Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der schwarze Magier

Der schwarze Magier

Titel: Der schwarze Magier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Hastings
Vom Netzwerk:
Ihre Zähne schlugen aufeinander und sie öffnete erschrocken die Augen.
    »Wir sind keine Verbündeten«, sagte er leise.
    Zornig zogen sich ihre Augenbrauen zusammen. »Also Krieg?«, fragte sie.
    Er neigte den Kopf und lächelte. »Krieg!«
     
     
    Wohl oder übel blieb Gwendolyn an ihr Krankenlager gefesselt. Die Wunde schmerzte stark. Mehrmals täglich behandelte Rupert sie, indem er dünne, mit einer Kräutertinktur getränkte Stoffstreifen in die Wunde drückte. Gwendolyn, halb ohnmächtig auf dem Bauch liegend, biss jedes Mal verzweifelt in das Kissen, bis der höllische Schmerz etwas nachließ. Sie konnte nicht Ruperts Grinsen sehen, wenn sie gegen den Schmerz kämpfte, mit den Beinen strampelte und sich gar nicht damenhaft benahm. Gleichzeitig stieg in ihr ein lodernder Zorn auf. Sie hatte den Verdacht, dass er sie bewusst quälte.
    »Warum gebt Ihr mir nicht auch so eine Medizin, die betäubt? Meinem Ritter habt Ihr nach der Schlacht etwas eingeflößt, damit er den Schmerz nicht spürt.«
    »Ich hätte ihn sonst nicht operieren können, wenn er nicht still gelegen hätte. Ihr habt doch Eure Pfeilspitze los«, antwortete er lakonisch.
    »Ihr seid ein Scheusal«, stöhnte sie.
    Er lächelte. »Ich weiß.«
    »Warum tut Ihr mir das an?«, fragte sie matt.
    »Die Wunde heilt gut, von innen heraus. Sie eitert nicht, die Wundränder werden nicht schorfig, Ihr werdet nur eine kleine Narbe zurückbehalten.«
    »Pah, eine kleine Narbe. Sie entstellt meinen Körper«, ereiferte sie sich.
    Rupert lehnte sich lächelnd in seinem Stuhl zurück, der ständig neben Gwendolyns Bett stand. »Wer mit dem Feuer spielt, sollte sich nicht wundern, wenn er sich verbrennt.«
    »Ahnte ich es doch, Ihr straft mich.«
    »Mitnichten, Lady, Ihr straft Euch selbst. Außerdem, was macht so eine kleine Narbe auf dem Rücken?«
    »Ihr scheint Euch aus meinem Körper nicht viel zu machen«, schmollte sie. Sie lag tief in den schwellenden Kissen, die ihr Rupert unter den Rücken geschoben hatte. Der Schmerz war so leidlich zu ertragen.
    Er verkniff sich wieder ein Grinsen. Er hatte sehr wohl ihren Körper bewundert, ihre schlanken Beine, ihr kleines, festes Hinterteil. Nichts täte er im Augenblick lieber, als auf diesen süßen Hintern tausend feurige Küsse zu sprühen, bis sie um Gnade winselte.
    »Sollte ich das?«, fragte er stattdessen kühl.
    »Nun, vielleicht bin ich nicht so schön wie Eure morgenländischen Geliebten, aber ich bin immerhin eine Frau.«
    »Das ist nicht zu übersehen.«
    »Und sie sind wirklich rasiert? Am ganzen Körper?«
    Er neigte den Kopf. »Soll ich jetzt den Verstand verlieren, nur weil ich Euch nackt gesehen habe?«
    »Reizt das nicht einen Mann?«
    Rupert hob gleichgültig die Schultern. »Die Nacktheit ist die Kleidung der Götter. Ich finde einen nackten Körper völlig normal. So kommt jeder Mensch auf die Welt und geht wieder.«
    Er unterdrückte ein Lächeln über Gwendolyns kindisches Bemühen, seine Aufmerksamkeit auf ihren Körper zu lenken. O ja, sie war reizvoll, das hatte er deutlich sehen können, als er sie auf der Burg ausgekleidet und gründlich untersucht hatte. Die Wunde hatte sich nicht entzündet, zum Glück kam es nicht zu einer Blutvergiftung. Er hatte die Zofen angewiesen, ihre Herrin gründlich mit warmem Wasser zu waschen, er selbst hatte dann ihren gesamten Körper mit einer anregenden Kräutertinktur eingerieben, die ihre Lebensgeister zurückbrachte. Sie hatte einen schönen Körper, schlank, hellhäutig. Sie gefiel ihm gut, sie wirkte sehr natürlich und irgendwie unschuldig. Und er begriff nicht, dass sie diesen wunderschönen Körper einer so großen Gefahr aussetzte. Jetzt trug sie ein leichtes Hemd aus hellem Leinen, damit sie nicht so stark schwitzte. Am zweiten Tag hatte sie ein leichtes Fieber ereilt, aber Rupert hatte es schnell mit kalten Wickeln um ihre Waden und Handgelenke in den Griff bekommen.
    Tagtäglich traktierte er sie mit übel schmeckenden Aufgüssen, doch sie spürte, wie es ihr immer besser ging. »Ihr müsst hier bleiben«, stöhnte sie und bemühte sich, ordentlich zu übertreiben. »Ich bin schwer verletzt.«
    »Ich muss?«, fragte er gedehnt und beugte sich zu ihr herüber.
    Sie blitzte ihn unter ihren dichten Wimpern an. »Natürlich, es ist Eure Pflicht, mir zu helfen!«
    »Irrtum, kleine Katze. Ich sollte Euch Eure Kehrseite versohlen, weil Ihr Euch so leichtfertig in Gefahr begebt. Ihr könnt nicht darauf vertrauen, dass ich Euch das Leben

Weitere Kostenlose Bücher