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Der schwarze Magier

Der schwarze Magier

Titel: Der schwarze Magier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Hastings
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nicht einmal die Handelsschiffe der Venezianer oder Genueser. Und so dauerte die Reise Wochen, bis er endlich die Loire bei Tours überquerte. Vor ihm lag die Normandie. Und dahinter – England.
     
     
    Es waren marodierende fränkische Ritter, die die Burg angriffen. So weit westlich hatte Rupert die Franken normalerweise nicht erwartet. Doch was war schon normal? Am Fuß der Burg war das Lager der Verteidiger aufgeschlagen, die Schlacht selbst spielte sich in dem weitläufigen Tal zwischen Burg und dem jenseitigen Bergrücken ab.
    Aus sicherer Entfernung oberhalb des Tales beobachtete Rupert das Schlachtgetümmel. Für eine geraume Weile konnte man Freund und Feind nicht unterscheiden. Aber was hieß schon Freund? Er hatte gehofft, für eine Weile auf dieser Burg ausruhen zu können, doch dies schien ihm nicht vergönnt zu sein. Er überlegte, ob er nicht sofort weiterziehen sollte, doch dann schaute er dem Kampf der beiden Ritterheere zu. Die Verteidiger waren in der Minderzahl, doch taktisch wesentlich geschickter als die Franken. Rupert musste sich ein Lächeln verkneifen. Richards Herz wäre vor Freude gehüpft, wenn er diese Schlacht seiner Untertanen sehen würde.
    Nach einiger Zeit war das deutsche Heer aufgerieben, die Ritter zogen sich zurück zur jenseitigen Hügelkette. Es war zwar anzunehmen, dass sie nicht ganz aufgeben würden, doch im Augenblick war der Kampf vorbei.
    Rupert wollte seinen edlen Hengst abwenden, um weiterzureiten. Plötzlich sah er sich von mindestens zehn Rittern umringt. Sie bildeten offensichtlich eine stille Reserve, denn sie waren nicht an der Schlacht beteiligt gewesen. Sie sicherten Rücken und Flanke ihrer eigenen Armee. Rupert zollte dem Anführer der Ritter insgeheim Respekt für so viel Weitsicht.
    »Halt, Fremder!« Die Ritter hatten ihre Schwerter gezogen, Rupert sah deren Spitzen auf sich gerichtet. Er tat das Einzige, was in dieser Situation richtig war, er blieb vollkommen ruhig. »Seid Ihr ein fränkischer Spion?«
    Jetzt lachte er auf. »Sehe ich etwa so aus?« Amüsiert ließ er sein Pferd im Kreis tänzeln.
    »Er ist ein Sarazene!«, rief ein anderer Ritter. »Ein arabischer Spion! Schaut Euch nur sein Pferd an!« In der Tat hatten die französischen Ritter schwere Pferde, die die Last ihrer gepanzerten Reiter tragen konnten, während sein arabischer Hengst schlank und elegant, auf dünnen Fesseln und feinnervig auf die Bedrohung reagierte.
    »Gut beobachtet, Herr Ritter«, spottete Rupert. »Das Pferd stammt aus Arabien und ist ein Geschenk des Sultans Saladin persönlich. Aber ich bin kein Araber, das müsstet Ihr eigentlich sehen.«
    »Ihr seid dunkelhäutig und glutäugig wie ein Sarazene«, wunderte sich der Ritter.
    »Na und? Ich habe lange im Orient gelebt. Ich trage keinen Bart wie die Sarazenen.«
    »Das stimmt auch wieder«, warf ein anderer Ritter ein. »Trotzdem könnte er ein Spion der Sarazenen sein.«
    »Was gäbe es bei Euch zu spionieren, was die Sarazenen nicht schon wissen?«, spottete Rupert weiter. »Nehmt Ihr Euch nicht ein bisschen zu wichtig?« Er hatte den Zorn der Ritter heraufbeschworen.
    »Was machen wir mit ihm?«, fragte einer von ihnen.
    »Das soll unser Anführer entscheiden.«
    Erwartungsvoll hob Rupert die Augenbrauen. Er war neugierig auf den Anführer dieser kleinen, aber schlagkräftigen Ritterschar, die die verhassten Franken in die Flucht geschlagen hatte. Es musste der Herr dieser Burg sein.
    Die Ritter drängten Ruperts Pferd vorwärts in Richtung des Zeltlagers. Dort sammelten sich die Kämpfer aus der Schlacht, Knappen versorgten die erschöpften Pferde. Auch einige Verwundete gab es, die sich ächzend zu zwei großen Zelten schleppten, wo sie von einem Feldscher behandelt wurden. Kopfschüttelnd hörte er die Schreie der Verwundeten. Was sie in der Schlacht nicht abbekommen hatten, fügte ihnen jetzt dieser gottverdammte Schlächter zu.
    Inmitten des Tumultes, des Jubels und des Schmerzes saß der Anführer auf einem kräftigen Apfelschimmel und dirigierte selbstsicher das vermeintliche Chaos. Er hatte sein Visier geöffnet, hielt den Kopf aber abgewandt und erteilte knapp einige Befehle.
    »Wir haben einen Spion aufgegriffen!«, rief der Anführer der Ritter, die Rupert gestellt hatten. Er hielt immer noch die Spitze seines Schwertes auf Rupert gerichtet. Zwei andere Ritter zerrten Rupert vom Pferd herunter und stießen ihn vor sich her vor die Beine des Schimmels.
    Nun drehte sich der Angesprochene zu Rupert um und

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