Der silberne Falke - Fox, K: Der silberne Falke: Historischer Roman
des Prinzen auf sich ziehen « , versprach William.
»N un, ich will doch hoffen, dass wir ein wenig Eindruck mit ihnen machen können. Eine so stattliche Menge Männer zu verköstigen, wie sie den Prinzen vermutlich begleiten wird – und sei es nur für wenige Tage –, kostet Unsummen, da sollte sich der Besuch schon lohnen und Prinz John seinen Aufenthalt hier in guter Erinnerung behalten. «
»D as wird er sicher, Mylord. «
»W ir werden bestens für den Prinzen sorgen, Vater! Die Soldaten können ihre Zelte draußen auf der Westwiese aufschlagen, dort ist das Gras kurz genug. Außerdem werden wir Mägde und Knechte aus dem Dorf kommen lassen, um alle zu versorgen. « Henry de Ferrers schien seinem Vater beweisen zu wollen, dass er die Vorbereitungen allein übernehmen konnte. »D u und Robert « , wandte er sich an William, » i hr kümmert euch um die Beize und werdet die Falkner mit ihren Tieren in der Falknerei beherbergen. Ihr kennt euch ja aus, und Alain – du erinnerst dich an ihn, William? «
»S icher, ich habe ihn damals eingewiesen, ein guter Falkner. « William nickte.
»A lso, Alain und unsere Jagdgehilfen werden euch dabei zur Hand gehen. Ihr solltet gemeinsam das für diese Beize am besten geeignete Jagdgebiet auswählen « , wies Henry de Ferrers ihn an und sah erneut zu seinem Vater. »I st dir das recht? «
»W underbar! « , stimmte Walkelin de Ferrers zu und entließ William und Robert mit einem freundlichen Nicken.
Vier Tage später trafen Prinz John und der Maréchal tatsächlich ein. Begleitet wurden sie von gut drei Dutzend beeindruckenden Rittern, einigen edel gekleideten Damen und höheren Töchtern sowie einem unübersichtlichen Tross aus Knappen, Pagen, Dienern, Köchen, Wäscherinnen, Schreibern, Jägern, Falknern, einem Troubadour sowie unzähligen Fußsoldaten.
Obgleich Walkelin de Ferrers vorbereitet war, erschütterte ihn der nicht enden wollende Strom dennoch. Fassungslos sah er zu William hinüber. Nicht einmal als sie vor vier Jahren König Richard nach Lisieux begleitet hatten, waren sie so viele gewesen! Walkelin de Ferrers stöhnte. »D as wird uns ein Vermögen kosten! « , raunte er. Doch als Prinz John und der Maréchal auf ihn zuhielten, setzte er sein liebenswürdigstes Lächeln auf und tat vollkommen unbeschwert.
Neben dem Prinzen ritt eine junge Dame mit langen braunen Haaren, deren etwas herbe Schönheit sogleich Williams Aufmerksamkeit erregte. Etwas an ihr kam ihm bekannt vor, als hätte er sie schon einmal gesehen, doch egal, wie sehr er sich den Kopf zerbrach, er konnte sich beim besten Willen nicht entsinnen, wann und wo das gewesen sein mochte.
Walkelin und Henry de Ferrers begrüßten ihre Gäste, während William noch grübelte und so verpasste, sich ihnen anzuschließen.
»M ach den Mund wieder zu, William « , hörte er eine bekannte Stimme und sah sich erstaunt um.
»S ir Guillaume! « Williams nachdenkliches Gesicht hellte sich schlagartig auf. Der Maréchal ging lachend auf ihn zu, während sein Page sein Reitpferd davonführte. William verbeugte sich. »W illkommen in Ferrières, Sir. «
» I n einem so jungen Leben sind vier Jahre eine Ewigkeit « , sagte der Maréchal und blickte bedeutungsvoll zu der jungen Dame, von deren Anblick sich William kaum hatte lösen können. Ein junger Knappe half ihr abzusteigen, sodass sie nicht bemerkte, dass über sie gesprochen wurde. »S ie hat sich seitdem tüchtig herausgemacht, nicht wahr? « Der Maréchal zog die Brauen hoch und lächelte verschmitzt.
William sah ihn verblüfft an. »I st das wirklich Mistress Marguerite? « , erkundigte er sich zögernd.
Der Maréchal nickte bestätigend. Nur das kleine Grübchen an seinem Mund ließ auf das Vergnügen schließen, das er dabei empfand.
William spürte, wie ihm das Blut in die Ohren schoss. Sicher sind sie krebsrot, dachte er beschämt.
»A us Mädchen werden Damen. Komm, begrüße sie! «
»W illiam! « , rief Marguerite da auch schon und lief ein wenig zu eilig für eine junge Dame auf ihn zu. » W ie schön, dich hier zu sehen! «
Gerührt über ihre Herzlichkeit, verneigte William sich. Sein Gesicht fühlte sich an wie nach einem Tag in sengender Sommersonne. »D ie Freude ist ganz die meine. « Er wagte kaum, sie anzusehen. Nur einen winzigen Blick warf er aus seiner Verbeugung rasch zu Marguerite hoch.
»O nkel John, darf ich dir William vorstellen, den Falkner, von dem ich dir erzählt habe? «
William erschrak, doch ehe er
Weitere Kostenlose Bücher