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Der Schwur der Ritter

Der Schwur der Ritter

Titel: Der Schwur der Ritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Whyte
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deinen Männern, dass sie die Truhen in dieses Zimmer bringen sollen. Hier wird sie niemand sehen. Braucht ihr sonst noch etwas von mir?«
    »Nein, Vater, das ist alles.«
    »Gut, dann erzählt mir von unserem König. Welchen Eindruck hat er auf euch gemacht? Kenneth, was hast du von ihm gehalten?«
    »Ich bin ihm nicht begegnet, Vater. Es war Will, der sich mit ihm unterhalten hat.«
    Will zuckte mit den Achseln. »Er ist … ein wahrer König, direkt, großmütig und bescheiden. Er hat mich sehr beeindruckt.« Sir Alexander räusperte sich, und Will sah ihn fragend an. »Bist du anderer Meinung, Vater?«
    »Nein, nein, Junge. Dir glaube ich es, auch wenn ich ihn selbst nur als Frauenhelden kennengelernt habe, als er noch jünger war. Unsere Familie zählt schon seit Generationen zu den Anhängern der Bruce-Fürsten, doch Robert hat sich anfangs lieber an Plantagenet und seine Günstlinge gehalten. Nun hat es offensichtlich den Anschein, als sei das Prinzchen zu einem echten König herangewachsen. Und du traust ihm?«
    »Aye, Vater, das tue ich.«
    »Dann verlasse ich mich auf dein Urteil – wie es auch euer Großmeister getan hat, als er dich zum Meister ernannt hat. Doch Meister über wen?«
    »Meister des Tempels in Schottland.«
    »Das sagtest du bereits, William – doch was bedeutet das? Wenn sich eure schlimmsten Befürchtungen bewahrheiten, und es hat ja sehr den Anschein, dann ist der Tempel überall in der Christenwelt am Ende. Das würde bedeuten, dass euer kleiner Außenposten hier der letzte Ort ist, an dem die Geschichte und die Traditionen eures Ordens am Leben erhalten werden, und dass es eure Aufgabe ist, sie zu hegen und zu pflegen. Doch wie lange wird euch das gelingen? Wo werdet ihr Rekruten finden, wenn es den Orden offiziell nicht mehr gibt? Von nun an wird jeder Mann, den ihr verliert, unersetzlich sein, und ihr habt nicht einmal Söhne, mit denen ihr eure Reihen wieder füllen könntet.«
    Will sah seinen Vater an. »Ja, und das ist eine Vorstellung, bei der es mich fröstelt. Aber ich habe das Gefühl, dass du noch mehr dazu zu sagen hast …«
    »Ich habe eine Idee, doch es könnte sein, dass du sie unvorstellbar findest. Wie weit reicht deine Autorität?«
    »Hier in Schottland bekleide ich den höchsten Rang, und nur der Rat hat höhere Befehlsgewalt. Sollte es keinen Rat mehr geben, werde ich Großmeister … über meine eigenen zweihundert Mann.«
    »Dann entlasse sie aus ihren Gelübden.«
    »Was? Das kann ich nicht tun, Vater, der bloße Gedanke ist lachhaft – und ich besitze auch nicht die Autorität dazu. Außerdem …«
    »Wer besitzt sie denn? Der Papst?«
    »Nun – ja.«
    »Derselbe Papst, der eurem Großmeister die Inquisition auf den Hals gehetzt hat, um ihm ein falsches Geständnis zu entlocken und die Gier des französischen Königs zu befriedigen? Ist das der Papst, den du meinst? Der Papst, der euch eure jahrhundertelangen treuen Dienste mit Verrat gelohnt hat? Der Papst, der eine Beleidigung für alles ist, was er eigentlich repräsentiert und der damit Gott selbst den Rücken zukehrt? Natürlich wirst du Rückgrat dazu brauchen, William, aber denke darüber nach. Befreie deine Männer von ihrem Keuschheitsgelübde und gib ihnen die Chance, Kinder in die Welt zu setzen, die eure Sache fortführen können.«
    »Das ist doch Wahnsinn, Vater. Diese Männer sind altgediente Mönche. Sie würden sich nie an eine solche Veränderung gewöhnen und sie als Sünde betrachten.«
    Sir Alexander neigte den Kopf. »Einige von ihnen, gewiss … die älteren. Andere hingegen nicht. Ihre ganze Welt hat sich verändert, und es ist sogar möglich, dass sie als flüchtige Mitglieder eines verbotenen Ordens als exkommuniziert gelten. Wenn du sie von ihrem Gelübde befreist, gibst du ihnen wenigstens die Möglichkeit, als normale Männer in dieser neuen Welt zu leben. Und wenn dann auch nur zwanzig von ihnen dir ihre Söhne bringen, so hättest du junge Köpfe, in die du eure Überlieferungen und Lehren einpflanzen könntest …«
    Sir Alexander verstummte, und im ersten Moment wusste keiner der drei Männer, was er noch sagen sollte. Dann ergriff Wills Vater noch einmal das Wort.
    »Wo wir von jungen Köpfen sprechen, William – hast du eigentlich einen Knappen?«
    Will blinzelte verdutzt. »Einen Knappen? Im Moment nicht, ich hatte einen, doch man hat ihn letzten Sommer selbst zum Ritter geschlagen, und ich bin seitdem ständig unterwegs gewesen. Warum fragst du?«
    »Weil du einen

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