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Der Sensenmann

Der Sensenmann

Titel: Der Sensenmann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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interessierte sich für mich, und das wollte ich nicht. Ich bin jemand, der alles selbst in die Hand nimmt. Wann sich jemand für mich interessieren soll, das bestimme ich.«
    »Wen willst du noch töten?«
    »Ich weiß es schon.«
    »Mich auch?«
    »Du hast etwas an dir, das mich stört.«
    Ich lachte leise. »Seit wann stört dich ein Kreuz?«
    »Ich mag es nicht mehr. Ich hasse es. Ich hasse es seit dem Tag, als man mich aus dieser Stadt vertreiben wollte. Ich wußte von den Plänen der ach so selbstgerechten Kirchenfürsten. Vor der Stadt wollte man mir auflauern und mich totprügeln wie einen Hund, um mich danach zu vierteilen. Aber ich bin ihnen zuvorgekommen, weil ich einen mächtigen Beschützer und Helfer auf meiner Seite wußte.«
    »War es der Teufel?«
    »Gut geraten…«
    »Er wird dir nicht helfen«, sagte ich leise. »Er hilft dir nur dann, wenn du dich auf der Siegerstraße befindest, aber das bist du nicht. Nein, bestimmt nicht. Und so wird dich auch der Teufel schließlich fallenlassen.«
    »Gute Worte. Nur stimmen sie nicht. Ich weiß, wie es läuft. Es ist immer so gelaufen, und es wird sich daran auch nichts ändern, das kann ich dir versprechen. Der Herr der Hölle hat sich auf meine Seite gestellt und beschützt mich. Daran solltest du dich gewöhnen. Auch du stehst auf meiner Liste wie die alte Frau und auch der Kommissar. Ich habe die Jahrhunderte überlebt nach seinem Willen, und das wird auch so bleiben.«
    Auf seine Zukunftsaussichten ging ich nicht ein und fragte: »Warum mußten die beiden anderen sterben?«
    »Sie haben mich gesehen. Aber sie sollten es nicht. Ich zeige mich erst, wenn ich es will. Ich werde töten und zerstören. Ich werde beweisen, wie mächtig ich bin. Ich werde die Häuser Gottes vernichten und sie dem Teufel zuführen. Das hat diese Stadt verdient, die mich damals nicht haben wollte.«
    »Wo haben dich die beiden gesehen?«
    »Auf dem alten Friedhof.«
    »Da hast du gelegen?«
    »Ja und gewartet. Man hat dich gerufen, ich spüre es, aber du hättest nicht kommen sollen, obwohl ich mich darüber freue, denn ich weiß von meinem Herrn und Meister, wer du bist.«
    »Das glaube ich. Dann hat der Teufel ebenfalls festgestellt, daß ich hier bin.«
    »Ja, und er will dich tot sehen.«
    »Dann schick ihn!«
    »Das erledige ich, denn das bin ich ihm schuldig. Denk von nun an daran, daß ich immer in deiner Nähe bin«, drang es flüsternd durch meinen Kopf. »Auch wenn du mich nicht siehst…«
    Ich wollte noch etwas fragen, doch ich merkte, daß er sich zurückzog. Mein Kopf war plötzlich frei von den fremden Gedanken, und auch die Wärme auf dem Kreuz ließ nach, das ich mit meinen Fingern berührt hatte. Es war vorbei. Er hatte sich zurückgezogen.
    Ich stand noch immer in der dunklen Ecke und hob den Blick wieder an. Leise Schritte ließen mich aufhorchen. Der Kommissar näherte sich. Er schüttelte dabei den Kopf. »Ich bin bewußt erst jetzt gekommen, Herr Sinclair. Aber ich habe Sie beobachtet.«
    »So? Was haben Sie denn gesehen?«
    »Sie, nur Sie.«
    »Was noch?«
    »Nichts, aber mir ist Ihre Haltung aufgefallen. Sie sahen aus wie jemand, der mit sich selbst spricht.«
    »Das bestimmt nicht.«
    »Was war es dann?« flüsterte er überrascht.
    »Ich habe mit ihm gesprochen, Herr Hinz. Sie wissen, wen ich meine.«
    »Nein, ja, aber das kann ich nicht glauben.« Er wirkte plötzlich nervös und wischte über sein Gesicht. Dann drehte er sich auf der Stelle. »Es gibt hier niemand. Nicht einmal den Sensenmann.«
    »Das denken Sie.«
    »Was? Wieso?«
    »Ich hatte Kontakt.«
    »Bitte? Mit… mit ihm?«
    »Ja, er ist hier.«
    »Ich habe ihn nicht gesehen.«
    »Das war auch nicht nötig, Herr Hinz. Er hat sich hervorragend versteckt, aber er hat sich auch nicht auf dem normalen Weg mit mir in Verbindung gesetzt, sondern auf einem anderen. Ich hörte seine Stimme nur in meinem Kopf. Da hat er praktisch die Telepathie ausgenutzt. Das ist nicht gelogen.«
    Uwe Hinz stand da wie jemand, der den Mond zum erstenmal in seinem Leben sah und ihn anstaunte. »Wie kann man das denn erklären?« flüsterte er heiser.
    Ich zuckte mit den Schultern. »Wenn ich es Ihnen sagte, würden Sie es mir kaum glauben. Aber es gibt leider Kräfte, von der sich unsere berühmte Schulweisheit nichts hat träumen lassen. Ich habe das Pech oder das Glück, stets auf sie zu treffen. Wobei auch der Teufel eine Rolle spielt, dem ich schon oft gegenüberstand.«
    »Ja«, sagte der Kommissar und senkte

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