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Der Serienmörder von Paris (German Edition)

Der Serienmörder von Paris (German Edition)

Titel: Der Serienmörder von Paris (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David King
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weiteres Brustbein ohne Schwertfortsatz und ein einzelner Schwertfortsatz (Processus xiphoideus) gefunden. Die Gerichtsmediziner hatten ein vollständiges Becken, acht Darmbeine und sieben Kreuzbeine sowie zwei Kniescheiben, zwei Oberschenkelknochen, fünf Schienbeinknochen und zwei Wadenbeinknochen entdeckt. Neben zwei „vollständigen Schädeln mit Unterkieferknochen“ hatten sich zahlreiche Kopfhäute mit rotem, blondem, braunem und beinahe schwarzem Haar gefunden.
    Alle in der Rue Le Sueur gefundenen Knochen stammten von Menschen. Nur zwei völlig intakte Leichen waren gefunden worden, jedoch in einem „stark mumifizierten Zustand“ – ein Mann im Alter von ungefähr 50 bis 55 Jahren mit einer geschätzten Körpergröße von ca. 1,60 Meter und eine Frau im Alter von 25 bis 30 Jahren mit einer Größe von unter 1,65 Metern.
    „Wie viele Körper befanden sich dort?“, fragte Dupin.
    „Wir können mit Bestimmtheit zehn Opfer nachweisen, allerdings weisen die vielen Kopfhäute auf eine weitaus größere Zahl hin.“
    Floriot fragte, ob man auch graues Haar auf dem Gelände in der Rue Le Sueur entdeckt habe. „Nein, keine einzige Faser“, antwortete Dr. Paul. Das stellte eine bedeutungsvolle Aussage dar, denn Dr. Braunberger, eines von Petiots angeblichen Opfern, hatte graues Haar besessen und Joachim Guschinow einige graue Strähnen.
    „Konnten Sie das Alter und das Geschlecht der Opfer ermitteln?“
    „Fünf Männer und fünf Frauen“, antwortete Paul. Das größte Opfer sei ein Mann mit einer Größe von 1,78 Metern gewesen und das kleinste eine Frau mit einer Größe von 1,50 Metern. Die Größe wurde aufgrund der Maße der folgenden Knochen geschätzt: Oberarmknochen, Speiche, Elle und Schienbein. Laut der Zeugenaussage von Dr. Paul lag das Alter der Personen zwischen 25 und 50 Jahren. Das jüngste Opfer war eine Frau, das älteste ein Mann. Zusammenfassend lasse sich sagen, so meinte er, dass die männlichen Opfer deutlich älter waren als die weiblichen und dem Bericht nach einen „robusten Knochenbau“ aufwiesen. Weitere Spezifikationen ließen sich nicht nachweisen, da die Körper vor der Entdeckung viel zu lange dem Löschkalk ausgesetzt gewesen seien, der aufgrund seiner Eigenschaften das Gewebe zersetzt habe.
    „Was lässt sich zum Datum der Morde sagen?“
    „Wir können mit Sicherheit behaupten, dass es sich um ältere Leichen handelt, doch nähere Angaben sind nicht möglich, da der Verwesungsgrad der Toten eine exakte Datierung ausschließt. Tatsächlich befanden sich die Leichenfragmente in einem so starken Verwesungszustand, dass eine toxikologische Untersuchung nur unzureichende Ergebnisse lieferte.“
    „Was für eine Todesursache konnten Sie nachweisen?“
    Dr. Paul musste zugeben, dass sein Team bezüglich dieser Frage nicht in der Lage war, belastbare Angaben zu machen. „Wir fanden bei den Skeletten weder Kugeleinschusslöcher noch Frakturen des Schädels. Dadurch besteht die Möglichkeit eines Todes durch Ersticken, Zufügen einer Stichwunde, Strangulieren und durch Gift. Eindeutige Antworten sind nicht möglich. Könnte es eine Injektion gewesen sein? Möglichweise, doch es liegt mir fern, mich in Hypothesen zu verstricken.“ Bezüglich der Vorgehensweise der Zerstückelung lasse sich Folgendes sagen: Jeder Einschnitt habe – soweit es sich belegen ließ – entweder an der exakt gleichen Stelle der Wirbelsäule, den Extremitäten oder dem Gesicht begonnen. Dr. Paul glaubte, dass es sich um die Arbeit eines sehr geschickten Anatoms handle, mit hoher Wahrscheinlichkeit der eines Arztes.
    „Haben Sie schon Aussagen über ähnlich zerstückelte Leichen gemacht, die man 1942 in der Seine gefunden hat?“, fragte Dupin.
    „Ja“, antwortete Paul, darauf hinweisend, dass die Seine im Zeitraum beginnend von Mai 1942 bis Januar 1943 beinahe vor Körpern bzw. Körperteilen, die man in einer beängstigenden Regelmäßigkeit aus dem Fluss fischte, „überquoll“. Zu dieser Zeit, fuhr er fort, „teilte ich meine Befürchtungen einem Kollegen mit, dass ‚ein Arzt der Täter sein musste und ich Angst hatte, es könnte einer meiner Studenten sein‘“.
    Wie er schon früher Kommissar Massu berichtet hatte, waren Paul insbesondere die Skalpell-Einstiche auf den Oberschenkeln der Leichen aufgefallen, die sowohl bei den Opfern aus der Rue Le Sueur als auch bei den aus der Seine geborgenen Überresten nahezu identisch waren. Dr. Paul erläuterte erneut seine Angewohnheit, bei einem

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