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Der silberne Falke - Fox, K: Der silberne Falke: Historischer Roman

Der silberne Falke - Fox, K: Der silberne Falke: Historischer Roman

Titel: Der silberne Falke - Fox, K: Der silberne Falke: Historischer Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katia Fox
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und ließ sie vorgehen, als sie ihm versicherte, dass sie wohlauf war.
    Die junge Frau lag wimmernd auf ihrem Lager.
    Marguerite ging zu ihr, nahm ihre Hand und streichelte sie sanft. »M ein Gemahl sollte sich ihre Wunden ansehen. Er versteht mehr davon als ich « , erklärte sie Redbeards Frau, trotzdem sah diese William argwöhnisch an, als er sich dem Lager ihrer Tochter näherte.
    ***
    So fühlt man sich also, wenn man gefürchtet wird, weil man zu den Edlen gehört, dachte William beschämt und sah sich den geschundenen Rücken an.
    Seine Mutter hatte nie einen Hehl daraus gemacht, dass sie nicht viel von den hohen Herren hielt, obwohl sie doch ihr Bestes gab, um für sie perfekte Schwerter zu schmieden. Die meisten Lords nutzten ihre Macht nicht für die Menschen, die von ihnen abhängig waren, sondern gegen sie. Wer sollte es der Mutter der jungen Frau da verdenken, dass sie William nicht traute? Sie kannte ihn nicht und konnte nicht wissen, dass er als einer von ihnen geboren war.
    Die aufgeplatzten Striemen, aus denen Blut sickerte, und die blau schimmernden Streifen auf der Haut der jungen Frau sahen aus, als schmerzten sie höllisch.
    » I ch schicke später jemanden mit einem Töpfchen Kräuterfett. Damit behandelt ihr die Wunden, dann heilen sie besser « , sagte er mitfühlend.
    Er hatte während seiner Zeit bei Enid die Mixtur des Kräuterfetts für seinen Fuß verbessert und fertigte seither regelmäßig neues an. Es brannte ein wenig auf offenen Wunden, aber es half hervorragend.
    Ralph Redbeard knetete seine Hände, als er sich an Marguerite wandte. »E r hätte sie totgeschlagen. Ihr habt ihr das Leben gerettet, Mylady. Ich bin Euch zu tiefstem Dank verpflichtet. «
    »W as hat eure Tochter nur getan, dass der Dorfreeve sie so hart bestraft? « , fragte William.
    »N ur was der Anstand ihr gebot « , knurrte ihr Vater wütend.
    »D er Anstand? « , wollte Marguerite nun genauer wissen.
    » S eit sein Weib tot ist, stellt der Reeve unseren Töchtern nach. Zwei ehrbare Mädchen sind bereits in anderen Umständen. Wer weiß, welche von den verheirateten jungen Frauen ebenfalls sein Kind unter dem Herzen trägt und es verheimlicht! « Sein Gesicht war nun so rot, dass sich sein Bart kaum noch davon abhob. »U nd wenn sich eine wehrt … Nun, Ihr habt gesehen, was dann geschieht. «
    »I hr seid ein kräftiger Mann und, wie ich gesehen habe, nicht der einzige im Dorf. Warum hat ihm niemand Einhalt geboten? « , wollte Marguerite wissen.
    »D er Dorfreeve ist mit vielen hier verwandt. Auch mit dem Steward. «
    » S chikaniert euch der Steward etwa ebenfalls? « , fragte William, hellhörig geworden. Er hatte den Mann für redlich gehalten.
    »N ein, er ist immer gerecht gewesen « , versicherte ihm Ralph Redbeard glaubhaft, »a ber sein Weib ist die Schwester des Reeven. ›B lut ist dicker als Wasser‹, hat der Reeve immer drohend gesagt. Sie sind neun Brüder, alle älter als die Frau des Stewards. Sie haben sie im Griff und halten auf Gedeih und Verderb zusammen. Jeder hier weiß das. Also haben wir alle den Mund gehalten und gehofft, dass der Herr bald ein Einsehen hat. «
    William nickte. »E s ist vorbei, das verspreche ich. Am besten gehen wir hinaus zu den anderen. Sicher wollen sie wissen, wie es weitergehen wird. «
    Als sie aus der Hütte traten, standen die Dorfbewohner tatsächlich noch immer neugierig tuschelnd auf dem Kirchplatz.
    »W elcher Mann im Dorf ist zuverlässig, lauter und gewissenhaft? « , fragte William mit Donnerstimme, damit jeder ihn verstehen konnte. »W er wäre also ein guter Reeve? «
    Die Dorfbewohner drucksten herum. Offensichtlich wagten sie nicht zu sagen, was sie dachten. Nur ein alter Mann war mutig genug, sich zu Wort zu melden.
    »R edbeard ist ein guter Mann. Er ist ehrlich und trägt das Herz am rechten Fleck! « , rief er.
    Die Dorfbewohner nickten und stimmten ihm zu.
    »N un, dann versuchen wir es « , meinte William und wandte sich an Ralph. »M elde dich morgen beim Steward, damit er dich in deine neue Aufgabe einweist « , bestimmte er kurzerhand.
    » H at er Kinder, für die er sorgen muss? « , erkundigte sich Marguerite und warf einen kurzen Blick auf ihren Gefangenen, der mit hängenden Schultern und zusammengebundenen Händen neben dem Steward stand.
    »E ine Tochter, Mylady. Ein gutes Kind. Hat es nicht leicht gehabt, seit die Mutter tot ist. Was soll nun aus ihr werden? « Ralph sah besorgt aus.
    Marguerite lächelte, und auch William war

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