Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Schrei der Engel: Thriller (German Edition)

Der Schrei der Engel: Thriller (German Edition)

Titel: Der Schrei der Engel: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.J. Ellory
Vom Netzwerk:
dass ich niemals etwas mit einem Cop anfange.«
    »Und jetzt fängst du etwas mit seinem Partner an, und zwar hinter seinem Rücken .«
    »Lass es erst mal dabei«, sagte Caitlin und griff nach Radicks Hand. »Wir sind gerade mal gut zwei Wochen zusammen. Alles ist neu, alles ist aufregend. Gib mir einen Monat, dann ist mir egal, was du tust. Wahrscheinlich kann ich es dann kaum erwarten, dass du alles meinem Dad erzählst, weil ich dann einen Grund habe, mit dir Schluss zu machen.«
    Radick lachte. »Das stärkt mein Vertrauen ungemein.«
    »Lass uns ein anderes Mal darüber reden. Ich habe den Mädchen bei mir zu Hause erzählt, dass ich das ganze Wochenende Dienst habe, nur für den Fall, dass er an der Wohnung auftaucht. Ich glaube nicht, dass das passiert. Ich glaube, er braucht noch eine Woche, um mit seinen Schamgefühlen klarzukommen, aber man weiß ja nie.«
    Sie schaute zur Uhr. »Zwei Stunden noch, dann bin ich fertig. Komm mich abholen. Wir gehen irgendwo schön essen, und dann kannst du mich das restliche Wochenende in Handschellen in deiner Wohnung behalten, okay?«
    »Das klingt gut.«
    Caitlin beugte sich vor und küsste Radick.
    »Um acht Uhr, Detective«, sagte sie. »Und seien Sie pünktlich.«
    76
    Richard McKee hielt sich in seinem Haus auf. Dort würde er über Nacht bleiben. Frank Parrish würde diese Zeit in einem inoffiziell geborgten Auto einen halben Block entfernt zubringen und das Haus beobachten. Sobald McKee das Haus verließ, wollte Parrish eindringen. Falls er dabei erwischt wurde, war alles aus. Falls er etwas Belastendes fand, nun, dann waren ihm später die Hände gebunden, wenn stichhaltiges Beweismaterial verlangt wurde. Er hatte kein Recht zu einer Durchsuchung, außer in seinem eigenen Kopf. Allerdings war er bereit, diese persönliche Überzeugung als hinreichenden Durchsuchungsgrund zu betrachten. Er nahm sich dieses Recht aufgrund des Verdachts, der sich einfach nicht ignorieren ließ; aufgrund eines Pflichtgefühls und des unstillbaren Drangs , endgültig wissen zu wollen, dass McKee der Täter war.
    Im unteren Teil des Hauses brannte ein einzelnes Licht; später, kurz nach neun Uhr, wurde auch oben eine Lampe eingeschaltet. Parrish hatte den Sitz zurückgeschoben, um die Beine ausstrecken zu können. Er wusste, dass er hier lange Zeit allein ausharren musste und dass sein Vorgehen sämtlichen Vorschriften krass zuwiderlief. Um elf Uhr wurde das untere Licht ausgeschaltet. Oben ging eine zweite Lampe an, die fünfzehn Minuten später wieder erlosch. Vielleicht hatte McKee geduscht. In dem verbleibenden beleuchteten Raum bewegten sich die Vorhänge, dann ging auch dieses Licht aus und wurde durch das Flackern eines Fernsehers ersetzt. Was tat er? Schaute er sich Wiederholungen der Drew-Carey-Show an? Parrish lächelte grimmig. McKee sah sich selbst dabei zu, wie er Jennifer und Karen erdrosselte und sie dabei bumste. Das tat er.
    Eine Viertelstunde nach Mitternacht lag das Haus im Dunkeln, und Parrish kletterte auf die Rückbank des Wagens. Er lockerte seinen Gürtel und öffnete die Schnürsenkel. Er würde wach bleiben, keine Frage. Er besaß viel Erfahrung und war keinesfalls aus der Übung. Es bereitete ihm kein Problem, stundenlang stillzusitzen. Zum Pinkeln hatte er eine Plastikflasche dabei, außerdem seine Thermoskanne Kaffee und sein Essen. Später konnte er noch die Musik einschalten, ganz leise, einfach als Hintergrund, um die Konzentration wachzuhalten. Er war bereit. Alles war wie bei einer gewöhnlichen Observierung. Nur dass er diesmal allein war.
    Parrish erwachte mit einem Ruck. Im Mund hatte er den Geschmack von altem Käse und Kupfer. Mit zusammengekniffenen Augen schaute er auf seine Uhr. Zwanzig nach drei. McKees Haus lag nach wie vor im Dunkeln. Wie lange hatte er geschlafen? Und hatte er tatsächlich geschlafen, oder war er nur kurz eingenickt? Er setzte sich aufrecht hin, griff nach der Thermoskanne und füllte den Becher. Der immer noch überraschend heiße Kaffee vertrieb den schlechten Geschmack aus seinem Mund und wärmte ihn, denn im Inneren des Wagens war es bitterkalt. Parrish rutschte wieder auf den Fahrersitz. Er drehte den Zündschlüssel, schaltete die Heizung ein, öffnete das Seitenfenster wenige Zentimeter, um frische Luft hereinzulassen, und lehnte sich zurück. Vielleicht war er doch nicht mehr so gut im Observieren. Vielleicht hatte er seine beste Zeit hinter sich.
    Er spürte ein plötzliches scharfes Stechen im Unterleib. Schon

Weitere Kostenlose Bücher