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Der silberne Falke - Fox, K: Der silberne Falke: Historischer Roman

Der silberne Falke - Fox, K: Der silberne Falke: Historischer Roman

Titel: Der silberne Falke - Fox, K: Der silberne Falke: Historischer Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katia Fox
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nicht wahr? «
    Just in diesem Moment kam dieser aus der ehelichen Kammer, stürmte quer durch die Halle und verschwand grußlos im Hof.
    »H ast du seinen Blick gesehen? Er ist so finster geworden! « , begehrte Marguerite auf. »M an könnte meinen, er will weder mich noch das Kind. « Sie brach erneut in Tränen aus. »I ch verstehe das nicht! « Mit einer geradezu kindlich wirkenden Geste wischte sie sich über das Gesicht.
    »E s gibt da eine traurige Geschichte in Williams Leben « , setzte Robert an. » I ch glaube, sie ist an seinem Gemütszustand schuld, gerade jetzt, da Ihr sein Kind erwartet « , erklärte er und hielt einen Moment inne. Er war nicht sicher, ob es richtig war, mit Marguerite darüber zu sprechen. Doch dann begann er zu berichten, was er von William über Enids Tod wusste. »E r hat die beiden eigenhändig begraben « , schloss er.
    Marguerite, die mit vor Entsetzen geweiteten Augen zugehört hatte, schluchzte auf, obwohl Robert sie von den grausigen Einzelheiten verschont hatte. »O h, mein armer William! Jetzt verstehe ich, was ihn so quält und warum er mich nicht zu Isabelle reisen lassen will. Er ängstigt sich um mich und das Kind. « Sie lächelte dankbar und brach dann wieder in Tränen aus.
    »V ielleicht solltet Ihr noch eines wissen: Ich glaube, dass Odon etwas mit Enids Tod zu tun hat. William ahnt nichts davon, und ich denke, das sollte auch so bleiben. Was genau damals geschehen ist, werden wir wohl nie erfahren, und vielleicht ist das auch besser so. Darum lasst ihm ein wenig Zeit. Wenn das Kind erst geboren ist, wird sich sein Gemütszustand schnell bessern, dessen bin ich gewiss. «
    Marguerite nickte nachdenklich. »D anke, Robert. Du bist ein wahrer Freund. «
    ***
    Statt zur Falknerei zurückzukehren, holte sich Robert ein Pferd und ritt nach Norden. Marguerite und William liebten sich und waren füreinander geschaffen, trotzdem schmerzte ihn ihre Liebe mehr, als er ertragen konnte. Er wusste, wie William für sie empfand, und konnte es ihm nicht einmal verdenken. Marguerite war ein liebenswerter Mensch, sie besaß nicht nur äußere Schönheit, sondern auch innere, war klug und gebildet, freundlich, mitfühlend und gerecht.
    Obwohl der Gedanke, William niemals besitzen zu können, Robert fast um den Verstand brachte, so wünschte er sich doch nichts mehr als dessen Glück, selbst wenn es sein eigenes Leid bedeutete.
    Je mehr er an William dachte, desto heftiger schlug sein Herz. Wie schön er doch ist!, dachte Robert und spürte Erregung in sich aufsteigen. Seine Gefühle für William waren falsch, widernatürlich und verpönt, das wusste er, aber sie waren gleichzeitig so köstlich, dass er nichts Unrechtes daran finden konnte, William zu lieben. Bisweilen jedoch machten ihm die erregenden Gedanken an den Freund die Arbeit mit ihm geradezu unmöglich. Wenn seine Wollust überhandnahm, schlich er sich davon und ritt nach Guildford, das nur wenige Meilen entfernt lag.
    Als Robert in der lebhaften Stadt ankam, ritt er zu einem ihm wohlbekannten Platz, wo sich Männer, die wie er empfanden, heimlich trafen. Getrieben von der Lust, strich er um die Latrinen und genoss die begehrlichen Blicke, die ihn abtasteten. Lüsterne Laute drangen an sein Ohr und brachten sein Blut zum Kochen. Mit Schamesröte im Gesicht betrachtete er die Männer um sich herum, bis ihm ein großer, kräftiger Mann mit starken Armen und markantem Kinn durch ein Zeichen zu verstehen gab, dass er ihn begehrte.
    Robert glühte vor Verlangen. Erleichterung erfahren war alles, woran er noch denken konnte. Also nickte er und ließ sich von dem Mann in einen dunklen Winkel schieben. Zwei weitere Männer, noch von der Sünde in Wallung, schlichen an ihnen vorbei, die Köpfe beschämt gesenkt. Sie waren erlöst von ihrer Lust und nun des Teufels. Robert wusste, der Herr würde sie ebenso wie ihn für die sodomitische Sünde bestrafen. Aber es war ihm gleich, was mit ihm geschah. Nur sein Verlangen zählte. Jeder Wille, sich dagegen zu wehren, war von ihm gewichen. Als ihn der Mann, mit dem er gegangen war, begehrlich gegen die Holzwand der Latrine drückte, hatte Robert Mühe zu atmen, so sehr wartete er auf das, was nun geschehen würde. Der Gestank der Latrine mischte sich mit dem Schweißgeruch des Fremden, der sich wollüstig von hinten an ihn presste. Robert fühlte, wie sein Gewand hochgeschoben wurde, und erbebte. Scham und Angst vermischten sich mit der Lust zu diesem köstlichen Gefühl des

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