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Der Schrei der Engel: Thriller (German Edition)

Der Schrei der Engel: Thriller (German Edition)

Titel: Der Schrei der Engel: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.J. Ellory
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Riesen geprellt. Jedenfalls glaube ich ziemlich sicher, dass die Sache bis Ende nächster Woche geklärt ist.«
    »Der einzige Fall, in dem sich bis jetzt gar nichts ergeben hat, ist also der mit dem Bruder und der Schwester?«
    Parrish nickte.
    »Dann kümmern Sie sich heute darum«, sagte Valderas. »Und nehmen Sie sich zwei Stunden für Jimmy hier. Führen Sie ihn durch die Büros, zeigen Sie ihm die Toiletten und wo er sitzen wird. Das Übliche. Und dann bewegen Sie Ihre faulen Ärsche auf die Straße und finden heraus, wer Danny Lange und seine kleine Schwester tot sehen wollte.«
    Parrish erhob sich.
    »Und Sie«, sagte Valderas zu Radick, der schon auf dem Weg zur Tür war. »Es ist schön, Sie hier zu haben. Sie kommen mit dem Ruf, ein ehrlicher Kerl zu sein. Hoffen wir, dass es dabei bleibt, okay?«

    11
    »Lange war ein gewöhnlicher kleiner Gauner«, sagte Parrish.
    Er und sein neuer Partner saßen sich an ihren Schreibtischen gegenüber. Radick füllte den Inhalt einer Kiste in die Schubladen – Tacker, Kugelschreiber, Notizbücher, Bleistifte. Das Übliche.
    »Früher oder später musste ihn jemand umlegen«, fuhr Parrish fort. »Wahrscheinlich hat er irgendwen gegen sich aufgebracht. Jemanden übers Ohr gehauen oder gestreckten Stoff verkauft, verstehen Sie? Das Ungewöhnliche an der Sache ist die Schwester. Ihr Tod ergibt keinen Sinn. Erst wird sie erdrosselt, und ein paar Stunden später erschießt ihn jemand? Das ist ein Zufall, den man nicht ignorieren darf.«
    »Haben Sie Fotos?«, fragte Radick.
    »Noch nicht.«
    »Den Autopsiebericht?«
    »Den holen wir heute ab.«
    »Und Sie sagen, er wurde von unterhalb des Kinns in den Kopf geschossen?«
    »Ja.«
    »Das sieht eher nach einer Hinrichtung aus.«
    »Richtig, aber solche Typen sehen schließlich fern. Sie werden kreativ. Sie wissen, was ich meine … theatralisch.«
    »Können wir uns das Mädchen anschauen?«
    »Kein Problem.«
    Duggan, der Deputy Coroner vom Tatort, war nicht im Haus. Parrish sprach mit einem seiner Kollegen und bat ihn, die Leiche von Rebecca Lange sehen zu dürfen.
    »Haben Sie zehn Minuten Zeit? Ich muss mich noch um eine Sache am anderen Ende des Gangs kümmern. Anschließend begleite ich Sie, denn ich muss auf jeden Fall dabei sein.«
    Sie warteten zwanzig Minuten, in denen sie, die Hände in den Taschen und ohne Gesprächsbedarf, den Gang auf und ab liefen.
    Der Mann kam zurück, führte sie in Hörsaal vier, trat an die Kühlfächer heran und zog ein Schubfach heraus.
    »Sie ist wirklich hübsch«, war Radicks erster Kommentar. Er beugte sich dicht über die Leiche, bis sein Gesicht nur wenige Zentimeter von ihrem entfernt war, so als hoffte er, dass ihrer Haut die Wahrheit über ihren Tod entströmte.
    Dann machte er eine Bemerkung über ihre Fingernägel.
    »Die Zehennägel sehen auch so aus«, erklärte Parrish. »Professionelle Arbeit.«
    »Wurde sie vergewaltigt?«
    »Nein. Sie hatte Sex, aber ohne Gewaltanwendung.«
    »Ging sie anschaffen?«
    »Das glaube ich nicht. Nicht so, wie sie aussieht, es sei denn, sie hätte gerade frisch angefangen. Keine Nutte, der ich je begegnet bin, sah so gut aus.«
    »Aber sie wirkt jünger, als sie ist«, stellte Radick fest.
    »Meinen Sie?«
    »Mein Bruder hat drei Töchter. Elf, dreizehn, fünfzehn. Sie verbringen ihre Zeit damit, wie fünfundzwanzig aussehen zu wollen. Ihre Frisur wirkt kindlich für eine Sechzehnjährige; sie lässt das Mädchen eher wie zwölf oder dreizehn aussehen. Was nicht zum Nagellack passt. Was ist mit ihren Kleidern?«
    »Ich hab sie in Unterwäsche gefunden«, sagte Parrish.
    »Hatte sie Klamotten in der Wohnung ihres Bruders?«
    »Keine Ahnung, ich war nicht noch mal dort. Gestern ist die Bestätigung der Todesursache gekommen, außerdem die Ergebnisse der Vaginaluntersuchung und die Bestimmung des Mageninhalts … es war nichts Auffälliges dabei.«
    Parrish zog den Reißverschluss des Leichensacks zu, schob Rebecca wieder in ihr Fach und fragte, bevor sie das Gebäude verließen, nach dem Autopsiebericht über Danny Lange.
    »Nichts dabei, das uns weiterhelfen wird«, sagte er, nachdem er ihn flüchtig durchgeblättert hatte. »Die Kugel war flach wie ein Schatten.«
    Er faltete den Bericht zusammen und steckte ihn in seine Jackentasche. »Schauen wir uns die Wohnung an.«
    Radick weigerte sich, Treppen zu steigen.
    »Neun Etagen?«, fragte er. »Auf gar keinen Fall.«
    Sie nahmen den Aufzug, der sie unter ständigem Ruckeln und Stocken nach oben

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