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Der schwarze Engel: Horror-Thriller

Der schwarze Engel: Horror-Thriller

Titel: Der schwarze Engel: Horror-Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Knebel. Mike hatte versucht, ihn mit der Zunge herauszustoßen.
    Erfolglos.
    Jetzt probierte er es mit einer Art Gesichtsgymnastik, bewegte die Wangen, hob das Kinn an und stieß immer wieder mit der Zunge gegen den Knebel.
    Er lockerte sich.
    Mike spürte es mit Genugtuung und verdoppelte seine Anstrengungen. Scharf saugte er immer wieder die kühle Luft durch die Nase und war froh, daß er keine Erkältung hatte. Sonst wäre er elendig erstickt.
    Eine letzte Drehung mit dem Kinn, und der Knebel fiel. Mike Hunter konnte wieder frei atmen. Jetzt galt es, die anderen Fesseln zu lockern. Mike rutschte hin und her. Die Seile schabten über den Baumstamm, fetzten Rinde weg und bekamen dadurch mehr Spiel. Der Detektiv bewegte sich freier. Längst war er in Schweiß gebadet. Seine Kleidung schien zu dampfen, aber er machte weiter. Verbissen zerrte und ruckte er an den Fesseln. Bis sie fielen. Sie rutschten an seinem Körper herunter. Mike gab einen Moment nicht acht und fiel lang aufs Gesicht.
    Zum Glück landete er auf weichem Humusboden. Noch waren seine Gelenke gebunden, aber die Stricke loszuwerden bedeutete für ihn kein allzu großes Problem mehr.
    Er hatte bereits eine Idee.
    Robbend und sich dabei immer wieder um die eigene Achse drehend, näherte er sich dem dunklen Rolls. Er wollte an den inneren Blechkanten der Kotflügel seine Stricke zerschneiden. Eine andere Möglichkeit sah er nicht.
    Dann hatte er den Wagen erreicht und kroch so gut es ging mit der Hälfte seines Oberkörpers darunter. Er lag dicht neben dem rechten Hinterreifen auf dem Rücken, brachte seine gefesselten Arme hoch und in die Nähe des scharfkantigen Kotflügels.
    Mike begann zu scheuern.
    Er setzte alles ein, riskierte es, daß seine Haut an den Gelenken in Fetzen ging, doch das war ihm egal.
    Die Kante bohrte sich nicht nur in sein Fleisch, sondern zersägte auch die Fesseln. Was Mike kaum für möglich gehalten hatte, trat plötzlich ein.
    Die Stricke fielen.
    Keuchend und erschöpft blieb Mike Hunter erst einmal liegen. Dann knotete er ein Taschentuch um seine blutenden Handgelenke und löste die Stricke an den Füßen.
    Seine Gelenke schmerzten, da das Blut jetzt wieder ungehindert hineinschoß. Er fühlte ein Kribbeln in seinen Armen, als würden tausend Ameisen durch die Adern laufen.
    Einige Minuten benötigte Mike Hunter schon, um wieder fit zu werden. Danach machte er sich auf die Suche nach seiner Waffe. Er fand den Revolver und lächelte, als er sah, daß die Gangster es nicht einmal für nötig befunden hatten, die Trommel zu entladen.
    Mike steckte den Cobra-Colt ein und machte sich auf den Weg zum Schloß.
    Diesmal würde er die drei Kerle überraschen!

Kapitel 10
    Vergangenheit
    Wuchtig sprang mich der Rothaarige an. Er hielt das Messer so, daß die lange Klinge nach unten zeigte. Und bei Gott, im ersten Moment blieb mir das Herz stehen. Ich war wirklich kein Feigling, aber dieser Kerl mit seinem Messer konnte auch abgebrühteren Gemütern die heiße Angst einflößen.
    Irgendwie gelang es mir, unter dem Messerstich wegzutauchen. Ich hörte das wütende Grunzen meines Gegners und drehte mich rasch um.
    Der Kampf spielte sich in einer gespenstischen Lautlosigkeit ab. Wieder griff der Kerl an. Ich rannte zur Seite und fand hinter einem Baumstamm Deckung.
    Dann griff Dennis Draker ein.
    Er hatte einen starken Ast vom Boden aufgehoben, hielt ihn mit beiden Händen umklammert und schlug von der Seite her zu. Er traf die Schulter des Messerhelden.
    Der Rothaarige vergaß mich, wechselte das Messer in die linke Hand und wandte sich Dennis zu. Der war bis zu einem knorrigen Strauch zurückgewichen. Noch immer hielt er den Ast umklammert.
    Der Rothaarige schlich auf ihn zu. Ich erkannte, daß Dennis gegen den Kerl ebensowenig eine Chance hatte wie ich. Aber wir mußten ihn überwältigen.
    Ich sprang hinter meiner Deckung hervor, schnellte vom Boden ab und prallte gegen die Beine des Mannes. Mit diesem Angriff hatte der Kerl nicht gerechnet. Er wurde nach vorn katapultiert und rauschte in das Gebüsch hinter Dennis.
    Draker war rasch zur Seite gesprungen, um nicht noch im letzten Moment von der Klinge getroffen zu werden. »Schlag zu!« rief ich unterdrückt.
    Dennis kapierte. Der Ast pfiff durch die Luft. Er traf den Rothaarigen, der gerade wieder hochkommen wollte, am Hinterkopf. Bewußtlos sackte der Mann zusammen.
    Wir aber standen da und schauten uns an. Beide zitterten wir am ganzen Körper. Wahrlich, zum Helden waren wir nicht

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