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Der Sieger bleibt allein (German Edition)

Der Sieger bleibt allein (German Edition)

Titel: Der Sieger bleibt allein (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paulo Coelho
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verspricht Gott, von Cannes zu Fuß bis zum Vatikan zu gehen, falls sie die Rolle bekommt.
    Falls der Film überhaupt gedreht wird.
    Falls er ein Welterfolg wird.
    Nein, es reicht, in einem Film von Gibson mitzumachen, denn das würde andere Regisseure und Produzenten auf sie aufmerksam machen. Wenn das geschieht, würde sie die versprochene Wallfahrt machen.
    Sie kommt am Treffpunkt an, schaut auf das Meer und liest noch einmal die sms ihrer Agentin. Wenn ihre Agentin schon Bescheid weiß, dann muss es wirklich ernst sein. Aber was bedeutet akzeptiere alles ? Mit dem Regisseur schlafen? Mit dem Hauptdarsteller? Das hat sie zwar noch nie gemacht, aber jetzt ist sie zu allem bereit. Und wer träumt nicht davon, mit einem Filmstar zu schlafen?
    Gabriela schaut wieder aufs Meer. Sie hätte in ihrem Apartment vorbeigehen und sich umziehen können. Aber sie ist abergläubisch: Wenn sie es in Jeans und weißem T-Shirt bis an diesen Anleger geschafft hat, dann sollte sie mit dem Umziehen mindestens bis zum Abend warten. Sie lockert den Gürtel, setzt sich im Lotussitz hin und macht Atemübungen. Sie atmet langsam, und Körper, Seele und Geist werden wieder eins.
    Sie sieht das Boot herankommen. Ein Mann springt heraus, spricht sie an:
    »Gabriela Sherry?«
    Sie nickt. Der Mann bittet sie, ihm zu folgen. Sie steigen ins Boot, fahren an Jachten aller Arten und Größen vorbei. Der Mann spricht nicht mit ihr, vielleicht stellt er sich vor, was in den Kabinen dieser Schiffe vor sich geht und wie schön es wäre, so eines zu besitzen. Gabriela zögert. Sie hat so viele Fragen und Zweifel. Ein freundliches Wort, und der Unbekannte könnte ihr Verbündeter werden, ihr Tipps geben, wie sie sich verhalten soll. Aber wer ist er überhaupt? Hat er irgendeinen Einfluss auf Gibson, oder ist er nur ein kleiner Angestellter, der unbekannte Schauspielerinnen abholen und zum Chef bringen muss?
    Besser nichts sagen.
    Fünf Minuten später machen sie an einem riesigen weißen Schiff fest. Am Bug liest sie den Namen: Santiago. Ein Matrose kommt die Gangway herunter und hilft ihr an Bord. Sie gehen durch den großen Salon, der offensichtlich für eine große Party am Abend vorbereitet wird, gehen weiter bis zum vorderen Teil des Schiffs, wo es einen kleinen Pool, zwei Tische mit Sonnenschirmen und ein paar Liegestühle gibt. Dort sitzen Gibson und der berühmte Filmschauspieler und genießen die Nachmittagssonne.
    ›Es würde mir bei keinem etwas ausmachen, mit ihm zu schlafen!‹, gesteht sie sich lächelnd. Gabriela fühlt sich zuversichtlicher, obwohl ihr Herz jetzt schneller schlägt.
    Der berühmte Filmschauspieler mustert sie von Kopf bis Fuß und lächelt ihr freundlich und aufmunternd zu. Gibson erhebt sich, grüßt sie mit festem Händedruck, holt einen Stuhl vom Nebentisch und bittet sie, sich zu setzen.
    Er ruft jemanden an, bittet, mit einem Hotelzimmer verbunden zu werden. Er wiederholt die Nummer, während er Gabriela anschaut.
    Genau, wie sie es sich vorgestellt hatte. Ein Hotelzimmer.
    Er legt auf.
    »Von hier aus begeben Sie sich bitte direkt in diese Suite im Hilton. Dort sind die Kleider von Hamid Hussein ausgestellt. Heute Nacht sind Sie zu einem Fest in Cap d’Antibes eingeladen.«
    Das hatte sie nicht erwartet. Sie hatte die Rolle! Und war zu einem Fest in Cap d’Antibes eingeladen, in Cap d’Antibes !
    Gibson wendet sich an den Filmstar.
    »Wie finden Sie sie?«
    »Wollen wir uns nicht erst einmal anhören, was sie uns zu sagen hat?«
    Gibson nickt und macht eine Geste, die wohl besagen soll: ›Erzählen Sie etwas über sich!‹ Gabriela beginnt mit dem Schauspielunterricht, den Werbespots, in denen sie aufgetreten ist. Sie bemerkt, dass beide überhaupt nicht zuhören; wahrscheinlich haben sie die gleiche Geschichte schon tausendmal gehört. Dennoch kann sie nicht aufhören, sie redet immer schneller, findet, dass sie nichts mehr zu sagen hat. Die Chance ihres Lebens hängt von einem richtigen Wort ab, das ihr einfach nicht einfällt. Sie atmet tief durch und tut so, als wäre sie ganz entspannt. Sie möchte originell sein und scherzt, kann sich aber nicht von den Sätzen lösen, die ihr ihre Agentin für solche Situationen eingetrichtert hat.
    Nach zwei Minuten unterbricht Gibson sie.
    »Großartig, das wissen wir alles schon aus Ihrem Lebenslauf. Warum sprechen Sie nicht über sich selber?«
    Plötzlich bricht eine innere Sperre auf. Anstatt in Panik zu geraten, ist ihre Stimme jetzt ruhig und fest.
    »Ich bin nur

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