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Der Schrei der Engel: Thriller (German Edition)

Der Schrei der Engel: Thriller (German Edition)

Titel: Der Schrei der Engel: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.J. Ellory
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Männer nicht mitkriegen.«
    Radick lächelte: »Tatsächlich?« Er rückte ein kleines Stück zur Seite.
    Caitlin legte ihr rechtes Bein auf seinen Oberschenkel und ihre Hand auf seine Brust.
    »Allerdings. Ich weiß es. Hin und wieder habe ich etwas aufgeschnappt.«
    »Und wer ist sie?«
    »Keine Ahnung.«
    »Woher kennst du dann ihren Namen?«
    »Na ja, eigentlich kenne ich ihn gar nicht. Nicht wirklich. Aber ich habe in seiner Wohnung einmal ein Post-it an seinem Telefon bemerkt. Das war vor ungefähr einem Jahr. Darauf stand bloß Eve und ein Datum, mehr nicht.«
    »Und deine außergewöhnliche weibliche Intuition hat dich zu der Erkenntnis gebracht, dass es sich dabei um die Frau handelt, mit der dein Vater zusammen ist?«
    »Nein. Aber seine Reaktion, als ich ihn fragte, wer Eve ist. Er hat mir direkt in die Augen geschaut und erklärt, es hätte mit der Arbeit zu tun. Aber da war dieses leichte Flackern im Blick, so als wollte er nicht, dass ich frage.«
    »Glaubst du, es wäre ihm peinlich, wenn er das Gefühl hätte, du weißt, mit wem er sich trifft?«
    »Nein, nicht peinlich. Dad ist nichts peinlich. Aber er ist altmodisch, und er betrachtet mich immer noch als sein kleines Mädchen. Du hast doch gesehen, wie er reagiert hat, als ihr zusammen bei mir wart. Und diese ständigen Sorgen darüber, was ich tue, welche Freunde ich habe, wann ich ausgehe und wieder nach Hause komme, wo ich arbeiten will. Ich meine, wenn ich wirklich ehrlich bin, dann fühlt es sich manchmal ein bisschen zwanghaft an. Er steigert sich in diese Dinge hinein.«
    »Das kenne ich.«
    »Was?«
    »Na ja, dieser Fall, an dem wir gerade arbeiten. Ich meine, ich kann es nicht wirklich nachvollziehen, aber er macht jemand Bestimmten für diese Morde verantwortlich. Er hat sich auf diesen Typen eingeschossen, und ich begreife auch, warum Frank ihn für verdächtig hält. Nur kann ich nicht nachvollziehen, wie er sich dabei so sicher sein kann. Wie du schon sagst, er steigert sich hinein.«
    »Das ist einfach seine Persönlichkeit. Mom hat erzählt, dass er sich manchmal so sicher war – selbst wenn er unrecht hatte –, dass er sich durch nichts in der Welt von seiner Meinung abbringen ließ. Manche Leute sind einfach so, und Frank Parrish ganz bestimmt.«
    Radick wirkte nachdenklich. Nach kurzem Zögern fragte er: »Wie ist das mit seinem Trinken?«
    »Es war schon immer so. Ich glaube nicht, dass er sich zu Tode saufen wird, aber ein Problem hat er auf jeden Fall. Ich habe es immer auf den beruflichen Stress zurückgeführt, aber in letzter Zeit bin ich nicht mehr so sicher.«
    »Warum?«
    »Na, ich weiß, dass er mein Dad ist und alles, aber wir haben bei der Arbeit ein paar Grundlagen der Psychologie durchgenommen. In einem Kurs ging es um Drogen- und Alkoholabhängigkeit. Da hieß es, dass Menschen wegen irgendwelchen von ihnen empfundenen, vermeintlichen Unzulänglichkeiten mit dem Trinken anfangen, verstehst du? Ich musste an Dad denken, und dann fiel mir sein Dad ein, mein Großvater.«
    »John Parrish.«
    »Der Name John Parrish sagt dir etwas?«
    »Der Typ ist eine verdammte Legende. OCCB , Brooklyn Organized Crime Task Force, mehr Auszeichnungen als jeder andere Polizist in der Geschichte des Reviers.« Radick lächelte.
    »Genau. Außerdem lebten er und meine Grandma in einer Beziehung, die ewig hielt. Er hatte einen Sohn, und dieser Sohn trat in seine Fußstapfen und ging ebenfalls zur Polizei. Unter Polizisten gilt es als höchste Bestätigung deiner Fähigkeiten als Eltern, wenn dein Sohn in deiner Dienststelle anfängt. Und genau das hat Frank getan.«
    »Du glaubst also, er fühlt sich unzulänglich, weil er sich ständig an John Parrishs Ruf messen lassen muss?«
    Caitlin zog die Mundwinkel herunter. »Ich weiß nicht, aber es klingt irgendwie plausibel. Ich … na ja … seine Laufbahn verlief nicht gerade ohne Umwege, oder? Dazu ist seine Ehe komplett gescheitert, und seine Kinder gehen eigene Wege. Ich weiß nicht, wann er Robert das letzte Mal gesehen hat, aber Robert ist meilenweit von dem entfernt, was Granddad gutgeheißen hätte. John Parrish war ein Paradebeispiel des harten amerikanischen Kerls, ein richtiger John-Wayne-Typ, der einen Mann für schwul hielt, wenn er nicht literweise Bourbon trank und Schlägereien mit Leuten provozierte, die mindestens dreimal so kräftig waren wie er selbst.«
    »Diese Typen kenne ich. Eine aussterbende Rasse, aber vereinzelte Exemplare lassen sich noch finden.«
    »Nun ja,

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