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Der schwarze Schattenjaeger

Der schwarze Schattenjaeger

Titel: Der schwarze Schattenjaeger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Sommer
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was ich für einen seltsamen Namen habe. Schließlich gibt es ihn nirgends auf der Welt. Wie meine Mom darauf gekommen ist, hat sie mir immer nur so erklärt, dass sie den Namen schön fand und er ihr einfach so eingefallen war, als sie mich das erste Mal sah.
„Er klingt wunderschön“, antwortet Valom mir, ohne dabei aufdringlich zu erscheinen.
„Dann kennen wir uns nun?“, fragt er weiter.
Na ja, kennen würde ich das nicht nennen, aber ich nicke einfach mal und muss lachen, da er mich komplett aus dem Konzept bringt. Was ist das nur für ein Mensch?
„Okay, dann fahre ich gerne mit …“, sage ich schließlich und laufe auf die Kutsche zu.
„Hier unten kannst du auftreten, damit du dich hinsetzen kannst“, erklärt Valom und deutet auf eine Metallplatte. Er legt mir dabei seine Hand auf den Rücken und stützt mich ein wenig ab, während ich unbeholfen auf die hintere Sitzbank klettere und so in entgegengesetzter Fahrtrichtung sitze.
„Vielen Dank, das ist wirklich sehr freundlich“, sage ich, als ich mich versuche herumzudrehen und die anderen in der Kutsche anzusehen. Jeder lächelt mir freundlich entgegen und ich fühle mich direkt wohl, auch wenn es mir etwas unangenehm ist, jetzt hier zu sitzen. Nicht, weil ich Kutschen nicht mag, sondern weil ich ihnen Umstände bereite.
„Der Kuchen, den du mir mitgegeben hast, war wirklich köstlich. Backt ihr ihn frisch im Buchcafé?“, fragt Valom mich. Noch ehe ich ihm antworten kann, schreckt das Mädchen zusammen und dreht sich freudestrahlend zu mir herum, krabbelt über die Kisten und sagt mit glücklicher Miene: „Oh, die waren von dir? Ich habe auch einen gegessen, sie waren wirklich lecker.“
„Nicht ganz, also meine Tante macht sie. Sie ist die Inhaberin vom Bookdelicious und backt jeden Morgen frische Muffins und Brownies, manchmal auch anderen Kuchen.“ Valom hatte also geteilt … Das machte ihn noch sympathischer. Schließlich hätte er auch alles alleine aufessen können.
Mit einem Satz bewegt sich die Kutsche plötzlich. Zum Glück ist die Sitzbank recht groß, sodass ich nicht gleich hinunterfalle. Da Valom aber direkt neben mir sitzt, habe ich sowieso das Gefühl, dass er mich aufgefangen hätte. Ich drehe mich etwas herum, sodass ich das Mädchen genauer sehen kann. Valom legt in diesem Moment einen Arm auf die Lehne, als wollte er mich in seine Arme ziehen. Ich zögere, vielleicht zwei Sekunden, doch dann sehe ich wieder zu dem Mädchen. Denn sein Arm ruht nur dort wie ein Schutzmantel, der auf mich Acht gibt.
„Danke, dass du sie Valom mitgegeben hast, jetzt kann ich mir beim nächsten Mal welche kaufen“, sagt sie noch und reicht mir dann ihre Hand.
„Ich heiße Maja und bin die jüngere Schwester von Valom“, sagt sie freundlich. Sie hat das gleiche Lächeln wie Valom, die gleichen dunklen Augen und eine ähnliche Ausstrahlung wie er. Ich ergreife ihre Hand und kaum, dass ich sie losgelassen habe und mit „Ich heiße Thalis“ antworten konnte, zieht sie sich auch schon wieder fröhlich summend zurück auf ihren Platz. Sofort sehe ich zu Valom, der noch immer einen ruhigen Blick hat. Normalerweise würden sich große Brüder doch sofort einmischen oder sich über die kleine Schwester lustig machen. Aber er tut es nicht.
„Ich habe noch vier jüngere Brüder, aber die sind alle im Dorf geblieben“, erklärt er mir. Für einen Moment schweigen wir uns an, während die Kutsche aus Pemberton fährt und man deutlich spürt, dass es nun bergauf geht.
„Ist es denn gut für euch gelaufen?“, frage ich und schaue sofort beiseite. Wo kam das denn her? Er denkt jetzt sicher, dass ich eine Gegnerin bin und ihn und die Cherokee-Indianer hier nicht dulde. Wie unhöflich!
„Ich … ich meine …“, stammle ich verunsichert.
„Leider nicht. Wir verhandeln schon seit Monaten über ein Feld, das genau auf unserem und eurem Land grenzt. Es ist zu 60 % auf unserer Landesgrenze und zu 40 % auf der von Pemberton.“
„Und da kann man das Feld nicht splitten?“, frage ich irritiert.
„So einfach ist das leider nicht. Bisher wurde das Feld immer zu 100 % von einem Bauernhof aus Pemberton bewirtschaftet. Er hat genau drei Felder, und wenn er uns das Feld abgeben müsste, würde das seinen Ruin bedeuten. Selbst wenn wir die 60 % verlangen würden, würde ihn das finanziell sehr schwächen.“
„Aber es ist doch euer Anteil?“, frage ich irritiert nach, auch wenn mir der Bauer persönlich leidtut. Valom lächelt mich mit

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