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Der Sensenmann

Der Sensenmann

Titel: Der Sensenmann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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auf uns zukam. Dort suchte ein Fahrer eine Parklücke.
    Das Auto fuhr langsamer und bog dann nach rechts hin in eine entsprechende Lücke. Ich war dabei, mich anzuschnallen und achtete deshalb nicht auf meine Umgebung.
    Erst als ich den Ruf: »Das ist doch nicht möglich!« hörte, schaute ich hoch.
    Neben mir war der Kommissar erstarrt. Er hatte sich leicht geduckt, um so durch die Frontscheibe schauen zu können, daß er die Decke sah.
    »Was ist denn?«
    »Da oben, John!« Er nannte mich plötzlich beim Vornamen. Ich sah auch sein entgeistertes Gesicht, in dem der Mund halb offenstand. Daraus flössen die keuchenden Atemzüge, und den Blick wandte er nicht von der Decke ab. Sie lag im Halbdunkel. Sie war hell gestrichen, und es gab genügend Platz zwischen den einzelnen Lampen. Genau dort sah auch ich jetzt etwas über die Fläche wandern.
    Es war ein Schatten.
    Allerdings ein bestimmter, denn ich erkannte ihn als den Schatten einer Sense…
    ***
    Also doch!
    Der Unheimliche hatte sein Versprechen schon jetzt eingelöst und war erschienen. Er mußte sich hier in der Halle aufhalten, aber bestimmt nicht normal. Dann wäre sein Schatten über den Boden hinweg gewandert und nicht über die Decke.
    Einige Sekunden lang schaute ich mir das Schauspiel an, dann drückte ich wieder die Tür auf.
    »Sie wollen raus, John?«
    »Sicher.«
    »Aber er könnte…«
    »Ich habe jetzt die Chance, ihn zu stellen, und die laß ich mir nicht entgehen.«
    Nicht nur ich stieg aus, auch die Person, die in die andere Parklücke gefahren war. Eine Frau in den mittleren Jahren, die eine Lederjacke trug und einen Einkaufskorb mit großem Henkel in der rechten Hand hielt. Sie schaute mich etwas indigniert an. Vielleicht gefiel ihr meine angespannte Haltung nicht.
    Den Sensenmann bekam ich nicht zu Gesicht, dafür seinen Schatten. Er strich lautlos über die Decke hinweg, wobei ich überlegte, ob er tatsächlich unmittelbar etwas mit der echten Gestalt zu tun oder sich von ihr getrennt hatte. Möglich war alles bei einer Unperson, die die Gesetze des Lebens auf den Kopf gestellt hatte.
    Dann stand er starr.
    Er wartete.
    Sehr deutlich erkannte ich seine Sense. Sie war zu einer Sichel geworden oder zu einem düsteren Halbmond und leicht verschwommen. Unter der Decke malte sich der Umriß ab, und ich wußte auch nicht, weshalb dieser Unhold sich nicht mehr weiter bewegte.
    Mir fiel die Frau ein, die den Wagen verlassen hatte. Sie war einige Schritte auf die Eisentür des Ausgangs zugegangen. Ich sah sie nicht mehr, mir hallte nur das Echo ihrer Schritte entgegen. Zweimal hatte sie sich zuvor noch zu mir umgedreht, als wäre ich ihr nicht ganz geheuer. Ich wußte auch nicht, ob ihr der Unheimliche aufgefallen war. Ihr Interesse hatte sicherlich nicht der Decke gegolten.
    Der Schrei war keine Täuschung!
    Überraschend laut und schrill gellte er auf, und Panik schwang darin mit. Sie mußte geschockt worden sein, vermutlich durch den Anblick des Sensenmanns.
    Uwe Hinz hatte den Schrei ebenfalls gehört. Ihn hielt nichts mehr. Ich drehte den Kopf nach rechts und sah ihn rennen.
    Dabei wunderte ich mich, wie schnell der leicht korpulente Mann sein konnte. Wenn mich nicht alles täuschte, hielt er auch eine Waffe in der Hand. Der Kommissar konnte gut auf sich selbst aufpassen. Ich mußte die Frau suchen. Der Sensenmann war nicht auszurechnen. Ich bezweifelte zwar, daß sie unmittelbar etwas mit ihm zu tun hatte, aber wenn er nicht entdeckt werden wollte, würde er auch zum Äußersten greifen.
    Zwischen mir und der Frau parkten zahlreiche Wagen. Ich wollte auf keinen Fall durch die engen Lücken laufen und nahm den Mittelgang. Hinz sah ich nicht. Er lief einen anderen Weg und hatte einen Bogen geschlagen.
    Der Schatten der Sense an der Decke war verschwunden. Für mich kein Kriterium. Nicht im Traum dachte ich daran, daß der Unhold das Parkhaus verlassen haben könnte. Weiter entfernt befand sich die Einfahrt. Dort rollte ein Wagen in das Parkhaus. Ein unschuldiger Fahrer, den ich nicht in Gefahr bringen wollte.
    Daß die Frau den Ausgang noch nicht erreicht hatte, stand für mich fest. Aber wo hielt sie sich auf? Es gab einfach zu viele natürliche Verstecke hier. Ich sah die weißen Säulen, es war nicht unbedingt so düster, wie ich es von anderen Parkgaragen her kannte, aber hell war es auch nicht gerade.
    Sie stand an einer Säule. Zitternd, aufgelöst. Der Korb war ihr aus der Hand gerutscht und neben ihr am Boden gelandet. Als ich mich ihr

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