Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Schwur der Ritter

Der Schwur der Ritter

Titel: Der Schwur der Ritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Whyte
Vom Netzwerk:
tragt.«
    »So ist es. Wozu sollte ich das in meinem eigenen Haus auch tun?«
    »Kommt mit mir, Admiral, und tut, was ich sage.«
    Er führte den Admiral zu seinen Männern. »Tam, zwei von Euren Männern sollen den Admiral bewachen und aufpassen, dass ihm nichts geschieht.« Tam winkte zwei Sergeanten zu sich, und Sir William wandte sich wieder an St. Valéry. »Ich habe Grund zu der Annahme, dass Euch jenseits dieser Türen Feinde erwarten, Admiral, und wer auch immer als Erster den Raum betritt, sollte gut gerüstet sein. Ich hoffe, dass ich mich irre, doch ich fürchte, dass ich recht habe. Ihr bleibt also hier und drückt Euch an die Wand, bis wir herausfinden, was dort drinnen vor sich geht. Tam!«
    »Aye, Will.«
    »Schnell, schickt vier Männer hinaus zu Tescar und sagt ihm, dass wir Armbrüste brauchen. Sie sollen sich beeilen, aber keine Aufmerksamkeit erregen.«
    »Aye.«
    Während sie auf die Rückkehr der Sergeanten warteten, ließen sie die Tür des Tagesraums nicht aus den Augen.
    »Habt Ihr Eure Rüstung in Eurem Quartier, Mylord Admiral?«
    »Natürlich.«
    »Dann legt sie bitte an, so schnell Ihr könnt.«
    Der Admiral lächelte ironisch.
    »Ich habe auch noch ein Kettenhemd der feinsten moslemischen Machart. Soll ich das ebenfalls anlegen?«
    Er scherzte, doch Sinclair antwortete ernst.
    »Aye, das solltet Ihr.« Er sah, wie der Admiral die Augen aufriss, und hob mahnend die Hand.
    »Es ist gut möglich, dass der erste Mann, der diese Tür öffnet, von einem Armbrustbolzen begrüßt wird, daher könnt Ihr Euch gar nicht genug schützen. Ich würde ja Euren Umhang übernehmen und in Eure Rolle schlüpfen, doch ich bin frisch rasiert, und Eure Erscheinung ist nun einmal auffallend. Also solltet Ihr zuerst gehen. Ich werde an Eurer Seite sein, und wir werden unsererseits vier Armbrüste auf das Innere des Raumes gerichtet haben.«
    »Hmm. Wer ist denn in diesem Raum?« St. Valéry war nicht leicht aus der Fassung zu bringen, und auch jetzt verriet seine Stimme höchstens Neugier.
    Sir William schüttelte kurz den Kopf. »Ich weiß es nicht, aber ich vermute, wir werden zwei tote Wachtposten vorfinden, und der Präzeptor wird entweder tot sein oder man wird ihn gefangen halten. Man hat uns infiltriert, Admiral, und alles, was ich über unseren Besucher weiß, ist, dass ich ihn zuletzt vor knapp zwei Wochen in Paris in Gesellschaft des königlichen Advokaten William de Nogaret gesehen habe. Ich weiß nicht, wie er heißt, doch er hat sich an der Pforte als Engländer namens Godwinson ausgegeben und wurde eingelassen. Er ist als Tempelritter verkleidet, doch er ist weder ein Templer noch ein Freund unseres Ordens.«
    »Ihr habt ihn erkannt?«
    »Nein, ich habe ihn ja noch nicht gesehen, aber Sergeant Tescars Beschreibung nach ist er es.«
    St. Valéry runzelte die Stirn. »Woher wollt Ihr dann wissen, dass es derselbe Mann ist? Er könnte doch tatsächlich ein Bruder zu Besuch aus England sein.«
    »Wo sind dann Eure Wachen, Admiral? Oder hat dieser Godwinson sie einfach entlassen? Tescars Beschreibung hat wenig Raum für Zweifel gelassen: ein kräftiger Mann mit einem roten Vollbart und einer leuchtend weißen Strähne darin. Es mag ja sein, dass es in Frankreich zwei Männer mit solchen Bärten gibt, doch solange ich nicht mit Sicherheit weiß, dass ich im Irrtum bin, werde ich mich so verhalten, als wäre ich im Recht. Bitte legt Eure Rüstung an. Wir werden warten, bis Ihr zurück seid.«
    Kurz nachdem sich St. Valéry entfernt hatte, um der Bitte nachzukommen, kamen Tam Sinclairs Sergeanten wieder, und Sir William nahm sie beiseite, um ihnen seinen Plan zu erläutern. Zwei von ihnen sollten mit dem Rücken zur Wand rechts und links der Flügeltür Stellung beziehen; die beiden anderen würden sich auf den Bauch legen und mit geladener Waffe auf die Tür zielen. Sir William würde mit dem Admiral zuerst eintreten und den ranghöheren Mann dann zur Seite stoßen, um ihn aus der Schusslinie zu befördern. Er selbst würde sich auf die andere Seite werfen, sodass die Schützen am Boden freie Bahn hatten. Soweit er vermutete, sagte er zu ihnen, befänden sich lediglich zwei Männer im Inneren des Raumes. Auf jeden Fall sei wahrscheinlich nur eine Armbrust im Tagesraum. Wenn die einmal abgefeuert wäre, müsse der Schütze nachladen. Wenn ihn die zwei Männer am Boden nicht erledigen könnten, sei es die Aufgabe der Männer an der Tür, in den Raum zu laufen und zu feuern. Zu viert sollten sie wohl mit

Weitere Kostenlose Bücher