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Der Semmelkoenig

Der Semmelkoenig

Titel: Der Semmelkoenig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katja Hirschel
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dringestanden.«
    »Na, so was. So ein frecher Kerl! Und? Haste den vielleicht gekannt?«, bohrte Steffi behutsam weiter.
    »Er is auch ein Polizist. Aber er is überhaupt nicht nett. Er war schon im Kindergarten bös mit mir und heute auch!«, beschwerte sich der Junge mit gutem Recht.
    »Petersen!«
    Es war still im Raum geworden. Alle Blicke richteten sich auf Kommissar Maus, der so offensichtlich den Nagel auf den Kopf getroffen hatte.
    »Oh, mein Gott!«, flüsterte Steffi. »Dann ist er jetzt also auch in ihrer Gewalt?«

110
    Claudia hielt im Laufen so abrupt inne, dass Krautschneider fast über sie stolperte.
    »Das Auto! Verflixt das Auto!«, rief sie.
    »Aber ich dachte, du hast eins?«, fragte Krautschneider schnell, obwohl er sich auch mit dem Gedanken anfreunden konnte, gegebenenfalls einfach den Dienstwagen zu nehmen oder mit dem Bus zu fahren. Egal, Hauptsache er kam hier weg.
    »Nicht meins, du Depp. Ich mein, die ist nicht mehr da und mit ihr sind Kommissar Petersen und Frau Klöter verschwunden. Drei Personen. Ich glaub nicht, dass die zu Fuß gegangen sind. Und ich glaub auch nicht, dass Hannes freiwillig mitgekommen ist.«
    »Ach so, ja, das macht Sinn!«
    Aber Claudia hörte ihn nicht, denn sie war damit beschäftigt, Steffis Nummer zu wählen.

111
    »Schnabelhuber! Schauen Sie mal im Register für Fahrzeughalter nach. Irgendwie muss unsere Tatverdächtige ja den Kollegen und die Frau abtransportiert haben.«
    »Wird erledigt, Chef!«
    Schnabelhuber war sofort dabei, die entsprechenden Dateien aufzurufen. Steffis Handy klingelte.
    »Ja? Ach, hallo Claudia? … Ja, wir sind alle hier … Ja, wir wissen schon, dass mim Hannes was passiert sein muss … Hmhm …«
    »Nichts! Frau Sandra Blum hatte vor zwanzig Jahren mal einen Käfer, aber seitdem kein anderes Auot«, rief Schnabelhuber dazwischen.
    Maus Gehirn arbeitete auf Hochtouren. Oskar öffnete seinen dritten Glückskeks und ließ sich die Botschaften von Herrn Li vorlesen.
    »Das Leben ist ein Füllhorn an Möglichkeiten.«
    »Was is Füllhorn?«, fragte der aufgeweckte Knabe.
    »Ja, wir sind grad dabei, Claudi …«
    Steffi war hinter Schnabelhuber getreten und blickte auf den Bildschirm.
    »Schnabelhuber! Claudia meint, dass du mal nach dem Sohn sehen könntest! Sebastian Blum!«
    »Auch nix, der hat den Führerschein entzogen bekommen. Oho, Alkohol am Steuer, Unfall mit einem Igor Wasilejwitsch – Schlägerei noch am Unfallort. Der Russe hat sich wohl nichts gefallen lassen! Unser junger Blum wurde mit einem Kieferbruch ins Krankenhaus eingeliefert.«
    »Na, das is wie so eine große Eiswaffel und da sind viele gute Sachen drin.«
    »Cool. Und jetzt noch eins!«
    Mit einem Knirschen zerbrach Oskar den nächsten Keks und reichte Li den Zettel.
    »Auch nix, Claudi. Das Auto, das er damals gefahren hatte, gehörte irgendeinem seiner braunen Kumpels. Ich glaub nicht, dass seine Mutter … Klar, sowieso logisch … Tja, was jetzt?«
    »Steffi, würden Sie bitte nicht direkt in mein Ohr brüllen? Ich kann so nicht arbeiten!«
    »Tschuldigung, Schnabelhuber! … Ja, er probiert grad was anderes, aber ich kann dir nicht sagen, was. Er hat mich grad weggescheucht, der böse Mann! Und ich muss mir wohl ein Büßereckchen suchen. Wer is jetzt eigentlich bei dir?«
    »Hier steht: Das Glück liegt direkt vor deiner Nase! Na, wie findest du das?«
    »Der Kaba!«, quiekte Oskar begeistert. »Der is fast alle! Krieg ich noch einen? Mama macht mir nie einen und im Kindergarten darf ich auch nicht.«
    »Tja, dann werden wir wohl warten müssen, bis Fräulein Vogler etwas Zeit hat, dir noch einen zu machen. Du siehst ja, dass sie gerade telefoniert. Bis dahin kannst du den Rest ja schon mal austrinken.«
    »Der Krautschneider? … Ach, verstehe … Schönen Gruß auch, seine Frau hat angerufen. Haha! … Ja, genau. Du sagst es!«
    »Menno! Der schmeckt nicht mehr. Da is Haut drauf und ’ne Fliege drin!«, schmollte Oskar. Es war wirklich zu dumm mit diesen Erwachsenen. Nie sahen sie die wirklich wichtigen Dinge.
    »Claudi, ich weiß auch nicht, wie weit er jetzt ist. Warte, ich schau mal …«
    »Steffi! Bitte ein bis zwei Meter Abstand! Oder wollen Sie sich auf meinen Schoß setzen?«
    »Krieg ich jetzt den Kaba?«
    »Vielleicht möchten del Hell liebel noch einmal plobielen sein Glück zu velsuchen?«
    »Hihi. Du sprichst aber komisch!«
    Oskar war jetzt dazu übergegangen, die Glückskekse der Einfachheit halber mit einem heftigen Schlag seiner

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