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Der Schwur der Ritter

Der Schwur der Ritter

Titel: Der Schwur der Ritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Whyte
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sogar zwei.«
    »Wahrscheinlich könntet Ihr eine ganze Flotte damit kaufen. Doch was wollt Ihr mit einem Schiff aus Genua?«
    Wieder grinste sie, und der Schabernack stand ihr ins Gesicht geschrieben. »Vielleicht folge ich dem Beispiel meines verstorbenen Gemahls und gehe unter die Händler. Oder ich mache mich auf die Suche nach einem Land jenseits der westlichen See.« Sie sah die plötzliche Bestürzung in seinem Gesicht, sah, wie er erstarrte, und lachte laut auf. »Oh, Will, manchmal seid Ihr wirklich unverbesserlich. Das Schiff – oder die Flotte – ist für Euch.«
    Seine Finger ließen den Deckel der Truhe los, der mit einem Knall zufiel.
    »Ein solches Geschenk könnte ich niemals annehmen, Baronin.«
    »Unsinn. Natürlich könnt Ihr das. Außerdem ist es kein Geschenk, sondern Eure Bezahlung.«
    Plötzlich wurde er argwöhnisch. »Bezahlung wofür?«
    »Dafür, dass Ihr mich mitnehmt in Euer wildes neues Land – mich und die meinen.«
    Er zwang sich mit Mühe zum Sprechen. »Ihr seid ja verrückt«, flüsterte er.
    »Wie kommt Ihr denn darauf? Ich finde mein Vorhaben ganz vernünftig.«
    »Das ist doch kein Ort für eine Frau, erst recht keine Frau von edlem Geblüt.«
    »Ist es denn nicht der Sinn und Zweck der ganzen Expedition, dass Ihr Eure Männer und ihre Familien mitnehmt? Einschließlich ihrer Frauen?«
    »Doch, aber …«
    »Kein Aber, Will. Ich möchte mitfahren. Ich habe die ganze letzte Nacht wach gelegen und darüber nachgedacht, und mein Entschluss steht fest. Ich werde Euch so viele Schiffe kaufen, wie ich hiermit bezahlen kann, und als Gegenleistung werdet Ihr mich nach Merica mitnehmen.«
    Will öffnete und schloss den Mund, dann entfuhr es ihm frustriert: »Aber … aber Jessie, wie könnt Ihr Euch so etwas vornehmen, allein in eine unbekannte Welt zu ziehen? Dort drüben wimmelt es von Wilden, die kaum Kleider tragen.«
    »Seid Ihr schon einmal in den Highlands gewesen? Den Anblick halb nackter Krieger sind wir hier durchaus gewohnt.«
    »Aber diese Wilden sind gottlose Barbaren.«
    »Anders als der hochwohlgeborene König von Frankreich, der aus Gier meinen Gemahl umgebracht hat und mich dann von de Nogaret jagen ließ? Derselbe König, der behauptet, von Gott gesalbt zu sein, und Euch aus reiner Machtgier aus Eurer Heimat vertrieben hat, um dann Eure Brüder zu foltern? Anders als der englische König, der unsere Edelfrauen nackt an seine Stadtmauern hängt? Oder ist das nicht barbarisch?« Sie hielt inne und holte Luft. »Außerdem werde ich nicht allein sein.«
    »Natürlich nicht; Ihr habt ja Eure Zofen. Doch wer soll Euch dort beschützen?«
    »Ich werde einen Mann an meiner Seite haben, Will Sinclair. Ihr werdet mich beschützen.«
    Er zuckte zusammen als ob sie ihn geohrfeigt hätte, dann fuhr er auf und schlug sich die Hände vor den Kopf.
    »Großer Gott, Lady Jessica!«, rief er. »Habt Ihr jetzt völlig den Verstand verloren?«
    Doch dann hielt er inne und fing sich wieder. Ernst und nüchtern sah er sie an und seufzte.
    »Ich habe jetzt keine Zeit. Ich sollte eigentlich schon fort sein. Hört zu – ich würde es ja tun; ich würde gern für Euch sorgen. Doch es ist zu gefährlich, und ich würde es mir nie verzeihen, wenn Euch etwas zustoßen würde.«
    Auch ihre Stimme war jetzt ernst. »Und was ist hier, Will? Was, wenn mir hier etwas zustoßen würde? Wir befinden uns im Krieg, und dieses Haus steht an der wichtigsten Straße von England nach Schottland. Ich könnte jederzeit in meinem eigenen Bett durch Soldaten der einen oder der anderen Seite ermordet werden. Glaubt Ihr, Ihr lasst mich in Sicherheit zurück, wenn Ihr ohne mich davonsegelt?«
    Verwirrt betrachtete er sie, und sie fuhr fort.
    »Seht Euch doch an, Will. Von allen Seiten verraten und alleingelassen, habt Ihr Eure Männer nach Arran geführt und sie von ihrem Gelübde befreit, um Eure Gemeinschaft zu retten. Nur an Euch selbst denkt Ihr dabei nicht. Ich biete Euch nicht nur mein Geld an, Sir William, sondern dazu meine Freundschaft und Treue. Bitte glaubt mir, dass ich dieses Angebot nicht auf die leichte Schulter nehme – und versprecht mir, dass Ihr genauso ernst über Eure Antwort nachdenken werdet, während Ihr Euch auf den Weg nach St. Andrews macht.«
    Damit wandte sie sich ab und überließ es ihm, die Truhe wieder unter dem Heu zu verbergen.

Bischöfe und Kardinäle
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    D
    IE GEWALTIGE KATHEDRALE von St. Andrews befand sich seit über hundertfünfzig Jahren im Bau, und jetzt stand sie kurz vor

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