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Der schweigende Mund

Der schweigende Mund

Titel: Der schweigende Mund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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wohne jetzt Lexbrook Nummer sechzehnhundertsiebenundzwanzig.«
    »Das ist ziemlich weit draußen.«
    »Na, und?«
    »Nichts weiter, nur glaube ich kaum, daß Ihr Wagen das bis dahin schaffen wird.«
    Sie sah mich an und fing plötzlich zu weinen an.
    Mir unterlief der Fehler, Bleistift und Notizbuch hervorzuziehen und mir die Nummer ihres Führerscheins aufzuschreiben. Das erregte sie sehr.
    Sie sagte: »Sie brauchen sich gar nicht so hochnäsig und überlegen aufzuspielen. Ganz abgesehen von der Schuldfrage - wenn Sie ein geschickter Fahrer wären, dann hätten Sie die Karambolage vermieden. Außerdem glaube ich nicht, daß mich die Schuld trifft. Meiner Meinung nach haben Sie den Autobus erst bemerkt, nachdem Sie mich gerammt hatten. Hinzu kommt, daß Sie viel zu schnell gefahren sind.«
    Ich zeigte auf die Rückseite meines Wagens und sagte: »Ich habe nicht Sie, sondern Sie haben mich angefahren.«
    »Wie sollte ich das wohl mit der Beule am hinteren Kotflügel meines Wagens angestellt haben?«
    »Ich weiß nicht, wie Sie es angestellt haben, aber Sie sind so plötzlich vor mir eingebogen.«
    Ich zeigte ein überlegenes Lächeln. Sie holte einen Bleistift und ein kleines Notizbuch aus ihrer Handtasche hervor und versuchte, sich die Nummer des Agenturautos aufzuschreiben. Ihre Hand zitterte dabei so stark, daß sie kaum die Zahlen richtig zu Papier brachte.
    »Vielleicht sehen Sie sich einmal meinen Führerschein an. Mein Name ist Donald Lam.«
    Sie riß mir den Führerschein aus der Hand und benutzte den rechten vorderen Kotflügel ihres Wagens als Schreibunterlage. Nun notierte sie sorgfältig meinen Namen, mein Alter, die Adresse, meine Größe, das Gewicht, meine Haar- und Augenfarbe.
    »Das Auto ist auf den Namen Cool und Lam eingetragen«, fuhr ich leutselig fort. »Wir sind Geschäftspartner.«
    Sie schritt zu unserem Auto und notierte sich auch alle Angaben auf dem Zulassungsschein.
    Tröstend sagte ich: »Nehmen Sie sich die Sache nicht allzu sehr zu Herzen. Die Versicherungsgesellschaften werden das schon in Ordnung bringen.«
    »Ich bin nicht versichert.«
    Ich zeigte Überraschung und Bestürzung. »Das verändert die Situation beträchtlich.«
    »Inwiefern ändert das die Sachlage?«
    »Weil ich versichert bin«, sagte ich. »Ich möchte nicht, daß meine Versicherungsgesellschaft ihr Gehalt kassiert.«
    »Machen Sie sich deswegen keine Sorge. Dieser Fall wird nicht eintreten. Mein Anwalt wird vielmehr bei Ihrer Versicherungsgesellschaft kassieren.«
    »Schließlich, warum sollte er auch nicht?« sagte ich scherzend. »Wenn man die Karambolage genau betrachtet, kann man vielleicht doch eine ganze Menge zu Ihren Gunsten anführen. Abgesehen von allem anderen hätte ich doch bemerken müssen, daß Sie schon zu nahe an dem Autobus waren. Wenn ich Ihnen nur ein paar Zentimeter mehr Platz gelassen hätte, wären Sie wahrscheinlich vorbeigekommen.«
    »Was haben Sie eigentlich im Sinn?« fragte sie. »Wollen Sie es etwa so darstellen, damit ich bei Ihrer Versicherung leichter kassieren kann?«
    »Vielleicht.«
    »Nein, lassen Sie das bitte. Was Recht ist, muß Recht bleiben. Auf einen solchen Dreh lasse ich mich nicht ein, nur um die Ausgaben für einen Kotflügel zu sparen.«
    »Sie sind doch der festen Meinung, daß ich schuld habe, nicht wahr?«
    »Ja.«
    »Wenn ich nun der gleichen Ansicht bin, so ist doch daran nichts auszusetzen. Das bedeutet doch nicht, daß wir die Versicherungsgesellschaft hinters Licht führen.«
    »Doch! Ich muß glauben, es sei Ihre Schuld, und Sie müssen glauben, es sei meine Schuld - das ist doch der Normalfall.«
    »Gut, streiten wir nicht länger darüber. Ich werde Sie nach Hause fahren.«
    »Danke. Ich kann auch allein nach Hause kommen.«
    »Okay«, sagte ich gutgelaunt. »Darf ich Ihnen ein Taxi besorgen?«
    »Auch das kann ich allein.«
    »Um so besser. Wie ich sehe, haben Sie da noch ein paar Sachen im Auto. Schließen Sie es also lieber ab, wenn Sie fortgehen. Und falls Sie in einem Taxi nach Hause fahren, nehmen Sie die Sachen besser mit. Es geht mich ja nichts an, aber selbst wenn Sie telefonieren, wird es eine ganze Weile dauern, ehe ein Taxi hier herauskommt. Die sind jetzt in den Hauptverkehrsstunden zu stark in der Innenstadt beschäftigt, und andere Verkehrsmittel gibt es hier weit und breit nicht.«
    Sie warf erst einen Blick auf die Sachen in ihrem Wagen und dann musterte sie das Agenturauto.
    Ich zog meinen Hut und sagte: »Wenn Sie also meine Hilfe nicht

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