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Der Seelenhändler

Der Seelenhändler

Titel: Der Seelenhändler
Autoren: Peter Orontes
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gibt es noch einen Hinweis darauf, dass vor 1388 ein gewisser Heinrich von Rohr die Stellung des Burggrafen innehatte, doch habe ich aus dramaturgischen Gründen den „Saurauer“ bereits 1385 seines Amtes walten lassen.
    Otto Metschacher – Zum Zeitpunkt der Handlung des Romans Stiftspriester und Prior des Klosters zu Admont. Bekannt für seine ökonomische Tüchtigkeit. Der Überlieferung zufolge soll er in späteren Jahren erblindet sein.
    Wilhelm von Reissberg – Abt von Admont von 1384 bis 1391. Wird im Roman nur namentlich erwähnt, da er sich zum Zeitpunkt der Handlung auf Reisen befindet.
    Niklas Schinopl – Pfarrer von Sankt Gallen (wahrscheinlich identisch mit dem Pfarrer Niklas von Admont). Niklas Schinopl scheint großes Ansehen genossen zu haben; der Admonter Konvent bestimmte ihn dazu, der Wahl des Abtes Wilhelm von Reissberg die „oberhirtliche Genehmigung“ aus Salzburg zu verschaffen.
    Heinrich von Olmütz – Dominikanerpater und Inquisitor. Wirkte zwischen 1365 und 1380 als Inquisitor zwischen Steyr, Enns und Wien. Im vorliegenden Roman „taucht“ er allerdings auch im Jahre 1385 auf.
    Pernolt von Klingfurth – Adliger Ritter und Nachfahre des Geschlechts derer zu Klingfurth. Um 1300 kam die Feste Lanzenkirchen in den Besitz der Klingfurther. Der Ort Lanzenkirchen liegt im südöstlichen Niederösterreich, ca. 7 km von Wiener Neustadt entfernt. Im 14. Jahrhundert gerieten die Klingfurther wie manch anderes Rittergeschlecht in Geldnot, und so verkaufte Pernolt schließlich 1377 die Feste zusammen mit dem dazugehörigen Grundbesitz einschließlich des Dorfgerichtes an Michael Prenner, einen reichen Bürger aus Wiener Neustadt.
    Seine Tochter Katharina habe ich Pernolt „angedichtet“. Hätte es sie tatsächlich gegeben – ich bin überzeugt, er wäre stolz auf sie gewesen …
III. Anmerkungen zur Verfolgung der Waldenser durch die katholische Inquisition
    Im 13. und 14. Jahrhundert stieß die Inquisition im gesamten Gebiet des Herzogtums Österreich auf zahlreiche Häretiker. Von ihren Gegnern als „Waldenser“ beschimpft – (so benannt nach ihrem Gründer, dem lyonesischen Kaufmann Pierre Vaudès. Vorname auch: Petrus oder Peter; der Vorname ist nicht historisch überliefert; Nachname auch Valdès, verdeutscht: Waldes) –, nannten sie sich selbst die „Armen Christi“ oder auch „Arme von Lyon“. Die Anhänger dieser einzigartigen religiösen Bewegung fühlten sich einem strengen Biblizismus sowie hohen moralischen Grundsätzen verpflichtet. So verweigerten sie etwa den Eid und lehnten die Lehre vom Fegefeuer ebenso ab wie die Verehrung von Heiligen, die Fürbittgebete und die Bilder- und Reliquienverehrung. Darüber hinaus verfügten sie über eine erstaunliche Bibelkenntnis. Es wird berichtet, dass um die Zeit des Baus einer Dorfkirche in Weng bei Admont in den 1390er Jahren (der Ort wird im Roman des Öfteren erwähnt) das „Sektentum“ der Waldenser entlang der Eisenstraße auch ins Ennstal eingesickert war. 1397 übergab der Inquisitor Peter Zwicker
    – Cölestinerprovinzial von Deutschland – dem „weltlichen Arm“ etwa hundert Waldenser, die dann im Kraxental bei Garsten, in der Nähe von Steyr, auf dem Scheiterhaufen verbrannt wurden.
IV. Weitere in diesem Roman erwähnte vorkommende Begrifflichkeiten:
    Abt – Geistlicher Vorsteher eines Klosters, mit großer Autorität ausgestattet; Anrede: Vater Abt, Herr Abt, Hochwürdiger Abt. Bewohnte oft ein separates Gebäude oder einen speziellen Trakt, wo er die repräsentativen Pflichten seines Amtes – zum Beispiel hochgestellten Gästen gegenüber – besser wahrnehmen konnte.
    Armarius – Bibliothekar eines Klosters.
    Armbrust – Neben dem Bogen die gebräuchlichste Schusswaffe im Mittelalter; später verdrängt durch die neu aufgekommenen Feuerwaffen. Die „Munition“ der Armbrust waren Bolzen (im Gegensatz zu den meist längeren Pfeilen beim Bogen). Für das Spannen einer Armbrust gab es verschiedene Möglichkeiten. Eines der im Spätmittelalter verwendeten Spannwerkzeuge war der Geißfuß.
    Benediktiner – Angehöriger des Benediktinerordens.
    Benedikt von Nursia – Verfasser der Regula Benedicti (Mönchsregel); gründete 529 das Kloster bei Montecassino. Nach B v. N. ist der Benediktinerorden benannt.
    Bruche – Mittelalterliche Unterhose
    Brüder des Gehorsams – Im Kloster zu Admont Männer, die sich freiwillig den Regeln des Hauses unterwarfen und ihre Arbeit dort verrichteten, ohne jedoch ein Gelübde
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