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Der schwarze Magier

Der schwarze Magier

Titel: Der schwarze Magier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Hastings
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rette.«
    »So?«, brauste sie auf und sank gleich darauf wieder mit einem theatralischen Ächzen in die Kissen. »Ihr würdet mich also kaltblütig sterben lassen?«
    Sein Blick ließ keine Regung erkennen. »Kaltblütig ist etwas übertrieben. Ich würde es bedauern.«
    Sie fuhr wieder hoch und wäre ihm am liebsten an die Gurgel gesprungen. »Ihr seid wirklich ein ganz entsetzlicher…«
    Rupert hob erwartungsvoll die Augenbrauen. »Was? Euer Wortschatz scheint reich an deftigen Bezeichnungen für Männer zu sein, die Euch nur helfen wollen.«
    »Männer!«, höhnte sie und verdrehte die Augen. »Bislang habe ich Männer nur bekämpft, bis auf die, die mir huldigen.«
    »Und ich darf mir heraussuchen, ob ich Euch bekämpfe oder Euch huldige…«
    Sie nickte ernsthaft. »So ist es!«
    Er lehnte sich amüsiert zurück. »Ich werde Euch keinesfalls huldigen, einer kleinen Raubkatze, die faucht und spuckt und mir am liebsten die Augen auskratzen würde. Aber ich werde Euch auch nicht bekämpfen, es wäre unfair.«
    »Unfair? Nur weil ich eine Frau bin?«
    Er schüttelte den Kopf. »Weil Ihr verletzt seid. Das ist nicht ehrenhaft.«
    »Was versteht Ihr schon von ritterlicher Ehre, wenn Ihr unter den Heiden gelebt habt!«, schnaubte sie.
    Rupert erhob sich und wanderte in Gwendolyns Schlafzimmer auf und ab. Er warf ihr scharfe Blicke zu, die sie wieder unter ihre Decke krauchen ließen. »Wenn Euch meine Gesellschaft nicht angenehm ist, werde ich Euch auf der Stelle verlassen«, grollte er ungehalten. »Ich habe mich schon viel zu lange durch Euch aufhalten lassen.«
    »Ihr wollt mich hier hilflos liegen lassen?«, rief sie entsetzt.
    »Ihr seid schon fast wieder im Vollbesitz Eurer Kräfte, zumindest was Eure scharfe Zunge betrifft. Ihr benötigt mich nicht mehr.«
    »Ihr werdet hier bleiben, bis ich Euch entlassen!«, wütete sie. Ihre Wangen röteten sich vor Zorn.
    Er lachte spöttisch auf. »Und wie wollt Ihr mich dazu zwingen?«
    »Indem ich Euch zu meinem Leibarzt erkläre. Dann müsst Ihr bleiben und Euch um meine Genesung kümmern.«
    »Leibarzt? Heißt das, dass mir dann Euer Leib gehört, mit allem, was dazugehört?«
    Lady Gwendolyn errötete heftig. »Also, das ist doch…« Sie rang nach Luft und Worten. »Ihr müsst Euch verpflichtet fühlen, mich zu heilen, denn schließlich seid Ihr dran schuld, dass mich der Pfeil in den Rücken traf.«
    Rupert tat erstaunt. »So? Wie das?«
    »Weil Ihr mir schöne Augen gemacht und mich dadurch abgelenkt habt. Nur so konnte mich dieser hinterhältige Kerl erwischen. Ihr habt Euch noch nicht einmal dafür entschuldigt!«
    »Wofür? Dass ich Euch den Pfeil wieder aus der Schulter geholt habe?«
    »Dass Ihr mich überhaupt erst in diese Situation gebracht habt. Ohne Euch wäre ich jetzt…«
    »… tot«, sagte Rupert ungerührt. »Wenn Euch dieser Scharlatan von Arzt versorgt hätte, wäret Ihr jetzt an Wundbrand gestorben. Wenn Euer Körper die Kraft hat, die Eure Stimme jetzt schon besitzt, dann ist es nicht mehr weit bis zu Eurer völligen Genesung.«
    Gwendolyn riss die Augen auf. »Ich liege fast im Sterben«, röchelte sie. »Und Ihr behandelt mich wie ein…«
    »Keine unflätigen Schimpfwörter, Mylady«, sagte Rupert mit erhobenem Zeigefinger. »Wenn Euch meine Art der Behandlung nicht behagt, dann nehmt Euren alten Medicus. Der ist derzeit arbeitslos.«
    »Ich denke nicht daran«, schnaubte Gwendolyn. »Ich verlange, dass Ihr Tag und Nacht an meinem Bett wacht und mich heilt und pflegt.«
    »Oh, die Nächte würde ich schon gern mit Euch teilen und ein paar Kriegsspiele auf der Matratze durchführen. Und für die Tage hätte ich auch allerhand Kurzweil zu bieten. Aber nur, wenn Ihr mich ganz höflich darum bittet.«
    Gwendolyn wurde abwechselnd rot und blass. »Bitten?«, stieß sie hervor und lachte schrill auf. »Ich denke nicht daran!«
    »Ich schon«, erwiderte Rupert ungerührt. Mit einer Handbewegung zog er ihr die Decke herunter und packte sie kurzerhand um die Hüfte. Mit Leichtigkeit hob er sie aus dem Bett und hängte sie bäuchlings aus dem Fenster.
    Sie schrie und strampelte. »Lasst mich los, gottverdammter Folterknecht! Ich lasse Euch in den tiefsten Kerker werfen, bis Ihr verrottet wie ein alter Lumpensack!«
    »Und wenn Ihr weiter so strampelt, entgleitet Ihr meinen Händen. Bis zum Hof ist es sehr tief und das Pflaster ist hart. Wollt Ihr mich nun bitten?«
    »Bitten? Niemals!« Sie schrie entsetzt auf, als sie ein Stück durch seine Hände

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