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Der Schwur des Piraten

Der Schwur des Piraten

Titel: Der Schwur des Piraten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matteo Mazzuca
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vor dir.«
    »Dann hat der Schwarze also auch dir eine Horde dieser blutsaugenden Bestien unterstellt.«
    »Hast du geglaubt, du seiest der Einzige? Die Dunkle Legion breitet sich über den ganzen Erdball aus.«
    »Das hier ist aber unser Territorium. Ihr habt kein Recht, hier zu sein«, knurrte Rummy.
    Corsaired brach in höhnisches Gelächter aus. »Glaub nicht, dass ich einem alten Säufer und einem misslungenen Experiment das Feld überlasse!«
    »Wovon redest du?«, fragte Rummy verwirrt.
    »Schau dir deinen Kameraden doch an! Er ist ebenso missraten wie mein Gehilfe.«
    Erst jetzt bemerkte Rummy die Gestalt neben Corsaired und erkannte in ihr sofort den Landstreicher, der sich in jener Nacht in Cromwells Schenke verirrt hatte. Wie bei Skull lagen in seinem Blick weder Grausamkeit noch Hass.
    »Wir haben Hunger, das ist alles«, erwiderte Rummy ausweichend.
    »Hunger? Ihr wisst doch nicht einmal, was Hunger ist!«, rief Corsaired verächtlich und spuckte auf den Skeletthaufen unter sich.
    Aber Rummy ließ sich nicht beeindrucken. »Soll der Kampf entscheiden, wer von uns weichen muss!«
    Wieder lachte Corsaired spöttisch.
    »Was bist du nur für ein Träumer, Rummy! Hast du nicht gesehen, dass meine Legionäre viel zäher sind als deine? Und mit Sicherheit sind sie hungriger als der da«, spottete der Pirat und zeigte auf Skull. »Hast du dich nie gefragt, warum sein Leib nicht bebt vor Gier nach frischem Fleisch und warum seine Augen nicht wie wild nach neuen Opfern suchen?«
    Plötzlich verstand Rummy: Skull war tatsächlich ein misslungenes Experiment. Weder zitterte er vor Hunger noch zuckten seine Augen nervös hin und her. Rummy schaute zu seiner Mannschaft hinüber und verglich sie mit der von Corsaired. Der Pirat hatte Recht. Ihre Gegner waren tatsächlich stärker, größer und kräftiger.
    Doch dann sagte Corsaired etwas, womit Rummy nicht gerechnet hätte. »Für dich besteht kein Grund zur Sorge.«
    Rummy bedachte ihn mit einem misstrauischen Blick.
    »Warum sollten wir gegeneinander kämpfen, Rummy? Wir stehen alle im Dienst des Schwarzen. Er hat uns beide erschaffen. Warum schließen wir uns nicht zusammen? Stell dir vor! Meine starke Mannschaft unterstützt von deiner.«
    »Wir passen niemals alle zusammen auf ein Schif f …«
    »Unser Herr weiß über Skull und die anderen misslungenen Experimente Bescheid. Und sein Befehl war eindeutig: Alles soll perfekt sein.«
    Daraufhin schenkte Rummy dem Piraten einen eiskalten Blick: Er hatte verstanden.
    Corsaireds Fratze verzog sich zu einem Grinsen. »Wir sind zu viele auf dieser Insel.«
    Rummy nickte zustimmend.
    Er schaute zu Skull hinüber, der etwas entfernt neben einigen anderen Legionären stand. Corsaireds Gehilfe hatte sich zu ihnen gesellt. Ihre Gesichter hatten alle denselben abwesenden Ausdruck.
    Corsaired war von dem Skeletthaufen herabgestiegen und neben Rummy getreten. Er legte ihm seine knochige Hand auf die Schulter und flüsterte verschwörerisch: »Sie sind nicht würdig, unserem Herrn zu dienen.«
    Rummy gab seiner Mannschaft ein Zeichen. Die Legionäre verstanden sofort und kreisten Skull und ihre anderen schwachen Artgenossen ein.
    Skull blickte sie gleichgültig an.
    »Auf Nimmerwiedersehen, Skull!«, knurrte Rummy und leckte sich mit der Zunge über die scharfen Zähne.

    Skull und die anderen missratenen Legionäre wehrten sich nicht. Sie ließen sich von ihren Artgenossen zerfleischen, ohne auch nur einmal zu zucken oder zu schreien, und ihr violettes Blut spritzte in hohen Fontänen durch die Luft.
    Rummy wischte sich übers Gesicht. Es gefiel ihm nicht, das Blut von seinesgleichen auf der Haut zu haben. Und auch Corsaireds Legionäre schien das zu stören.
    »Gute Arbeit, Rummy, sehr gut«, gratulierte ihm Corsaired.
    »Wer nicht nach frischem Menschenfleisch lechzt, verdient es nicht, dem Meister zu dienen«, erwiderte Rummy.
    »Bald stechen wir zusammen mit einer Mannschaft in See, die groß genug ist, um eine ganze Stadt zu überfallen.«
    Rummy bebte vor Gier. »Tausende von Menschen. Das bedeutet frisches Fleisch und warmes Blut im Überfluss.«
    Corsaired leckte sich das Maul und erwiderte voller Vorfreude: »Mir läuft schon das Wasser im Mund zusammen!«
    Wieder stieg er auf den Berg von Skeletten und rief: »Legionäre! Der Hunger treibt uns in die Städte. Dort können wir unseren Durst nach Blut stillen! Und sollte unser Hunger wiederkommen, überfallen wir immer größere Städte. Nichts kann uns jetzt mehr

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