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Der Schwur der Ritter

Der Schwur der Ritter

Titel: Der Schwur der Ritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Whyte
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– doch es war ein warmes Lächeln ohne jeden Spott. »Mit Freuden, Sir William. Das ist nun wirklich keine Zumutung, und Peggy wird sich freuen.«
    Fast hätte er ihr die Kette in die offene Hand gleiten lassen, doch dann zögerte er. Er griff in sein Hemd und zog ein sauberes weißes Tüchlein hervor, in das er das Schmuckstück einschlug. Er reichte es ihr, ohne ihre Finger zu berühren.
    Dann war der Moment vorüber. Douglas brachte sie zum Zelteingang, wo er einen seiner Männer damit beauftragte, die Dame und ihre Begleiterinnen zum Strand zu führen und dafür zu sorgen, dass sie von einem Boot zu ihrem Schiff gebracht wurden. Sir James selbst kehrte noch einmal zu Will zurück, der sich wieder an das Feuer gesetzt hatte.
    »Dann brecht Ihr also morgen auf?«, fragte Will und spürte einen seltsamen Hauch von Wehmut bei dieser Frage.
    »Aye«, erwiderte Douglas. »Doch jetzt müsst Ihr mich entschuldigen. Es ist schon dunkel, und wir müssen Menteith hinter Schloss und Riegel bringen, also sollte ich mich mit meinen Männern auf den Weg machen.« Er setzte seine Mütze erneut auf und hüllte sich fester in seinen Umhang. Dann nickte er zum Abschied und wandte sich zum Gehen, blieb aber kurz vor dem Zelteingang noch einmal stehen.
    »Ich bin sicher, dass Ihr Euch auch ohne mich hier nicht langweilen werdet – oder ohne die Baronin«, grinste er. »Ihr habt jetzt reichlich zu tun. Gute Nacht, Sir William. Morgen früh bin ich wieder da, um mein Schiff zu holen.«

7
    A
    N DIESE ABSCHIEDSWORTE musste Will denken, als er am folgenden Nachmittag zusah, wie die Galeere des Vizeadmirals mit Douglas und der Baronin ostwärts segelte, um den Firth of Clyde zu überqueren und in Ayr oder Carrick an Land zu gehen – in der Heimat König Roberts.
    Douglas hatte recht. Er würde gar keine Zeit haben, um sich zu langweilen – keine Zeit zu verschwenden, erst recht nicht damit, dass er an Lady Jessica dachte, die nun endlich und für immer aus seinem Leben verschwunden war.

Gehorsam
1
    A
    LS ES GESCHAH, wurde Will Sinclair zunächst vollkommen überrumpelt, obwohl er im Nachhinein begriff, dass es schon länger in der Luft gelegen hatte und er die Vorzeichen bewusst ignoriert hatte. Einige der Brüder griffen sogleich zu großen Worten wie »Revolte« oder »Meuterei«, doch Will war sich da nicht so sicher. Es war ja nur ein einzelner Zwischenfall – der jedoch die Traditionen des Ordens in den Grundfesten erschütterte … und zeigte, was in den letzten Jahren aus den alten Tugenden des Gehorsams, der Toleranz und der Disziplin geworden war. Das war es auch, was letztlich dazu führte, dass die Wut zwei Tage vor dem Epiphanienfest mit solcher Wucht aus Will Sinclair hervorbrach.
    Es war ein kalter Morgen, und Will war schon seit Stunden auf den Beinen, weil man ihn lange vor der Vesper mit der Nachricht geweckt hatte, dass Sir James Douglas inmitten eines tobenden Sturms vom Festland eingetroffen war und ihn dringend zu sprechen ersuchte. Bei diesen Worten war er sofort hellwach gewesen und hatte auf der Stelle dafür gesorgt, dass überall Feuer gemacht wurde, dass Tische und Stühle bereitstanden, dass es genügend Kerzen gab und dass man die erschöpften Neuankömmlinge mit warmem Essen und trockenen Kleidern empfing.
    Douglas war auf dem Weg nach Irland, mit Nachrichten für Roberts Bruder Edward Bruce, der dort Soldaten und Verbündete für den schottischen König zu rekrutieren versuchte. Bei dem Versuch, einigen englischen Schiffen auszuweichen, waren sie in den Sturm geraten und hatten auf Arran Zuflucht gesucht.
    Eigentlich hatte Douglas nur gute Nachrichten mitgebracht: König Roberts Marsch durch die Highlands stand unter einem guten Stern. Die stolzen Grafen von Buchan und Ross hatten vor Bruce das Knie gebeugt, und die ruhestörerische Brut der Comyns, darunter die MacDougalls von Lorn und Argyll, würden nie wieder eine Bedrohung für König Robert sein.
    Die Nachricht von diesen Erfolgen hatte unter dem einfachen Volk Wunder gewirkt, und täglich sammelten sich neue Rekruten unter seiner Standarte. Dennoch würde der König sich erst zufriedengeben, wenn er ein rechtmäßiges Parlament einberufen und neue Gesetze zur Verwaltung des Landes und zum Schutz seiner Bewohner erlassen konnte.
    Unterdessen nahte der Zeitpunkt des Dienstwechsels für die berittenen Soldaten, die Will dem König zur Verfügung gestellt hatte, und Bruce ließ ihm ausrichten, wie zufrieden er mit den Männern war und dass er darum

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