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Der Schwur: Schwerter des Zorns 1 (German Edition)

Der Schwur: Schwerter des Zorns 1 (German Edition)

Titel: Der Schwur: Schwerter des Zorns 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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sondern eine Schande, denn sie waren nicht nur bei dem Versuch gescheitert, den Fall Kontovars zu verhindern, sondern hatten ihn auch noch überlebt, wo so viele andere doch untergegangen waren – und so vieles andere auch.
    Zwölf Jahrhunderte waren vergangen, seit die Anhänger Carnadosas das Haus Ottovar vernichtet hatten, doch die Elfen von Saramantha fühlten sich noch genauso verdammt und gezeichnet von dem unbeschreiblichen Horror dieser Vernichtung, als wäre sie erst gestern geschehen. Sie wagten es nicht, sich der Welt um sie herum zu öffnen, falls sie wieder zerstört werden würde, und hier begriff Bahzell, welch ein schrecklicher Fluch die Unsterblichkeit sein konnte.
    Trotz ihrer Entscheidung weigerte sich die Welt allerdings, die Elfen in Ruhe zu lassen, denn die Erzeugnisse elfischer Handwerkskunst und Artefakte erzielte in anderen Ländern fantastische Preise. Zudem musste Saramantha ebenfalls gewisse Bedürfnisse stillen, und es gab immer Händler, die diese Bedürfnisse zu befriedigen wussten.
    Im Kielwasser dieser Kaufleute strömten natürlich auch die unerfreulichen Begleiterscheinungen des Handels in dieses Elfenreich, die Hafenanlagen, Lagerhäuser, Tavernen und Wirtshäuser und … Diebe.
    Die Elfengarde von Saramfal verfolgte mit gnadenloser Härte alle Kriminellen, die in die Stadt selbst eindrangen, das Kaufmannsviertel jedoch überließen sie sich selbst. Weniger weil sie Gesetzlosigkeit stillschweigend duldeten, als vielmehr, weil ihnen dieses Viertel so fremd war. Im Laufe der Jahre hatte die Kaufmannsgilde ihre eigenen Sicherheitstruppen aufgestellt und auch eigene Gesetze erlassen. Jetzt bildete dieses Viertel eine Stadt in der Stadt, mit offiziellen Grenzpunkten zwischen ihm und dem ordentlichen Saramfal, und es war eine rüstigere, geschäftigere und weit rauere Gemeinschaft als jede Elfenstadt.
    In eben diesem Viertel erfolgte das erste Attentat.
    Zwar gab sich Hartan die Schuld, weil er in seiner Wachsamkeit nachgelassen hatte, aber auch Bahzell hatte nirgendwo das geringste Anzeichen für Gefahr gewittert, als der Zwerg und der erste Zug seiner Abteilung Kilthan am Morgen ihrer Abfahrt zum Hafen eskortiert hatten. Eben noch war die Straße vollkommen unauffällig gewesen, ein wogender Strom von Händlern und Arbeitern, der um Gruppen von Hausierern und würdigen Kaufleuten
herumfloss, im nächsten Augenblick aber regierten hier klirrender Stahl und qualvolle Schreie.
    Bahzell wusste immer noch nicht genau, wie es passiert war. Ihre Gegner waren lautlos wie aus dem Nichts aufgetaucht, hatten Umhänge und Gewänder beiseite geschleudert und ihre glänzenden Klingen gezückt. Ohne auch nur einen Moment nachzudenken war, als sich drei der Attentäter auf ihn stürzten, Bahzell sein Schwert förmlich in die Hand geflogen.
    Eine dicht bevölkerte Straße war ein schlechtes Schlachtfeld für jemanden von Bahzells Statur. Zu viele unbeteiligte Zuschauer rannten um ihr Leben, während Hartan seinen verblüfften Männern Befehle zubrüllte. Bahzell brauchte Platz für den Kampf. Mit mehr Glück als Verstand gelang es ihm, den ersten Angreifer niederzumähen, doch er führte den Schlag so ungeschickt, dass seine alten Waffenmeister ihn allein für den Versuch, ihn überhaupt auszuführen, windelweich geschlagen hätten. Wenigstens tat er seine Schuldigkeit. Bahzell wich dem Schwert des zweiten Mannes aus, wurde dafür von der Klinge des Dritten erwischt, die jedoch an seinem Schuppenpanzer abglitt.
    Mit der Linken zog er seinen Dolch aus der Scheide, riss sein Schwert aus der Leiche des ersten Angreifers und spaltete trotz der beengten Verhältnisse mit einem einhändigen, aber tödlichen Schlag den Schädel des Nächsten. Hartans Streitaxt grub sich mit einem ekelhaft schmatzenden Geräusch in die Brust des dritten Angreifers, und dann hallte lautes Schwertergeklirr durch die Gasse, als immer mehr Gegner die Männer des Zuges angriffen. Bahzell parierte einen Schwerthieb mit dem Dolch, rammte den Knauf seiner Klinge dem Angreifer ins Gesicht. Und als der schwankte, schlitzte er ihm mit seinem Dolch die Eingeweide auf. Der Sterbende taumelte zurück und blockierte den Angriff eines Kumpanen gerade lange genug, dass Bahzell ihm den Schädel von den Schultern schlagen konnte. Sein kehliger Schlachtruf verstreute die Menge beinahe ebenso wirksam wie der plötzliche Kampflärm. Die Umstehenden flüchteten Hals über Kopf, und endlich bekam Bahzell Platz genug, um ordentlich kämpfen zu

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