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Der Schwur der Ritter

Der Schwur der Ritter

Titel: Der Schwur der Ritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Whyte
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einer bloßen Angewohnheit verkommen, genau wie eure geteilten Vollbärte. Glaubt mir, es wird weder ein Zeichen der Sünde noch der Verweltlichung sein, wenn Ihr sie aus den Regeln Eurer neuen Gemeinschaft verbannt. Und es ist doch diese Gemeinschaft, die zählt, Sir William, nicht die Haare auf ihren Scheiteln. Natürlich müsst Ihr dies mit Euren Männern besprechen, doch da König Robert und ich längst fort sein werden, wenn Ihr die Gelegenheit dazu bekommt, brauchen wir Eure Antwort hier und jetzt.«
    Will war total sprachlos, doch jetzt ergriff König Robert das Wort.
    »Im Landesinneren gibt es ein Hochmoor, Machrie genannt, auf dem eure Pferde gut gedeihen würden. Und der Wald im Norden dürfte euch genügend Baumstämme für eure Bauten liefern. Das Moor ist voller Torf, der guten Brennstoff abgibt. Nur verzichtet auf die sichtbaren Zeichen dessen, was ihr seid, bis der Tag kommt, an dem ihr nach Frankreich zurückkehren könnt.«
    »Aye, Ihr habt recht. So sei es also, Robert, König von Schottland. Wir werden uns tarnen, wie der Bischof es vorschlägt. Auch Euch, Mylord Bischof, gebührt mein Dank.«
    »Dankt mir später, jetzt haben wir zu tun. Kommt mit uns, Sir William, und begleitet uns zu Angus Og.«

Zusammenkunft auf Arran
1
    W
    ILL SINCLAIR SASS schon auf der Bettkante und rieb sich die Augen, als Tam am nächsten Morgen hereinkam, um ihn zu wecken. Tam hatte eine brennende Kerze und einen Krug mit warmem Wasser dabei und trug ein zusammengefaltetes Handtuch über dem Arm. Er brummte einen Gruß, zündete die Kerze auf dem Tisch an seiner Kerzenflamme an und stellte den Krug in die Schüssel auf dem Tisch. Dann machte er auf dem Absatz kehrt und verließ das Zimmer.
    An jedem normalen Tag wäre es zwecklos gewesen, Will auf irgendetwas anzusprechen, bevor er sich den Schlaf aus den Augen gewaschen hatte, doch an diesem Morgen war Will bereits hellwach. Er hatte einen anstrengenden Tag vor sich.
    Seine Begegnung mit Angus Og am Vortag war erfolgreich verlaufen – seine Schiffe würden sich ungehindert in den hiesigen Gewässern bewegen können. Wieder an Land hatte er gemeinsam mit dem mürrischen Lowlander, der James Douglas’ Proviantmeister war, die Vorkehrungen dafür getroffen, dass man seine Flotte am Strand von Lamlash mit einer einfachen warmen Mahlzeit empfing. Den Abend hatte er in seiner Kammer mit Schreibarbeiten verbracht, und als er sich sicher war, dass er nichts vergessen hatte, war er eingeschlafen und hatte den Schlafmangel der vorigen Nacht wieder wettgemacht.
    Diesmal war er so früh, dass unten noch viele Schläfer lagen, als er seinen Porridge aß. Die Männer, die seinen Tisch teilten, waren genauso schweigsam wie er selbst, und niemand schien Notiz davon zu nehmen, dass er seine volle Templeruniform angelegt hatte. Nach dem Porridge schnitt er sich eine Scheibe Fleisch von einem kalten Braten ab, streute ein wenig Salz darüber und steckte sie in ein Stück Brot, das noch ofenwarm war.
    »Das sieht gut aus«, sagte Tams Stimme in seinem Rücken. »Das möchte ich auch. Hier, ich habe Euch Eure Sachen mitgebracht.«
    Will dankte ihm mit einem Kopfnicken und biss in sein Brot, bevor er es auf den Tisch legte und sein Schwert und seinen Schild entgegennahm. Er legte seinen Umhang ab, um sich den Schwertgürtel über die Schulter zu heben, und zog dann den Umhang wieder darüber. Nachdem auch Tam etwas gegessen hatte, brachen sie auf, um am Strand mit Sir Edward zusammenzutreffen.
    Es war noch dunkel, als sie unten eintrafen, doch das Langboot des Admirals erwartete sie bereits. Kaum hatten sie darin Platz genommen, als vier der Ruderer auch schon hinaussprangen und das Boot vom Kies ins Wasser schoben. Zehn Minuten später hieß Sir Edward de Berenger sie an Bord seiner Galeere willkommen und gab den Befehl zum Aufbruch. Dann setzten sich die Ruder des Schiffes in Bewegung, und Will sah, wie sich der Admiral entspannte.
    »Nun, Kommandeur«, sagte de Berenger schließlich. »Wie sind Eure Gespräche mit dem König verlaufen?«
    »Zufriedenstellend. Wir haben die Erlaubnis, unter gewissen Vorbehalten hierzubleiben. Was ist mit Euch? Gab es irgendwelche Zwischenfälle?«
    »Unglücklicherweise ja, auch wenn die Fahrt im Prinzip gut verlaufen ist.«
    »Was ist geschehen?«
    »Einige Ritter der Garnison sind auf die Idee gekommen, auf einer Landzunge an Land zu gehen. Sie haben den Widerspruch ihres Schiffskapitäns ignoriert, der zwar ein fähiger Mann ist, aber nur ein

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