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Der Schwur

Der Schwur

Titel: Der Schwur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Astrid Vollenbruch
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Pferde.«
    »Woher?«
    »Wir können sie von den Truppen des Spürers stehlen.« Ein Grinsen blitzte in Elris braunem Gesicht auf. »Das würde mir Spaß machen.«
    »Wartet mal«, sagte Sonja. »Wovon redet ihr eigentlich? Ich hab doch gesagt, dass ich Melanie und Darian suchen will, statt diese blöden Alten Völker zu wecken!«
    »Schon klar«, sagte Lorin mit freundlichem Lächeln. »Und wir kommen mit.«
    »Allein kommst du nämlich nicht weit«, fügte Elri hinzu. »Ich kann dir unterwegs ein paar Tricks mit dem Messer beibringen, denn selbst mit Nachtfrosts Hilfe wirst du im Nebel Schwierigkeiten bekommen.«
    »Ihr wollt mitkommen?«
    »Ja, natürlich.« Elri grinste wieder. »Endlich mal ein Abenteuer, das sich lohnt!«
    Lorin runzelte die Stirn und warf seiner Schwester einen ärgerlichen Blick zu. »Du tust so, als wäre das ein Spiel. Das ist es nicht.« Er wandte sich an Sonja und sah jetzt sehr ernst aus. »Ich weiß nicht viel über die Nebelbrücke, aber ich weiß, dass sie ein gefährlicher Ort ist. Nur die Taitharas können sie überqueren. Wer zwischen den Welten verloren geht …« Er zögerte.
    »Ja?«, fragte Sonja beklommen.
    Lorin seufzte tief. »Der zahlt einen hohen Preis. Oder er findet überhaupt nicht mehr zurück.«

A
ufbruch
    »Blödsinn«, sagte Elri entschieden. »Selbstverständlich kommen sie zurück. Genauer gesagt, wir werden sie finden. Was erzählst du für einen Mist!«
    »Wieso?«, gab Lorin zurück. »Ich sage nur, dass es sein kann –«
    »Lorin«, sagte Elri mit einer solchen Betonung, dass er den Mund zuklappte, »das hilft Sonja nicht!«
    »Schon gut«, sagte Sonja kläglich. »Es ist alles schiefgegangen, stimmt’s? Deshalb wollte Asarié, dass Melanie nicht mitkommt. Aber sie ist meine beste Freundin!«
    »Wir finden sie schon«, sagte Lorin. »Und Darian auch. Er ist der Erbe von Chiarron, und wenn der Spürer tatsächlich dort die Macht übernommen hat, ist Darian in größter Gefahr, genau wie du. Der Spürer wird alles versuchen, um euch beide in die Hände zu bekommen.«
    »Wie bist du ihm eigentlich beim letzten Mal entkommen?«, warf Elri ein. »Eine der Tesca sagte, er hätte dich in den Wald geschleppt, und die Soldaten brachen den Angriff ab und zogen sich zurück. Wir sahen nur noch Nachtfrost, der wie ein Blitz in den Wald jagte. Und danach waren alle weg, auch du.«
    »Er hatte mich auf sein Pferd gezerrt.« Nur sehr ungern erinnerte sich Sonja an diese schrecklichen Minuten voller Angst. »Ich hab um mich geschlagen und getreten, aber er war viel stärker als ich. Aber dann fiel mir das Amulett ein – und wie es mir schon einmal geholfen hat. Ich weißnicht mehr genau, was ich gemacht habe. Ich hatte es plötzlich in der Hand und habe ihn damit gegen die Brust geschlagen. Und gleich darauf war er weg und Nachtfrost war da und brachte mich nach Hause.« Beschämt schaute sie von Elri zu Lorin. »Es tut mir wirklich leid. Ich wollte zu euch zurückkommen, aber er ließ mich nicht!«
    »Er ist ein Bote der Göttin und tut das, was sie will«, sagte Lorin. »Es war schon in Ordnung. Wir sind einigermaßen alleine zurechtgekommen.« Er verzog sein vernarbtes Gesicht zu einem Grinsen, für das sie ihn am liebsten umarmt hätte. »Elri hat gekämpft wie eine Schattenkatze.«
    Elri grinste zurück. »Das sagst du nur, weil ich so laut geschrien habe wie eine Schattenkatze.«
    »Aber was ist nun mit Veleria?« Diese Frage brannte Sonja schon die ganze Zeit auf der Zunge. »Wohin ist sie gegangen?«
    Elris Grinsen erlosch, und sie schaute niedergeschlagen zu Boden. »Das weiß niemand. Und die ganze Aufregung ist zum Teil meine Schuld. Du weißt doch noch, wie böse ich wurde, als Veleria sagte, wir müssten uns mit Chiarron verbünden? Für mich sind Ghadan und Aletheia nichts als habgierige Krämer, die in ihren steinernen Hallen sitzen und unsere Handelswaren, unsere Tiere und unser Gold wollen. Als Belohnung dürfen wir dann frei durch unser Land ziehen! Und mit denen sollten wir uns verbünden! Deshalb wurde ich so wütend. Nach dem Überfall sind Lorin und ich zu Fuß über die Steppe gewandert und haben alles erzählt. Die Jeravi sprachen ein Urteil über Veleria und sagten, sie sei eine Verräterin.
    Aber wenige Tage später kam die Botschaft aus Chiarron. Und da ahnten wir, dass nicht Ghadan und Aletheia unsere Feinde sind, sondern der Spürer. Wir wissen nicht, werer ist oder was er überhaupt will. Wir wissen nur, dass wir ihn vielleicht aufgehalten

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