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Der silberne Falke - Fox, K: Der silberne Falke: Historischer Roman

Der silberne Falke - Fox, K: Der silberne Falke: Historischer Roman

Titel: Der silberne Falke - Fox, K: Der silberne Falke: Historischer Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katia Fox
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ließ sich von Rose verwöhnen wie früher und war so zufrieden wie lange nicht mehr. Wenn nur Robert bald nachkam und sie die Zeit in St. Edmundsbury gemeinsam genießen konnten! Acht Tage würde William bleiben können. Einen für jedes Jahr, das er fort gewesen war …
    ***
    Robert stand schon seit geraumer Zeit in der schmalen Gasse, bis zu der er Odon verfolgt hatte, und beobachtete das Haus auf der anderen Seite, in dem dieser verschwunden war. Eine schwangere, verhärmt aussehende Frau hatte ihm geöffnet und ihn eingelassen. Robert hatte sich rasch an die Hausmauer gedrückt, um nicht von ihr bemerkt zu werden. Ob ihn der Allmächtige hierher geführt hatte, um die Ärmste zu retten? Hatte er deshalb diese innere Unruhe verspürt und gewusst, er würde erst Ruhe finden, wenn er nach Elmswick ritt? Wer die Frau wohl sein mochte?
    Robert wusste, dass Odon seit dem Frühjahr mit der schönen Maud de Tracey vermählt war. So verrückt wie alle Männer nach ihr gewesen waren, William eingeschlossen, konnte er sich beim besten Willen nicht vorstellen, dass Odon sie mit einer so gewöhnlichen Frau wie dieser Schwangeren betrog. Dazu war sie beileibe nicht schön genug. Doch wenn sie nicht sein Liebchen und das Kind, das sie unter ihrem Herzen trug, nicht das seine war, dann stellte sich die Frage, was Odon so lange in ihrem Haus trieb.
    Nervös biss Robert sich auf die Unterlippe. Odon hatte den jungen Priester in Thorne ohne jeden Skrupel ertrinken lassen, und die wehrlose Enid hatten er und seine Freunde vermutlich aus Lust am Töten umgebracht. Wer weiß, was er nun der armen Frau antat? Robert spürte die altbekannte, hilflose Wut auf Odon in sich aufsteigen und ballte die Fäuste. » I mmer die Wehrlosen! « , knurrte er und beschloss einzugreifen.
    Gerade als er sich von der Wand abstoßen wollte, öffnete sich die Tür, und Odon stürmte wutschnaubend heraus.
    Robert hielt den Atem an und spähte vorsichtig um die Ecke.
    Odon bemerkte ihn nicht, stieg auf sein Pferd und ritt davon.
    Die Tür war krachend hinter ihm zugefallen. Von der Frau war nichts zu sehen. Robert hielt einen Moment mit pochendem Herzen inne und huschte dann hinüber. Er klopfte an der Tür und horchte gespannt.
    Es dauerte nicht lange, bis die junge Frau erwartungsvoll die Tür aufriss, ganz so, als erhoffte sie Odons Rückkehr. Sie sah Robert überrascht an und fuhr sich unwirsch mit der rechten Hand über das tränenverschmierte Gesicht.
    Sie lebt!, dachte Robert erleichtert. »K ann ich Euch kurz sprechen? « , fragte er höflich und lächelte sie aufmunternd an.
    Die Frau musterte ihn misstrauisch.
    »B itte, ich muss mit Euch reden, es geht … « , er sah sich um und flüsterte weiter, »e s geht um Lord Elmswick « , drängte er.
    » I hr habt ihn gerade verpasst « , erwiderte sie kühl und wollte Robert die Tür vor der Nase zuschlagen. Der aber hatte bereits den Fuß auf die Schwelle gestellt und hinderte sie so daran. »I ch weiß, gute Frau. Ich habe mit Absicht gewartet, bis er fort war. « Was er ihr sagen wollte, war so ungeheuerlich, dass er nicht wusste, wie er beginnen sollte.
    »N un sagt schon: Was wollt Ihr? « , forderte sie ungeduldig.
    »A lles in Ordnung, Carla? « , erkundigte sich ein Nachbar und warf Robert einen grimmigen Blick zu. » O der belästigt dich der Kerl? «
    »N ein, nein, schon gut, danke. «
    »E rlaubt Ihr, dass ich näher trete? « , bat Robert und sah sich noch einmal nach dem Nachbarn um, der wieder in seinem Haus verschwand.
    »V on mir aus « , gab sie nach und ließ ihn eintreten.
    »I ch kenne Odon schon sehr lange « , begann Robert zu erzählen. »M ein Vater war … « Robert atmete tief ein. Von Logan zu erzählen war unklug. Er musste das Vertrauen der jungen Frau gewinnen, um sie warnen zu können, doch durfte er ihr nicht zu viel verraten, um sich und William nicht zu gefährden.
    Die junge Frau sah ihn ungeduldig an.
    Robert bemerkte erst jetzt, wie stark ihre linke Wange gerötet und geschwollen war. Odon musste kräftig zugelangt haben.
    »E r hat Euch geschlagen « , stellte Robert mitleidig fest und deutete auf ihr Gesicht.
    Unwillkürlich hob sie die Hand und strich darüber. »E r hat mich noch nie zuvor … « , begehrte sie auf und senkte den Blick.
    Sie ist überrascht von Odons Verhalten, erkannte Robert erstaunt. » E r hat schon früher in Thorne mit Vorliebe die Schwächsten verprügelt. Glaubt mir, ich weiß, wovon ich rede. « Robert biss sich auf die Lippen. Er

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