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Der siebte Sinn der Tiere: Warum Ihre Katze weiß, wann Sie nach Hause kommen, und andere bisher unerklärte Fähigkeiten der Tiere (German Edition)

Der siebte Sinn der Tiere: Warum Ihre Katze weiß, wann Sie nach Hause kommen, und andere bisher unerklärte Fähigkeiten der Tiere (German Edition)

Titel: Der siebte Sinn der Tiere: Warum Ihre Katze weiß, wann Sie nach Hause kommen, und andere bisher unerklärte Fähigkeiten der Tiere (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rupert Sheldrake
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und bemerkte, wenn einige von ihnen die Nahrung fanden, tauchten bald auch andere sich in der Nähe aufhaltende Vögel auf. Das ist zunächst einmal gar nicht so geheimnisvoll, denn sie könnten ja die Vögel beim Fressen gesehen oder gehört haben. Aber Long entdeckte auch, dass relativ seltene Vögel, die weit übers Land verstreut waren, rasch erschienen, wenn es etwas zu fressen gab. Nach vielen Beobachtungen gelangte er zu der Schlussfolgerung, dass es dafür nur zwei vernünftige Erklärungen gab: Entweder können fressende Vögel einen »stummen Nahrungsruf« aussenden, oder ihre Aufregung breitet sich aus. Er behauptete, diese Aufregung werde von »anderen hungernden Vögeln verspürt, die sich aufmerksam und feinfühlig weit außerhalb jeder möglichen Sicht- und Hörweite befinden«.
    Wenn man derartige Beobachtungen experimentell weiterverfolgen will, müsste es möglich sein, mit Scharen von domestizierten Vögeln wie Hühnern, Enten und Gänsen zu arbeiten. Zwei Teile einer Schar könnte man voneinander trennen, so dass kein Einfluss durch die normalen Sinne weitergegeben würde. Wenn nun ein Teil der Schar erschrocken oder beunruhigt ist, wird dann ein Einfluss zum anderen Teil übermittelt? Wenn ein Teil der Schar gefüttert wird, wird dann der andere Teil gleichzeitig aufgeregt?
    Telepathie innerhalb von Herden
    Naturforscher und Jäger, die das Verhalten von Herden wilder Tiere wie Karibus und Elche beobachten, stellen oft fest, dass eine ganze Herde aufgeschreckt werden kann und flieht, nachdem ein Tier eine Gefahr verspürt hat. In manchen Fällen lässt sich dies zwar mit Hilfe sensorischer Signale erklären, aber in anderen sind die Beobachter oft ratlos angesichts der plötzlichen Flucht von Tieren, die kurz zuvor unter den gleichen Umständen ohne jedes Misstrauen geäst oder geruht haben. Das Gefühl einer Gefahr oder ein Alarm können sich stumm und rasch verbreiten.
    William Long hat die Reaktionen von Karibus bei vielen Gelegenheiten ganz ausführlich studiert. Nachdem er einmal stundenlang eine Herde in New Brunswick verfolgt hatte, las er aus der Fährte, dass ein Tier der Herde verletzt war – es lief nur auf drei Beinen, und sein rechter Vorderfuß baumelte hilflos, während es dahinhumpelte. Schließlich gelangte Long zu einem bewaldeten Hang, von dem aus er durch sein Fernglas tatsächlich die Herde in etwa anderthalb Kilometer Entfernung erblickte. Er begann sich vorsichtig anzupirschen, als er auf die einsame Fährte des behinderten Tiers stieß, und kurz darauf stöberte er es in einem Dickicht auf. Es humpelte im Wald davon. Gut getarnt richtete Long sein Fernglas auf die anderen Karibus. Sie befanden sich bereits in höchster Aufregung und rannten rasch weg. Er war überzeugt, dass ihn die übrige Herde weder hören noch sehen, noch riechen konnte. Er war noch immer weit weg, und doch reagierten sie, unmittelbar nachdem das behinderte Tier aufgeschreckt war, »als ob für sie eine Glocke geläutet hätte«. Long verfolgte die Fährte der Herde zurück bis zu der Stelle, wo sie geruht hatte, bevor sie den Alarm aufschnappte, und sah, dass es in den Wäldern ringsum keinerlei Spuren von Menschen oder wilden Tieren gab, die ihre Flucht hätten erklären können. Er schloss daraus, dass sie irgendeine stumme Warnung empfangen hatten.
    Das geschieht nicht immer, denn manchmal kann ein Tier der Herde überrascht werden, ohne dass es die anderen alarmiert. Long glaubte, dass in diesem Fall das vereinzelte Karibu so sehr erschrocken war und der übrigen Herde vielleicht eine besonders intensive Warnung zukommen ließ. Ähnliche Beobachtungen des Verhaltens von Elchen ließen ihn zu der Schlussfolgerung gelangen, dass ganze Herden plötzlich den stummen Impuls zu fliehen verspüren und ihn verstehen konnten und ihm, ohne zu zögern, gehorchten – und zwar auf eine im Grunde telepathische Weise. [159]
    Experimente mit Pferden
    Der britische Pferdetrainer Harry Blake war überzeugt, dass Pferde miteinander per Telepathie kommunizieren und auf diese Weise auch auf Menschen reagieren können. Er glaubte, dass diese Art der Kommunikation für sie lebenswichtig ist, da eine Herde Pferde sich in freier Wildbahn auflösen kann, wobei einige Tiere außer Sicht- und Hörweite voneinander geraten. »Wenn ein Teil der Herde aufgrund des Erscheinens von Menschen, Wölfen oder anderen Raubtieren aufgeschreckt wird, kann die restliche Herde, die sich vielleicht zwischen den Bäumen aufhält, durch ESP

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