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Der silberne Falke - Fox, K: Der silberne Falke: Historischer Roman

Der silberne Falke - Fox, K: Der silberne Falke: Historischer Roman

Titel: Der silberne Falke - Fox, K: Der silberne Falke: Historischer Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katia Fox
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murmelte er nach dem stillen Gebet und unterdrückte ein Schluchzen. »D er Junge heißt übrigens Richard Isaac, nach Marguerites Vater und nach meinem « , flüsterte er. Dann schlug er das Kreuzzeichen über seiner Brust, erhob sich und ging hinaus zu den anderen.
    Isaac wurde noch am selben Tag begraben, gleich neben dem armen David und nicht weit von jenem Schuppen, in dem William damals den Gerfalken des Königs versteckt hatte.
    Bei dem Gedanken an diesen Tag schluckte er. Isaac hatte immer zu ihm gehalten. Und auch wenn er nun alt genug war und keinen Fürsprecher mehr brauchte, so fehlte ihm doch Isaacs väterlicher Rat.
    Nachdem die letzte Schaufel Erde das Grab bedeckte, gingen alle ins Haus. Nur William und Ellen standen noch eine Weile regungslos da.
    »B ald ist Henry alt genug, um die Schmiede zu übernehmen. « William räusperte sich.
    Ellen nickte. »E r macht sich gut. Trotzdem hoffe ich, dass er noch ein paar Jahre froh ist, wenn ich ihm zur Seite stehe. « Sie seufzte. »I rgendwann bin ich ja auch zu alt für solch harte Arbeit. « Sie strich ihrem Sohn tröstend über den Arm. » S orge dich nicht, William, du wirst einmal die Schmiede von Orford erben. «
    William sah noch immer auf die dunkle Erde, die Isaacs Grab bedeckte. »I ch weiß, Mutter. « Er besaß bereits genügend Land und hätte auf die Schmiede verzichten können, aber er liebte Orford.
    »I ch bin so stolz auf dich, William! Isaac wäre sehr glücklich gewesen, hätte er dich mit Frau und Kind sehen können. Er hatte von Anfang an einen Narren an dir gefressen und hat dich genauso geliebt wie Henry. «
    »D as weiß ich, Mutter « , gab William beruhigend zurück. »K omm, lass uns rüber ins Haus zu den anderen gehen. « Er bot ihr den Arm, damit sie sich unterhakte, und führte sie fort.
    » W illst du noch immer wissen, wer dein richtiger Vater war? « , fragte die Schmiedin plötzlich leise, beinahe ängstlich.
    William zögerte einen Augenblick. All die Jahre hatte er darauf gehofft, dass sie ihm mehr darüber sagen würde, aber plötzlich schien es nicht mehr wichtig zu sein. William schüttelte den Kopf. »N ein, Mutter, Isaac war der einzige Vater, den ich je hatte. Alles andere ist unwichtig. «
    »F ürwahr! « sagte sie offensichtlich erleichtert.
    Im Haus angekommen, setzten sie sich zu den anderen an den großen Tisch. Rose und ihre Helfer hatten, wie es sich gehörte, verschiedenste Speisen, Fleisch, Kuchen und Saucen zubereitet, die nun gemeinsam gegessen wurden.
    Nach ein paar Krügen Bier wurde die Stimmung gelöster, und Peter erzählte, wie es gewesen war, als Ellen zum ersten Mal Isaacs Schmiede betreten hatte. Alle lachten, als sie hörten, dass Isaac der Meinung gewesen war, eine Frau gehöre nicht an die Esse, sondern an den Herd.
    »I saac hat nicht immer recht gehabt, aber er hat seine Fehler eingesehen. Zum Glück. Ob es nun daran lag, wie gut deine Mutter schmiedet, oder vielmehr, wie schlecht sie kocht, werden wir nicht mehr erfahren « , frotzelte Jean. Den bösen Blick, den er sich damit von Ellen einhandelte, beantwortete er mit einem dicken Kuss auf ihre Wange, der sie wieder versöhnte. »D u bist die größte Schmiedin des Königreichs. « Er grinste sie an. » D u weißt, wie sehr wir dich alle verehren, sogar unser junger Baron hier, nicht wahr, Mylord? «
    »M ylord? « Ellenweore sah ihren Sohn mit einem Stirnrunzeln an.
    William räusperte sich verlegen.
    »J a, ja, meine Liebe, dein Sohn hat es mir vorhin genau erklärt. Er ist jetzt ein richtiger Lord. Die junge Lady hier hat ihm nämlich nicht nur einen gesunden Sohn geschenkt, sie hat auch ein schönes Stück Land mit einer Falknerei in die Ehe gebracht, in der William nun Vögel des Königs betreut. Und zu all dem bekommt der Glückliche von ihr noch ein Herz voller Liebe dazu, wie mir scheint. «
    Ellenweore blickte zu Marguerite, die beschämt errötete, und dann zu William. »E ine Lady « , murmelte sie, und William fürchtete schon, sie könne Marguerite deswegen ablehnen, doch Ellen lächelte sie freundlich an. »E ine Lady mag sie ja sein, vor allem aber, so will mir scheinen, ist sie ein gutes Mädchen. Das habe ich gleich in ihren Augen gesehen « , sagte sie und legte den Arm um ihre Schwiegertochter.
    In den Augen. Wie bei den Falken, dachte William, gerührt von den Worten seiner Mutter, und schluckte, als sie weitersprach.
    » U nd Gemüse putzen kann sie auch! « , lachte Ellen, dann wurde sie wieder ernst. »I ch bin

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