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Der schwarze Magier

Der schwarze Magier

Titel: Der schwarze Magier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Hastings
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überkam sie dieses berauschende Kribbeln. Sie war ihm verfallen mit all ihren Sinnen und sie sehnte sich nach einer erneuten Vereinigung mit ihm. Es war das erste Mal, dass er sie küsste, und sein Kuss war ebenso überwältigend wie eine Vereinigung mit ihm. Sie hörte, wie sein Gürtel zu Boden fiel. Sie schlang ihre Beine um seine Hüften und nahm ihn in sich auf.
    »Küss mich noch einmal«, hauchte sie. Sie wand die Arme um seinen Hals und saugte sich an seinen Lippen fest wie eine Ertrinkende. Sie konnte nicht genug bekommen von ihm und sie war so froh, dass er wieder da war. Ihre Vereinigung war wild und lustvoll, er brauchte keine Verführungskünste, um in ihr ein Feuerwerk der Leidenschaft auszulösen. Ihr erhitztes Gesicht hatte sich gerötet, ihre grünen Augen funkelten. Sie hielt die Lippen geöffnet und keuchte. Er packte ihre Fußfesseln und drückte sie gegen ihre Schultern. Sie krallte sich an der Tischkante fest. »Willst du das so?«, keuchte er.
    »Ja«, stöhnte sie. »Ich will dich, ich will dich!« Schmerz und Lust mischten sich und umnebelten ihre Sinne. »Mehr! Mehr!« Sie explodierte mit einem gellenden Schrei. Er krümmte sich auf dem Höhepunkt der Lust zusammen, es schmerzte in seinem Kopf.
    Beide verharrten sie einen langen Augenblick, bis sie sich wieder gesammelt hatten. Er schob sie von sich. »Verdammt, wo bleibt dieser Kerl mit dem Wasser!« Unwillig ging er zur Tür. Verschämt schob Gwendolyn ihre Röcke herunter. Die Dienerschaft sollte sie nicht so sehen. Rupert kam mit dem Wasser zurück und trank einen tiefen Schluck. Dann blickte er auf. »Nächste Woche zieht der König wieder gegen Philipp nach Gisors. Ich werde ihn begleiten.«
    »Warum? Du bist kein Ritter, hast ihm keinen Eid geschworen. Warum zwingt er dich dazu?«
    »Du sollst wissen, dass ich mich nie zu etwas zwingen lasse. Wenn ich in Richards Gefolge bleibe, dann tue ich das freiwillig. Du aber wirst auf deine Burg zurückkehren.«
    In Gwendolyns Augen traten Tränen, die sie tapfer wegdrückte. Doch ihre Stimme zitterte. »Es ist jetzt deine Burg. Und ich bin deine Frau.« Ihr wurde plötzlich übel vor Angst, ihn zu verlieren. Sie riss ein weißes Linnentuch vom Tisch und hielt es sich vor den Mund.
    »Du solltest mich nicht immer daran erinnern«, schrie er sie an. »Und hör auf zu heulen! Du reist sofort ab. Ich will dich hier nicht mehr sehen. Du hast dich in Valbourgh um vieles zu kümmern, ich erwarte es von dir.«
    »Ich dachte, wir bleiben bis Weihnachten hier. So jedenfalls hat es der König gesagt.« Trotz regte sich in ihr.
    »Mich interessiert nicht, was der König gesagt hat. Du machst, was ich sage!«
    »Nein!«
    Zornig packte er ihr Handgelenk. »Verdammt, Gwen, warum bist du so aufsässig?«
    »Weil auch ich nur das tue, was ich will! Auch du wirst mich nicht zu etwas zwingen, das ich nicht will!« Ihre Augen sprühten Funken, ihr Gesicht war gerötet und ihr Atem ging heftig. »Nur weil ich deine Frau bin, werde ich nicht dein Hund sein!«
    »Ich sollte dir den Hintern versohlen, du eigensinniges…«
    »Wage es, ich lass dich nach meinem Schwert tanzen!«
    »Und ich dich nach meinem«, rief er, zog sie an sich und riss ihr die Kleider vom Leibe. »Endlich bist du wieder die wilde Kriegerin, in die ich mich verliebt habe!«
     
     
    Rupert lenkte Djinn an Richards Seite. Sein untrügliches Gespür für Richards Gemütsbewegungen ließ ihn wachsam werden. Richard sah ihn nicht an, sondern lenkte seinen Blick irgendwo in die Ferne. »Seit ich lebe, bekämpfe ich ihn, so wie Gott und Teufel miteinander kämpfen, das Gute gegen das Böse.«
    »Wer ist das Gute, wer das Böse?« Leise Ironie lag in Ruperts Stimme.
    Der König hob die Schultern. »Wenn ich das wüsste!«
    Sie standen vor Gisors. Die kleine Ortschaft Courcelles war von französischen Truppen besetzt. »Wann hört das endlich auf?«, fragte Richard mehr sich selbst.
    »Wenn einer von beiden Königen stirbt.«
    Richard fuhr leichenblass herum. »Was redest du da?« Er starrte Rupert an.
    Rupert senkte den Blick. »Einer wird sterben«, wiederholte er.
    »Hast du das gesehen?«, schrie Richard.
    Rupert nickte schwach. Dann wendete er sein Pferd und ritt vom Hügel herab.
    »Unsinn, alles Unsinn!«, brüllte der König. »Wir greifen an!«
    König Richards Truppen rückten vor und nahmen den Ort im Handstreich. Philipp wurde in die Flucht geschlagen. Lachend und höhnend verfolgte ihn Richard mit seinen Mannen bis Gisors. Die Flüchtenden

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