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Der Schwur der Ritter

Der Schwur der Ritter

Titel: Der Schwur der Ritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Whyte
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Ordensrates: einen schwarzen Kettenpanzer unter einem Gewand von unschätzbarem Wert, einem Wappenrock aus einem kunstvollen Gewirk aus Perlen und Muscheln, aus Pelz und geschwärztem Silberdraht. Auf der linken Brust des majestätischen Kleidungsstückes prangte das gleicharmige Templerkreuz als Stickerei aus weißen Muscheln. Am linken Arm trug er einen prächtigen schwarzen Schild, der ebenfalls mit dem weißen Kreuz verziert war, und quer über seine Brust schlang sich der glänzende Schwertgürtel mit dem langen Zweihänder. Mit der rechten Hand hielt er einen schwarzen Kriegerhelm auf seiner Hüfte fest.
    Wie gebannt folgte er der Zeremonie, die sich nun auf dem Altar vollzog, untermalt vom Meer der Mönchsstimmen. Als sich die Bischöfe und ihre Kirchendiener dann zurückzogen, trat Admiral de Berenger vor, um einige Worte an die Versammelten zu richten. Er wurde von respektvollem Schweigen empfangen und ließ seinerseits schweigend den Blick über die Menge schweifen. Dann nickte er und hob die rechte Hand.
    »Brüder«, sagte er, und Will, der immer noch aus dem Inneren des Zeltes zusah, setzte sich den schweren Helm auf den Kopf. »Ich weiß, dass ihr alle voller Erwartung seid, daher fasse ich mich kurz. Ich erbitte eure Aufmerksamkeit für den Stellvertreter des Großmeisters und des Ordensrates der Templer von Salomon.«
    Als er zurücktrat und mit einer Geste auf das Zelt wies, bediente Tam die Schnüre, die den Eingang öffneten, und Will schritt auf den Altarhügel hinauf, wo er flankiert von den beiden ranghöchsten Rittern aus La Rochelle stehen blieb. Das Geräusch, das ihm entgegenschlug, war wie ein großer Seufzer, denn einen Ritter in der offiziellen Uniform der Ratsmitglieder sah man nicht alle Tage. Noch konnten sie nicht sehen, wer sich im Inneren des geschwärzten Stahlhelms verbarg, doch hier ging es auch nicht um ihn selbst, sondern um das, was er verkörperte: die Macht, die über ihrer aller Leben verfügte.
    Will wartete geduldig, bis sich wieder Schweigen über die Menge gelegt hatte. Als dann alle Augen auf ihn gerichtet waren, ließ er seinen Schild sinken und hob die geballte Faust zum formellen Salut an seine linke Brust. Die Versammlung tat es ihm gleich und erwiderte den Salut, der sich wie Donnergrollen ausbreitete. Reynald de Pairaud, der Veteran zu seiner Linken, trat vor, um ihm den Schild abzunehmen; sein Waffenkamerad Raphael de Vitune kam von rechts und erleichterte Will um seine Waffen. Dann hob Will die Hände, öffnete die Schnallen seines Helms, nahm ihn vorsichtig von seinem Kopf und klemmte ihn sich unter den rechten Arm, sodass er erneut an seiner Hüfte ruhte.
    »Seid gegrüßt, Brüder«, begann er. »Sei gegrüßt, Bruder«, lautete die Antwort. Wieder erhob Will die Stimme. »Im Namen Großmeister de Molays berufe ich an diesem Ort eine Versammlung ein.«
    »So soll es sein!«, hallte es ihm entgegen.
    Dann wandte Will sich um und zeigte auf die große Bronzeglocke, die hinter dem Altar hing. »Ihr alle kennt diese Glocke, obwohl nur wenige von euch sie je zu Gesicht bekommen haben. Seit über zweihundert Jahren ruft ihr Klang zur Notzeit unseren Orden zusammen. Nun wird sie in diesem neuen Land zum ersten Mal seit dem Ende von Acre erklingen, denn wieder ist unser Orden in großer Not.« Er nickte seinem Bruder zu, der auf sein Zeichen wartete, und zwei Männer schwangen einen schweren Holzstamm gegen die Glocke. Ein schallender Bronzeton dröhnte über das Wasser der Bucht hinweg, und die Vögel stoben erschrocken auf. Niemand bewegte sich oder sagte etwas, bis das letzte Echo verklungen war.
    »Der Name dieser Insel ist Arran, und sie wird vorerst unsere Heimat sein, weil uns Robert Bruce, der Schottenkönig, hier Unterkunft gewährt. Wir werden versuchen herauszufinden, was aus unseren Brüdern in Frankreich und anderswo geworden ist, und unterdessen hier als Gemeinschaft verweilen und genauso leben wie in der Klausur von La Rochelle. Dazu werden wir uns zunächst ein Haus bauen müssen.«
    Er ließ den Blick über seine Zuhörer schweifen. Die meisten erwarteten schicksalsergeben seine nächsten Worte, doch hier und dort sah er auch wütende oder einfach nur verblüffte Gesichter. Wieder hob er die Hand und bat sich Ruhe aus.
    Dann rekapitulierte er noch einmal die Ereignisse jenes dreizehnten Oktober, die sie zur Flucht getrieben und sie mitsamt den kostbarsten weltlichen Besitztümern des Ordens an diesen Ort geführt hatten. Tam Sinclair, der

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