imitierte den hörbar tief atmenden Frasyer, dabei flüsterte er Isabel zu: „Hat er einen tiefen Schlaf?“
    In der fast völligen Dunkelheit ahnte er mehr, als dass er sah, wie sie die Schultern zuckte. Unglaublich, sie musste doch wissen, ob ihr Geliebter leicht aufwachte. Duncan schloss die Augen und wartete.
    Etwas anderes blieb ihnen im Augenblick nicht übrig.
    Die Zeit zog sich hin, und währenddessen erinnerte ihn sein fiebrig fliegender Puls unerbittlich daran, wie sehr sich sein Zustand verschlechterte. Es schien eine Ewigkeit zu dauern, bis Frasyers Atem in einen regelmäßigen Rhythmus überging. Und es dauerte noch einmal unendlich lang, bis er schließlich zu schnarchen begann.
    Draußen schlug die Glocke zur ersten Frühandacht.
    Duncan schaute zum offenen Fenster. Sie lagen schon eine geraume Zeit hier auf dem Boden.
    Er streckte sich und musste ein Stöhnen unterdrücken, als er seine Gliedmaßen lockerte. Isabel und er konnten nicht bis zum Tagesanbruch warten, denn jede Verzögerung würde ihn weiter schwächen. Und selbst wenn sie sich nur langsam fortbewegen konnten, würde sie jetzt zudem noch die Dunkelheit schützen, bis sie über die freien Felder rund um die Burg zum Wald gelangten.
    „Lass uns aufbrechen.“
    „Wirst du denn durchhalten?“, fragte sie nah an seinem Ohr. Der sanfte Hauch kitzelte ihn. Das Bett knarrte, worauf sich Isabels Augen vor Schreck weiteten.
    Er gab ihr mit der Hand das Zeichen, ruhig zu bleiben, und griff nach seinem Dolch. Wenn Frasyer sie entdeckte, würde er nicht kampflos aufgeben, auch wenn er ihm nicht lange standhalten konnte, geschwächt wie er war.
    Das Bett ruckelte erneut, dann tauchten Frasyers Beine auf. Er stapfte durchs Zimmer. Sollte er etwa sein Gemach verlassen? Nein, er hielt am Tisch, um die Kerzen zu löschen.
    Tiefschwarz verbreitete sich die Dunkelheit im Zimmer.
    Die Schritte des Earls näherten sich, und gleich darauf senkte sich das Bett erneut.
    Verflucht! Duncan kämpfte gegen das Zittern an, das ihn quälte. Jetzt konnten sie endgültig die Hoffnung begraben, durch eine der Geheimtüren zu fliehen. Anscheinend waren sie dazu verdammt, die ganze Nacht zu bleiben. Er konnte nur beten, dass man sie bis zum Morgen nicht entdeckte und dass er dann überhaupt noch fähig war, von hier aufzubrechen.
    Der Geruch der gelöschten Kerzen wehte zu Isabel. Neben ihr war Duncan hilflos seinen fiebrigen Schüttelanfällen ausgeliefert. Sie berührte sachte seine Stirn, die unter ihren Fingerspitzen glühte. Panik erfasste sie. Niemals hätte sie sich ausmalen können, in welch eine katastrophale Lage' sie nun geraten waren.
    Warum hatte Duncan ihr nicht bereits von seiner Verletzung erzählt, als er sie im Gang überwältigt hatte? Aber noch schlimmer: Wie hatte er ihr verschweigen können, wie schwer die Verletzung war? Auch wenn sie die

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