Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der schwarze Engel: Horror-Thriller

Der schwarze Engel: Horror-Thriller

Titel: Der schwarze Engel: Horror-Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
ging. Während er im Bett lag, dachte er darüber nach, ob auch alle Türen und Pforten abgeschlossen waren. Er ging sie im Geist durch und erschrak, als er sich eingestehen mußte, daß zumindest eine Seitentür noch offen war.
    Wütend über sich selbst stand Henry auf. »Das kommt davon, wenn der gewohnte Rhythmus gestört wird«, schimpfte er und schlüpfte in seine Schuhe. Über den gestreiften Schlafanzug zog er sich einen Bademantel und verließ sein Zimmer.
    Er schlief im Nebentrakt. Um rasch an die Pforte zu gelangen, wollte er den Weg innerhalb des Schlosses schon abkürzen. Denn draußen herrschte ein Wetter, das man wirklich nicht als solches bezeichnen konnte.
    Möglichst leise ging der Butler durch die Gänge. Er wollte niemanden aufwecken oder die Geburtstagsfeier stören. Henry war schon lange im Schloß. Er hatte Damona aufwachsen sehen, und als sie noch ein Kind war, immer mit ihr gespielt. Die beiden hatten sich gut verstanden. Das Verhältnis war auch heute noch prächtig.
    Der alte Butler lächelte, als er an Damona dachte. Sie war zu einem prächtigen Mädchen herangewachsen, nach der sich die jungen Männer die Finger leckten. Damona war ebenso schön wie ihre Mutter, vielleicht sogar überstrahlte sie diese noch.
    Die Eltern waren stolz auf ihr Tochter. Und mit Recht.
    Der Butler schritt an der Ahnengalerie vorbei. Er hatte jetzt das Licht angeknipst. Immer wenn er durch diesen Gang lief, betrachtete er die Bilder. Es waren die Ahnen der Leute, von denen James King das Schloß geerbt hatte.
    An der Wand hingen die Gemälde von Rittern, Edelleuten, Grafen und Herzögen. Sie hatten in der blutigen Geschichte des Landes kräftig mitgemischt.
    Henry bemühte sich nicht mehr, besonders leise zu sein. Er war von den Räumen, in denen gefeiert wurde, ziemlich weit entfernt. Deshalb waren seine Schritte auch zu hören.
    Die drei Gangster wurden aufmerksam.
    »Da kommt jemand«, wisperte Jacques Ruminski. Sofort blieben er und die anderen stehen.
    Sie befanden sich in einem kleinen Seitengang, der in den Hauptgang mündete. Eng preßten sie sich gegen die Wand. Brodkin schickte Ruminski vor.
    Der ehemalige Legionär wußte Bescheid. Er verstand auch ohne Worte. Mit einem Auge peilte er um die Gangecke. Nicht einmal eine Sekunde benötigte er, um im Bilde zu sein.
    Er zuckte wieder zurück und drehte den Kopf. »Der Diener kommt«, raunte er.
    »Wann ist er hier?«
    »In ein paar Sekunden.« Ruminski zog schon sein Messer und hielt die Klinge stoßbereit.
    Da packte Brodkin sein Gelenk. »Mach es anders!« zischte er.
    Jacques Brodkin verzog das Gesicht. Er fügte sich aber.
    Und Henry kam. Völlig ahnungslos erreichte er die Stelle, wo die beiden Gänge ineinander mündeten.
    Die Faust schoß vor mit einer Wucht einer Dampframme. Henry wurde völlig überrascht. Er sah auch nicht, wer ihn überrumpelte, spürte nur den reißenden Schmerz am Kopf, und für ihn ging die Welt in einem feurigen Wirbel unter.
    Bewußtlos fiel er zu Boden.
    Ruminski zog den Diener in den Seitengang. »Der wird erst einmal schlafen«, kommentierte er.
    Brodkin nickte zufrieden. »Kommt«, sagte er. »Wir müssen weiter. Noch mehr Zeit möchte ich nicht verlieren.«

Kapitel 13
    Vergangenheit
    Wir waren nach Norden gefahren, hatten die Waldregion verlassen und ebenso die Berge. Jetzt lenkte ich den Ford durch ebenes Gelände und fuhr fast parallel zu einem kleinen Flußlauf. Wir hörten das Rauschen des Wassers. Dazu pfiff der Nachtwind durch die zerstörte Scheibe. Es war wirklich keine Vergnügungsfahrt.
    Über die Hälfte war der Tank bereits leer. Sehr weit konnten wir nicht mehr fahren, und fragte mich, wie wir mit der Spritmenge die Grenze erreichen sollten.
    Dennis Draker war eingeschlafen. Er lag halb im Sitz und schnarchte mit offenem Mund. Die Reifen wühlten sich durch feuchtes Ufergelände. Zum Glück war es noch nicht schlammig, so daß wir den Umständen entsprechend gut vorankamen.
    Vanessa hatte in den letzten dreißig Minuten kein Wort gesagt. Jetzt sprach ich sie an.
    »Wann erreichen wir das Sumpfgelände denn?«
    Sie beugte sich vor. Ich spürte ihren warmen Atem an meinem Ohr. »Wir sind schon in den Ausläufern.«
    Ich nickte. »Wenn der Boden so bleibt, ist es gut.«
    Vanessa zerstörte meine Hoffnungen. »Nein«, sagte sie. »Das Gelände wird schlechter.«
    Ich sagte gar nichts. An Ärger hatte ich mich mittlerweile gewöhnt. Vanessas Hand streichelte meinen Nacken. Ich spürte die Wärme ihrer Haut,

Weitere Kostenlose Bücher