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Der silberne Falke - Fox, K: Der silberne Falke: Historischer Roman

Der silberne Falke - Fox, K: Der silberne Falke: Historischer Roman

Titel: Der silberne Falke - Fox, K: Der silberne Falke: Historischer Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katia Fox
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sich’s versah, zog sie ihn zum Prinzen hinüber und zupfte diesen am Ärmel.
    Nun wurden Williams Ohren noch heißer. »W illkommen, Sir, äh … Mylord « , stammelte er, unsicher, wie die rechte Anrede für den Prinzen lautete, und verbeugte sich schleunigst.
    » S o, so, das ist also der junge Mann, von dem ich seit Jahren höre. ›W illiam hat dies erzählt, William hat jenes gesagt …‹ « , zog Prinz John das Mädchen grinsend auf.
    »M acht Euch nicht lustig, Onkel, auch der Maréchal schätzt William, nicht wahr, Sir Guillaume? « , bat sie um Beistand, und der Maréchal pflichtete ihr lächelnd bei. »O nkel John, darf ich mit zum Falkenhof und mir die Vögel ansehen? «
    Prinz John seufzte. »D u gibst sonst ja doch keine Ruhe, meinetwegen. William, sei so freundlich und nimm dich ihrer an! «
    » E s ist mir eine Ehre, Sir. « Und eine große Freude, hätte er am liebsten hinzugefügt, verkniff sich diese Bemerkung jedoch lieber.
    »U nd zur Beize morgen darf ich auch mit, ja? « , drängte Marguerite den Prinzen.
    John nickte gnädig. »N un geh schon und lass mir meinen Frieden « , antwortete er lachend und wandte sich ab, um de Ferrers in die Halle zu folgen.
    Marguerite zappelte genauso aufgeregt neben William herum wie damals, als er ihr zum ersten Mal begegnet war.
    William gab den Falknern, die Prinz John und den Maréchal begleiteten, ein Zeichen, Robert zu folgen. Er hatte Arrow und Storm auf der Faust und sollte sie zurück zum Falkenhof bringen, der ein wenig außerhalb lag. Dann bot William Marguerite den Arm.
    Auf dem Weg fragte sie ihn nach den Hauben, die ihr auch aus der Ferne sofort aufgefallen waren. Und William gab ihr nur zu gern Antwort.
    »I ch habe lange über die Erklärungen des Sarazenen nachgedacht, bevor ich beschlossen habe, selbst zu versuchen, eine solche Haube herzustellen « , erklärte er ihr.
    » I ch konnte nicht sehen, woraus du sie gemacht hast « , hakte Marguerite begierig nach.
    »A us Leder. Sie werden aus Leder gefertigt. « William lächelte sie an. »I ch habe mir von einem Schuster zeigen lassen, wie man es näht, und dann ein Stück Haut gekauft, um es selbst zu versuchen. Die Ausführungen des Sarazenen waren recht umfassend, doch fehlte es mir an Erfahrung und handwerklichem Geschick im Umgang mit dem Leder. Auch hatten weder Robert noch ich je zuvor eine solche Haube in Händen gehalten. Ich wusste also nicht, worauf ich zu achten hatte. Darum habe ich mich entschieden, zunächst eine Haube für einen bereits locke gemachten Wanderfalken anzufertigen. « William seufzte. »D er Sarazene hatte behauptet, die Tiere gewöhnten sich rasch daran und trügen sie willig, doch der Falke, den ich gewählt hatte, wehrte sich, sobald ich versuchte, ihm die Haube überzustreifen, und gewöhnte sich auch nach Wochen nicht daran. «
    »U nd dann, was hast du dann gemacht? « , fragte Marguerite bang.
    » E ine neue Haube gefertigt. Aber der Falke ließ sich auch die nicht widerstandslos aufsetzen. Er hasste es, sie zu tragen, benahm sich jedes Mal wie ein soeben aufgebräuter Falke und versuchte, sie sich vom Kopf zu reißen. Ich probierte es bei den anderen Falken, doch auch sie nahmen die Haube nicht an. Nach einigen Monaten war ich vollkommen verzweifelt und nahe daran, mein Vorhaben aufzugeben. «
    »W as ist geschehen, dass du doch weitergemacht hast? «
    »I ch erkannte, warum die Vögel die Hauben so hassten. «
    »W oran? «
    »A n zwei feuchten Flecken im Inneren. Ich hatte sie zwar bemerkt, ihnen aber zunächst zu wenig Beachtung geschenkt. Erst als ich wieder einmal darüber nachdachte, warum es mir nicht gelingen wollte, und die Hauben eingehend betrachtete, ließ mich die Frage, woher die Flecken wohl stammten, nicht mehr los. «
    » U nd dann? « , drängte Marguerite.
    William lachte. »I hr stellt noch immer so viele ungeduldige Fragen wie früher. Euer armer Onkel! «
    »O h, Onkel John beschäftigt sich fast nur mit so langweiligen Dingen wie Politik und Krieg, deshalb frage ich ihn nur selten etwas « , gab Marguerite ein wenig säuerlich zurück. »A ber ich glaube, ich kann mir denken, was es mit den Flecken auf sich hat « , triumphierte sie. »S ie rührten sicher von den Augen der Falken her! «
    William sah sie verblüfft an. » D as ist richtig. Die Hauben haben auf ihren Augen gescheuert. Deshalb haben die Falken sie gehasst. « William war von Marguerites Falkenverstand zutiefst beeindruckt. Sie hatte seit ihrer letzten Begegnung

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