Der silberne Falke - Fox, K: Der silberne Falke: Historischer Roman
Hoffnung zu machen, auch wenn ich nicht auf die Hilfe meines Vaters baue, sondern allein auf mein Gespür für die Tiere « , erklärte er, ohne Luft zu holen. Seine Wangen glühten vor Begeisterung. »I ch begegne an der Seite meines Herrn den wichtigsten Baronen des Landes und kann mir ihren Respekt verdienen. So hoffe ich, eines Tages auch die Anerkennung des Königs zu gewinnen. Doch alle anderen Barone sollen ebenfalls erfahren, was für ein guter Falkner ich bin. Überall in England soll man den wunderbaren Flug meiner Falken bewundern und von ihrem Mut und ihrem Geschick bei der Jagd sprechen. «
»D u bist ganz der Sohn deiner Mutter, ehrgeizig und voller Leidenschaft. « Isaac klopfte seinem Stiefsohn lachend auf die Schulter. »D u wirst alles erreichen, was du dir vornimmst, genau wie sie, da bin ich ganz sicher. «
Der Tag des Abschiednehmens kam viel zu schnell. Waren William bei seiner Ankunft die bevorstehenden acht Tage seines Aufenthalts bei seiner Familie noch lang erschienen, so waren sie ihm nun viel zu schnell verronnen. Agnes und ihre Familie hatte er nicht sehen können, dafür hatte Marie mit ihren Kindern in der Schmiede vorbeigeschaut. Ihre beiden ältesten Töchter, fünf und vier Jahre alt, waren William kaum von der Seite gewichen. Und als er Maries jüngstes Kind, einen Knaben, in den Armen gehalten hatte, waren zum ersten Mal seit Enids Tod so etwas wie Vatergefühle in ihm aufgekommen, ohne dass er darunter gelitten hatte.
Raymond und Alan, Roses ältere Söhne, arbeiteten mit ihrem Vater in der Schmiede, während Jeanne, ihre Jüngste, die Begabung ihrer Mutter geerbt hatte und sie im Haushalt unterstützte. Ihre Blaubeerküchlein waren unvergleichlich.
»D u bist ein Glückspilz, William! Wenn ich so eine Familie hätte … « , raunte Robert ihm zu, als sich alle im Hof versammelt hatten, um sie zu verabschieden.
»D ann wärst du hiergeblieben und Schmied geworden, was? « , knurrte William plötzlich so unwirsch, dass Robert ihn überrascht ansah.
»U m Gottes willen, nein! So habe ich das nicht gemeint. Aber ich würde sie besuchen, sooft es geht, auch wenn es weit ist von Oakham hierher. Ich wünschte, mein Vater und Nesta würden noch leben « , murmelte er bedrückt.
William räusperte sich verlegen und verwünschte sein vorlautes Mundwerk.
Rose herzte die beiden mit Tränen in den Augen und drückte William ganz besonders lange an ihre Brust. »M ach dir keine Sorgen um David, wir kümmern uns um ihn. Er ist ein lieber Junge. Jean erinnert er an Madeleine, seine Leidensgefährtin aus Kindertagen – der Herr sei ihrer Seele gnädig. « Rose bekreuzigte sich hastig.
»I ch habe mich schon von ihm verabschiedet. Er scheint glücklich zu sein, hierbleiben zu dürfen. « William lächelte wehmütig. »I ch bin wirklich dankbar, weil ihr euch ohne zu zögern bereit erklärt habt, euch seiner anzunehmen, trotzdem fühle ich mich wie ein Verräter, weil ich ihn im Stich lasse. «
»A ber William, das ist doch Unsinn! Du lässt ihn nicht im Stich, du lässt ihn in unserer Obhut, bei deiner Mutter und mir « , entgegnete Rose tadelnd und sah beinahe ein wenig beleidigt aus.
»V erzeih mir, du hast ja recht « , murmelte William entschuldigend und küsste sie auf die Wange. »E s könnte ihm nirgendwo besser gehen als hier, das weiß ich. « Er lächelte sie an und wandte sich dann an Jean und Isaac, die ihm die Hände schüttelten und Glück für die Reise wünschten.
»D u bist uns jederzeit willkommen, Robert. Ich bitte den Herrn darum, dass wir nicht wieder so viele Jahre warten müssen, bis William uns das nächste Mal besucht, und hoffe, du kommst wieder mit ihm. « Ellenweore lächelte Robert an. »I rgendetwas an dir erinnert mich an meinen ersten Meister. Er hieß Llewyn, ein blonder Ire mit walisischer Mutter. « Sie schüttelte den Kopf. »D abei seht ihr euch gar nicht ähnlich … « , überlegte sie laut und wandte sich an ihren Sohn. Sie trat näher zu ihm, und William hätte schwören können, es in ihren Augen verräterisch glitzern zu sehen. »E s war richtig, dass du auf dein Herz gehört und deinen Dickschädel durchgesetzt hast. Wärst ein grauenvoller Schmied geworden. « Sie blinzelte kurz und grinste ihn an. »I ch bin sehr stolz auf dich « , sagte sie und sah ihm fest in die Augen. Dann nahm sie ihn in den Arm. »D u bist deinem Vater in vielem so ähnlich. Ich habe ihn wirklich sehr geliebt « , flüsterte sie ihm ins Ohr.
»W er ist er? « ,
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