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Der siebte Turm 01 - Sturz in die Dunkelheit

Titel: Der siebte Turm 01 - Sturz in die Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garth Nix
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griff die Blubber-Blase wieder an. Es war der Vengenarl-Charakter, der sie dazu trieb. Nun wich die Echsenbestie aus, sie flog zur Seite und schoss pfeilschnell in der Luft hin und her, während die Blubber-Blase hochhüpfte und sich mit ihren vielen Armen hochreckte, um zuzugreifen.
    Die Echsenbestie war zu schnell, um sich einfangen zu lassen, doch die Blubber-Blase war ihrerseits zu schnell, um geschlagen zu werden. Die beiden Bestien hüpften und flogen umher, wichen den Angriffen des Gegners so schnell und gewandt aus, dass das Auge beinahe nicht folgen konnte.
    Dann zuckte das Echsending unvermittelt nach vorn und biss der Blubber-Blase das Auge aus. Sie quiekte wütend auf, das erste Geräusch, das überhaupt eine der beiden Bestien von sich gegeben hatte. Mit einem ihrer dreifingrigen Arm-Beine bekam sie im selben Moment die äußerste Spitze des Flügels der Echse zu fassen.
    Ein reißendes Geräusch durchdrang die Luft und ein Teil des Flügels fiel hinunter. Das Echsenbiest machte einen Satz zurück, doch es konnte offensichtlich nicht mehr fliegen.
    „Nein!“, stieß Tal hervor.
    Die Echsenbestie gab einen fiependen Schrei von sich, so als wollte sie die Blubber-Blase verhöhnen und als kümmere sie der abgerissene Flügel nicht. Die Blubber-Blase, deren Augenhöhle blutete, warf sich zurück und sprang dann erneut nach vorn, um ihren Gegner zu zermalmen.
    Doch auch ohne Flügel war die Echsenbestie enorm schnell. Sie zuckte zur Seite und schlug der Blubber-Blase mit einer Klaue noch ein Auge aus. Rasend vor Wut änderte der große Ball seine Richtung, um sich auf die Echse zu werfen.
    Einmal mehr wich die Echsenbestie im letzten Moment aus. Dann zog sie sich in einer schnellen Bewegung zurück und biss ihrem blubbernden Gegner genau in dem Moment in den Fuß, als der die Richtung wieder wechselte.
    „Ja!“, rief Tal und trommelte mit den Fäusten in die Luft. Die Echse hatte mitten durch das Bein der Blubber-Blase gebissen und den Fuß ernsthaft verletzt.
    Doch die gegnerische Bestie hatte auf dieser Seite noch immer zwei Beine und mit einem davon trat sie der Echse jetzt an den Kopf. Die in allen Farben leuchtende Bestie wurde über die halbe Kampfarena geschleudert und schien betäubt zu sein. Sie lag regungslos da, während sich die Blase auf ihren drei funktionsfähigen Beine drehte.
    „Steh auf“, rief Tal. „Los, Echse!“
    „Töte sie!“, schrie Ethar. Auch die anderen Wachen riefen; die einen feuerten Tals Bestie an, die anderen Ethars.
    Langsam und mörderisch näherte sich die Blubber-
Blase der bewegungslosen Echse. Dann begann sie zu hüpfen. Zuerst ein leichter Hüpfer, dann ein höherer, bis sie fast eine Spanne hoch auf- und niedersprang. Mit jedem Hüpfer kam sie näher an die wehrlose Echse heran.
    Es war deutlich zu erkennen, dass sie Tals Echse zu Tode trampeln wollte.
    Tal sah wie gelähmt zu. Auch wenn die Bestien nur aus Licht bestanden, so konnte er es doch nicht ertragen, dass die kleine Echse getötet werden sollte. Er hatte einen Moment lang alles vergessen, was von diesem kleinen, bunten Ding abhing. Er wollte nur noch, dass es überlebte.
    Als die Blubber-Blase zu ihrem, wie es schien, tödlichen Sprung ansetzte, schloss Tal die Augen. Ihm wurde schlecht. Jetzt war alles vorüber.
    Plötzlich brüllten die Wachen auf. Doch Ethars Schrei war ein Schrei der Überraschung, nicht des Triumphes. Tal öffnete die Augen und sah, wie seine Echsenbestie um die Blubber-Blase herumflog und versuchte, ihr ein Auge nach dem anderen auszustechen.
    „Was ist passiert?“, fragte er eine der Wächterinnen, die auf seine Echse gesetzt hatte.
    „Es hat das Blubber-Ding ausgetrickst“, sagte die Wächterin voller Freude. „Diese Echse hat vier oder fünf Lagen Flügel. Sie kann immer noch fliegen und war gar nicht ohnmächtig. Kluges Biest, mein Junge.“
    Doch obwohl die Blubber-Blase nun noch mehr Augen verloren hatte, war der Kampf noch nicht vorüber. Da sie das Herz eines Niphrainischen Affen hatte, konnte sie nicht aufgeben. Aus einer Vielzahl von Wunden blutend, jagte sie die Echsenbestie immer wieder um die Kampfarena herum.
    „Jetzt ist es nur noch eine Frage der Zeit, Junge“, sagte die freundliche Wächterin. „Nun…“
    Was auch immer die Wächterin sagen wollte: Es blieb ihr im Hals stecken, als sie das Quietschen der so selten benutzten Türscharniere am anderen Ende des Raumes hörte. Wie alle anderen sah auch Tal dort hinüber.
    Etwas großes und sehr, sehr

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