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Der silberne Falke - Fox, K: Der silberne Falke: Historischer Roman

Der silberne Falke - Fox, K: Der silberne Falke: Historischer Roman

Titel: Der silberne Falke - Fox, K: Der silberne Falke: Historischer Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katia Fox
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schlafen gehen zu müssen, als ihm jemand auf den Arm tippte.
    »H ier « , wisperte ein etwa acht Jahre altes Mädchen und reichte William einen Kanten Brot und ein Stück Speck. Die Kleine legte den Finger über die geschlossenen Lippen.
    William nickte verstehend.
    »S chlaf jetzt, Wanze « , rief Logan.
    »I ch heiße Nesta, nicht Wanze « , protestierte sie leise.
    »D anke, Nesta « , flüsterte William, »h ast du auch etwas Wasser für mich? «
    »D ahinten, der Eimer mit der Kelle. Jeder kann sich nehmen. Wer ihn leer macht, muss neues holen, aber das hast du ja vorhin schon getan « , raunte sie.
    Es war nicht zu übersehen, dass sie Roberts jüngere Schwester war. Sie hatte das gleiche braunschwarze Haar wie er, nur dass es etwas feiner war. Auch ihre Augen waren vom gleichen warmen Haselnusston. Wenn sie die Kinder des Falkners sind, müssen sie nach der Mutter kommen, dachte William.
    »S eid ihr wohl endlich still! « , donnerte Logan und gähnte laut. Kurz danach war er offenbar eingeschlafen; sein regelmäßiger, pfeifender Atem war deutlich zu hören.
    William aß Brot und Speck auf und trank ein paar Schlucke Wasser. Erst jetzt bemerkte er, wie lang und anstrengend der Tag gewesen war.
    Vor Müdigkeit konnte er sich kaum noch auf den Beinen halten, also legte er sich zu Robert auf das Strohlager.
    »H e! Aufstehen! « Robert gab William einen unsanften Stoß. »E s wird schon hell. «
    William streckte sich und gähnte. Es musste noch früh sein. Das wenige Licht, das durch den Holzladen fiel, ließ nur undeutliche Umrisse erkennen.
    Logan schnarchte noch.
    »W ir müssen uns fertig machen, bevor er wach wird. Los, komm! « , forderte Robert William auf und schlich sich aus dem Haus. William hatte in seinen Kleidern geschlafen und glitt gleich hinter ihm hinaus. Nesta folgte ihm auf dem Fuße.
    William schlenderte hinunter zum Bach, an dem er am Abend mit Robert Wasser geschöpft hatte, erleichterte im Gebüsch seine Blase und wusch sich Gesicht, Hals und Hände, so wie er es von zu Hause gewohnt war.
    »W as ist mit deinem Fuß? « , fragte Nesta neugierig, als William den Verband zurechtzog.
    »K rumm, seit meiner Geburt « , antwortete er knapp. In St. Edmundsbury hatten ihn die jüngeren Kinder wegen seines Fußes manchmal gehänselt, aber Nesta nickte nur.
    »K annst du damit überhaupt rennen? « , wollte Robert wissen.
    »S icher « , brummte William abweisend.
    Ein erwartungsvolles Leuchten huschte über Roberts Gesicht, und er sprang auf. »U mso besser! Falkner müssen das nämlich können. Mein Vater sagt, dass ich schnell bin. Wollen wir doch mal sehen, ob du es mit mir aufnehmen kannst. Lass uns um die Wette laufen! Eine große Runde um das Haus und wieder zurück « , forderte er William heraus und zog mit der Fußspitze eine Linie in den sandigen Boden. »H ier geht’s los! «
    William hasste solche Wettrennen. Wenn er verlor, würde Robert ihn damit aufziehen. Gewann er, obwohl ihm vom Reiten noch sämtliche Knochen wehtaten, würde der Sohn des Falkners ihm vermutlich gram sein. William seufzte. Das Wettrennen ausschlagen durfte er jedoch auf keinen Fall, das wäre ein gar zu schlechter Anfang in der Falknerei gewesen. Also stellte er sich neben Robert, der bereits zu zählen begann. Bei »d rei « liefen die beiden los.
    Robert schnaufte, rannte wie der Wind und ließ William schon bald ein kleines Stück hinter sich. Doch auch William gab sein Bestes und holte auf, sodass sie beide gleichzeitig an ihrem Ausgangspunkt ankamen.
    Unentschieden! Mit diesem Ausgang des Wettlaufs war William durchaus zufrieden. Er setzte sich und zog seinen Schuh aus. Der Verband um seinen Fuß war schon wieder verrutscht und schnitt in die Haut ein.
    »D a ist Blut dran! « Robert deutete mit dem Zeigefinger auf die Außenkante von Williams Fuß.
    »I ch weiß. « William hatte keine Lust, sich über seinen Fuß zu unterhalten. Vorsichtig löste er den Verband.
    »S ieht aus, als ob es wehtut. «
    »G eht schon. « William ließ sich lieber nicht anmerken, dass er tatsächlich mächtige Schmerzen hatte.
    »W enn ich dir helfen soll, kannst du es ruhig sagen. Es macht mir nichts! « Robert berührte kurz Williams Fuß, als wollte er beweisen, dass er es ehrlich meinte.
    Verlegen lehnte William seine Hilfe ab. Mit beiden Händen massierte er den geschundenen Fuß. Als hinter ihm plötzlich Logans donnernde Stimme ertönte, zuckte er zusammen.
    »W as zur Hölle ist das? « Der Falkner war kirschrot

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