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Der siebte Turm 03 - Aenir - Reich der Schatten

Titel: Der siebte Turm 03 - Aenir - Reich der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garth Nix
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Oberfläche des Kodex sagte, nur die Sturmhirten sahen es, und keiner der beiden konnte die Schrift der Erwählten lesen.
    „Schnell!“, drängte Zicka. „Zum Schiff! Ich werde euch so nahe wie möglich beim Versunkenen Steinkreis ans Ufer setzen.“
    Der Kodex, so dachte Tal, schien jetzt sehr viel schwerer zu sein, als er unter dem Berg gewesen war. Doch vielleicht kam ihm das nur so vor, weil sie dort Todesangst gehabt hatten. Sie hievten ihn über die Reling an Deck.
    Sie waren wieder in der Mitte des Flusses, als sie den ersten furchtbaren Schrei vom Berg hörten.
    Alle sahen zurück. Um den Berg hing noch immer eine Menge Staub in der Luft, doch das Ding, das den schrecklichen, markerschütternden Schrei von sich gegeben hatte, war deutlich zu sehen.
    Es kreiste über dem Berg in der Luft. Eine schlangenartige Kreatur mit langen, dünnen Flügeln, die so schnell flatterten, dass sie beinahe unsichtbar waren. Ihr Körper war hellorange mit schwarzen Streifen. Aus ihrem Hinterteil ragte ein Stachel hervor.
    Tal starrte die Kreatur einen Moment an und bekam einen trockenen Mund. Er hatte dieses Wesen schon einmal beim Beastmaker-Spiel gesehen. Es war halb Insekt und halb Reptil und konnte bei den Eigenschaften Charakter, Schnelligkeit oder Joker gespielt werden. Es war ein Wespenwyrm.
    Tal hatte angenommen, Wespenwyrms wären von menschlicher Größe oder kleiner.
    Doch dieser hier war größer als das Schiff.
    Irgendwie wusste Tal, dass er gekommen war, um den Berg des kalten Steins zu bewachen.
    Er sah nach dem Kodex.
    Tal hechtete über das Deck und zog seinen Mantel aus.
    Milla hatte die gleiche Idee. Ein paar Sekunden später war der Kodex von ihren Mänteln bedeckt. Tal war überrascht zu sehen, wie schmutzig sein Mantel war und wie übel er roch. Er trug ihn jetzt schon so lange, dass er gar nicht mehr wahrgenommen hatte, wie dreckig er eigentlich war. Er hoffte, dass es dem Kodex nichts ausmachte.
    Tal sah wieder zu dem Wespenwyrm. Er flog zu der Stelle hinunter, an der sie hineingegangen waren, um den Kodex zu holen. Tal fragte sich, ob die Kreatur sie wittern oder ihrer Spur folgen konnte.
    „Wir sollten uns beeilen“, sagte Milla grimmig. „Was auch immer das ist, es sucht uns.“
    „Es ist ein Wespenwyrm“, sagte Tal. Ihm war übel. „Sie sind nicht sonderlich schlau, aber ihr Stich ist giftig und sie können Säure versprühen. Sie kämpfen außerdem sehr wild und sind sehr, sehr schnell. Dieser ist ein wahrer Riese. Sie sind normalerweise viel kleiner.“
    „Wie sind sie gegen Blitze gewappnet?“, fragte Milla.
    „Gegen Blitze?“, wiederholte Tal. Er fühlte sich sofort etwas besser. Er hatte tatsächlich die Sturmhirten vergessen. „Ich weiß es nicht. Sie sind halb Echse, halb Insekt. Ich nehme an, es würde sie umbringen.“
    „Gut“, sagte Milla. Sie ging zu Odris und Adras, um mit ihnen zu reden.
    Tal sah wieder zum dem Berg hinüber. Erleichtert stellte er fest, dass der Wespenwyrm aufstieg und in die Richtung verschwand, aus der er gekommen war, anstatt ihnen zu folgen.
    Doch er wusste, dass irgendjemand oder irgendetwas sie bald finden würde. Sie mussten den Versunkenen Steinkreis erreichen und zum Schloss zurückkehren. Nun war er wegen Gref verzweifelter denn je, weil sie so nahe dran waren. Sobald sie den Kodex von seiner Abdeckung befreien konnten, würde er ihm all die Fragen stellen, die in ihm brannten. Wenn er die Antworten bekam, würde er wissen, wer Gref festhielt… und vielleicht auch, was mit dem Rest seiner Familie geschehen war.
    Eine halbe Stunde später kamen sie an den südöstlichsten Punkt, den das Schiff erreichen konnte. Nachdem sie den Kodex abgeladen hatten, zeigte Zicka ihnen die Richtung, in welcher der Versunkene Steinkreis lag und sagte vom Deck des Schiffes aus Lebewohl.
    Milla schlug vor der Echse ihre Fäuste zusammen, um Zicka zu ehren. Tal ließ seinen Sonnenstein aufleuchten, achtete jedoch sorgsam darauf, dass ihn niemand aus der Entfernung dabei beobachtete.
    „Wenn ihr jemals wieder nach Aenir kommt“, sagte Zicka, „werdet ihr an einem Ort namens Kurshken-Ecke Auskunft über mich erhalten. Dort leben die meisten meines Volkes. Roquollollollahahinanahbek und ich wünschen euch das Allerbeste, Tochter von Danir und Sohn von Ramellan. Ich würde gern mit eurem Kodex reden, doch ich weiß, dass jetzt nicht die Zeit dafür ist. Wahrscheinlich nie, nehme ich an, denn wir Kurshken haben geschworen, nicht in eure Welt zu kommen. Lebt

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