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Der Seelenjaeger

Der Seelenjaeger

Titel: Der Seelenjaeger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael J. Unge
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lachen?“, fragte ihn Lara, die gemeinsam mit Gestan zu uns aufgeschlossen hatte. Zad deutete mit dem Kopf auf den blauen Kopf, der über dem Gras zu schweben schien und seinen stummen Begleiter.
    „Die beiden sind echt der Hammer“, gab Lara zu und ließ zum wiederholten Male einen verwirrten Ausdruck auf Gestans Miene erscheinen.
    „Hammer?“, fragte sie einsilbig.
    „Nicht so wichtig“, wirkte Lara ab.
    Als wir an dem Baum angekommen waren, entfuhr diesem gerade ein verstimmtes Brummen. Das lag, so schätze ich, daran, dass Knox eine Weile vor uns dort eingetroffen war. Wild gestikulierend laberte er Herrn Weide voll, während Tefan in Seelenruhe immer wieder ein ‚genau’, ‚so ist es’ oder ‚auf jeden Fall’ einstreute.
    „Guten Tag. Herr Weide, nehme ich an?“, fragte ich und schob den Krix ein Stück zur Seite.
    „Hey!“, kommentierte er die grobe Behandlung, verstummte allerdings als Lara neben ihn trat und meinte: „Oh, süße kleine Glöckchen.“
    Knox zog eine Schnute, rollte mit den Augen und bedeutete mir mit einer Geste, dass er mir den Vortritt ließ.
    Ich ging näher an den Stamm, schaute in das hölzerne Gesicht und lächelte freundlich.
    Der Baum sah mich abwartend an, bis ihm einfiel, dass ich eine Frage gestellt hatte, deren Antwort er mir noch schuldete.
    „Ganz recht Benjamin. Mein Name ist Herr Weide.“
    „Wisper hat uns berichtet, dass du uns dabei unterstützen kannst, denn Seelenjäger zurück in den Wald der süßen Träume zu befördern und den Riss zu schließen“, setzte ich ihn in Kenntnis.
    Die großen Augen weiteten sich überrascht. „Wer? Ich?“, fragte er perplex.
    Unsicher nickte ich. „Das hat er gesagt“, bestätigte ich dem Baum.
    „Das hat er gesagt?“
    Was sollte ich darauf sagen? Das Spiel hätten wir ewig so weiterspielen können.
    „Ja, das hat Wisper gesagt“, mischte sich Lara ein. „Kannst du uns nun helfen oder nicht?“
    Verdutzt schaute er sie an, kniff die Augen abschätzend zusammen und brummte nachdenklich. „Natürlich!“, rief er freudig und wie selbstverständlich aus. „Selbstredend!“, echauffierte er sich regelrecht. „Wie ist euer Plan?“, flüsterte er.
    „Ich … ähm … aber“, stotterte ich vor mich hin.
    „Eigentlich waren wir der Ansicht, dass
du
uns das sagen würdest“, stellte Zad neben mir klar. Er hatte sich an Lara vorbeigeschoben und sich an meine Seite gesellt.
    „Wer? Ich?“, rief der Baum ziemlich erschrocken aus.
    „Ja du!“, mischte nun auch Knox mit. Ich betete, dass er mit seinem rasanten Gemüt die Weide nicht verstimmen würde. Er tat mir überraschenderweise diesen Gefallen, wie ich erleichtert feststellte.
    „Du hast doch hier alles von Anfang an mitbekommen, oder?“, horchte der Krix nach.
    „Das stimmt!“, trällerte der Baum in einem Ton, der deutlich machte, dass er da von selbst nie drauf gekommen wäre.
    Das kann ja lustig werden
, dachte ich mir wenig überzeugt.
    „Also es begann damit, dass sich zwei Klingen in eine zuvor nicht sichtbare Kuppel schlugen. Ein Dröhnen ertönte, als diese einen langen Spalt aufrissen. Die Erde bebte und schüttelte mich ordentlich durch …“
    „Das war das Donnern, welches ich auch im Schloss mitbekommen habe!“, quatschte der Krix dazwischen.
    Da ist er ja wieder, der gute alte Knox,
dachte ich schmunzelnd.
    „Was?“, fragte der Baum. „Ach so. Du hast recht, mein kleiner blauer Freund. Das Beben war in ganz Bota Ëndërr zu spüren, ließen mich meine Verwandten wissen.
    „Gut, das haben wir verstanden, wie ging es dann weiter?“, trieb Tefan die Weide zur Eile an.
    „Das Beben stoppte irgendwann, sonst würde der Boden ja noch immer wackeln“, schlussfolgerte er ganz klug.
    Der Bandit brummte leicht genervt. „Das meinte ich nicht“, machte er klar, „wie es in der Geschichte weiterging, wollte ich wissen. Was passierte als Nächstes?“, präzisierte er die Frage.
    „Was? Ach so!“, schien sich Herr Weide an das begonnene Gespräch zu erinnern. „Wie ein Vorhang wurde der Riss in der Kuppel geöffnet und eine düstere Gestalt trat aus dem Wald hervor.“
    „Der Seelenjäger“, murmelte Lara abwesend.
    „Was?“, fragte der Baum. „Ach so. Ja, genau der. Er schaute sich in der Umgebung um, schlug seine Klingen erneut in die Barriere und riss sie weiter auf. Danach begannen mehr und mehr skurrile Gestalten, aus dem Wald der süßen Träume zu strömen. Wie ein Heuschreckenschwarm fielen sie über das Land her und

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