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Der silberne Falke - Fox, K: Der silberne Falke: Historischer Roman

Der silberne Falke - Fox, K: Der silberne Falke: Historischer Roman

Titel: Der silberne Falke - Fox, K: Der silberne Falke: Historischer Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katia Fox
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Ausgeliefertseins. Robert atmete schneller, als der Fremde vor Lust zu keuchen begann, und genoss die Heftigkeit seiner Bewegungen.
    Als es vorüber und Roberts Begierde befriedigt war, stürzte er reuig und voller Scham hinaus, richtete seine Kleider und lief, so schnell ihn seine Füße trugen, in die nächstliegende Kirche.
    Wieder einmal hatte er sich der unaussprechlichen Sünde hingegeben, obwohl er schon so oft geschworen hatte, es nie mehr zu tun! Demütig warf er sich zu Boden, weinte und betete voller Inbrunst. Obwohl ihn seine Schuld jedes Mal mehr quälte, trieb es ihn doch immer wieder an jenen Ort, um seinem verruchten Trieb nachzugehen. Robert weinte verzweifelt. Er wusste, dass auch Bischöfe und andere hohe Kirchenfürsten, ja sogar Könige dieser Sünde anheimfielen, doch auch das konnte ihn nicht trösten.
    ***
    Während sich Odon mit den Fingern durch die strähnigen Haare fuhr, verzog sich sein Gesicht zu einer hämischen Fratze. Nur durch Zufall hatte er Robert auf dem Weg zum Marktplatz entdeckt, war sofort umgekehrt und hatte sich durch die Menge gekämpft, um ihn nicht aus den Augen zu verlieren. So war er ihm bis zu den Latrinen gefolgt.
    Er ist ein sodomitischer Verbrecher!, triumphierte er nun. Wenn das keine gute Nachricht ist!
    Und als Robert, erhitzt von seinem Treiben, hinter den Latrinen hervorkam, ballte Odon die Fäuste. »H ättest meiner Carla besser nichts erzählt « , knurrte er und wollte sich schon auf ihn stürzen, als Adam auf ihn zugerannt kam.
    »V ater, kaufst du mir ein Pony? Ich habe eines auf dem Markt gesehen. Sag es ihm, Roland! « Er zog den jungen Ritter, der ihn begleitet hatte, am Surcot. »S ag es ihm! Das Pony ist braun und hat ganz sanfte Augen, bitte, Vater! «
    Odon sah Robert in einem Gotteshaus verschwinden. Er warf Roland einen unsicheren Blick zu.
    »D as Pony ist schon älter, ruhig und folgsam, genau das Richtige für einen Jungen seines Alters « , raunte Roland ihm bestätigend zu.
    Odon lugte über Rolands Schulter. Robert war noch immer in der Kirche, aber er würde nicht ewig dort bleiben. Wenn der Junge und Roland noch hier waren, würde er Robert nicht nachstellen können.
    Der junge Ritter flüsterte ihm indessen den Preis des Pferdes zu und hob die Augenbrauen.
    » A lso meinetwegen « , seufzte Odon, holte seine Börse hervor und zählte ihm die entsprechende Summe in die Hand. »I ch habe noch etwas zu regeln. Wartet am Südtor auf mich, wenn ihr das Pony erstanden habt, und bringt mir mein Pferd mit. «
    »D anke, Vater, danke! « Adam hüpfte vor Freude von einem Bein auf das andere.
    Odon sah den beiden nach, um sich zu vergewissern, dass sie tatsächlich zurück zum Markt gingen.
    Einer wie Robert verdient es, bestraft zu werden!, dachte Odon erbittert. Doch seit Gerüchte umgingen, König Richard hätte sich zweimal öffentlich zu der stummen Sünde bekannt, wurde diese zu Odons Bedauern viel zu häufig geduldet und kaum noch verfolgt. Robert beim Richter anzuschwärzen, hatte darum wohl wenig Sinn. Odon strich sich mit der Hand über das Kinn und entsann sich plötzlich wieder der Blicke, mit denen Robert William bedacht hatte, wenn er sich unbeobachtet geglaubt hatte. Damals hatte Odon sie nicht einordnen können, nun aber ergab alles einen Sinn.
    Es dauerte eine ganze Weile, bis Robert wieder aus der Kirche kam.
    »I ch weiß, was du getan hast! « , raunte Odon ihm von hinten ins Ohr. Zunächst hatte er ihn beim Hemd packen wollen, doch der Gedanke, Robert zu nahe zu kommen, war ihm gar zu widerwärtig.
    Als säße ihm der Teufel im Nacken, fuhr Robert herum. »W as meint Ihr, Sir Odon? « , fragte er scheinbar ungerührt, doch das Zittern seiner Stimme verriet die Angst, die ihm durch die Glieder gefahren war.
    » D u hättest meine Carla nicht gegen mich aufhetzen sollen! «
    Robert entspannte sich ein wenig. »I ch weiß nicht, was Ihr meint, Sir Odon « , sagte er und wollte sich bereits abwenden, als Odon ihn an der Schulter packte und herumschleuderte.
    »D u solltest lieber nicht so von oben herab tun! Elender Sodomiter! «
    Bei diesen Worten wich alle Farbe aus Roberts Gesicht. Schneeweiß waren seine Wangen mit einem Mal, blutleer seine Lippen und geweitet seine Augen, die Odon ungläubig ansahen.
    Odon spuckte voller Widerwillen neben ihm auf den Boden und verfehlte Roberts Fuß dabei nur knapp.
    »I ch habe dich gesehen. Bei den Latrinen. Was glaubst du wohl, wie es deinem Freund William gefallen würde, wenn er

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