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Der silberne Falke - Fox, K: Der silberne Falke: Historischer Roman

Der silberne Falke - Fox, K: Der silberne Falke: Historischer Roman

Titel: Der silberne Falke - Fox, K: Der silberne Falke: Historischer Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katia Fox
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Schleuder dabei. Hastig suchte er nach einem geeigneten Stein. Odon war nicht weiter entfernt als die Singvögel, die er fast täglich erlegte. Er würde ihn ohne Schwierigkeiten treffen können. Als er fündig wurde, legte er den Stein auf die Sehne, die zwischen der kleinen Astgabel befestigt war, spannte sie, zielte und schoss.
    Odon sackte lautlos zusammen.
    Sein rotwangiger Kumpan hielt sich den Bauch vor Lachen, als er begriff, dass Odon von einem einfachen Stein niedergestreckt worden war, und konnte gar nicht mehr aufhören zu glucksen.
    Robert indessen entdeckte William erst, als er aus seiner Deckung kam, den Pfad überquerte und einem der beiden Pferde einen heftigen Klaps gab, sodass es davongaloppierte, als wäre der Teufel hinter ihm her.
    »H oh! « , rief der rotbackige Knappe, als das zweite Pferd ebenso panisch hinterdreinstob, riss die Arme hoch und rannte ihnen nach, um sie wieder einzufangen.
    » K omm! « , forderte William seinen Freund auf. Er hatte bereits einen zweiten Stein auf die Sehne gelegt, doch der apfelwangige Knappe war viel zu sehr mit dem Einfangen der Pferde beschäftigt, um eine Gefahr darzustellen.
    Odon stöhnte leise, sicher würde er bald wieder zu sich kommen.
    »V erschwinden wir lieber von hier! « William packte Robert am Ärmel und zerrte ihn mit sich.
    Es würde Odon sicher nicht schmecken, zum Gespött seiner Freunde zu werden, wenn sein Kumpan ihnen von dem Vorfall berichtete. William zog es vor, nicht darüber nachzudenken, was das noch für Konsequenzen nach sich ziehen würde, und rannte, so schnell er konnte. Robert hielt mit ihm Schritt und blieb erst keuchend stehen, kurz bevor sie die Falknerei erreichten.
    »E s ist besser, wir erzählen meinem Vater nichts von der Sache. Er hält die Knappen für Ehrenmänner und würde uns nicht glauben. Er weiß nicht, dass sie im Dorf alle in Angst und Schrecken versetzen, weil sie ihren Übermut an den Greisen, Kranken und Schwachen auslassen. Nicht einmal der Burgherr ahnt etwas. Odons Tante deckt jede seiner Schandtaten. Einzig der Fechtmeister, Reginald de Vere, kennt die Knappen gut genug, um sie zu durchschauen. Er bestraft sie, wenn er sie erwischt, aber das ist leider nur allzu selten. Du hast Odon heute herausgefordert. Das wird er dir niemals verzeihen. Er wird sich bitter an dir rächen « , warnte Robert. »A uch wenn es dumm von dir war, dich meinetwegen mit ihm anzulegen – danke, Will! « Er verzog das Gesicht zu einem hilflosen Lächeln. »F reunde? «
    »F reunde! «
    Sie schüttelten sich die Hände.
    »W o hast du gesteckt? « , fuhr Logan seinen Sohn an und kam mit langen Schritten auf ihn zu.
    »I ch habe eine Drossel erlegt. «
    Logan sah William ungnädig an. »U nd du? «
    Robert wechselte einen raschen Blick mit William und räusperte sich. » V ater, hast du William nicht wegen des Gewitters auf die Suche nach mir geschickt?«
    »S icher habe ich das. Und da konnte er nicht auch schnell noch einen Vogel abschießen? « , schimpfte Logan. »S ich so eine Gelegenheit entgehen zu lassen, wenn man schon einmal im Wald ist! « Verständnislos schüttelte er den Kopf. »G eht jetzt und füttert die Hunde! «
    »U nd was für einen Vogel du abgeschossen hast, Will! « , prustete Robert los, als Logan weit genug entfernt war. »Z um Dank bekommst du die besten Stücke meiner Drossel für deinen Merlin. «
    »N a, dann hat es sich ja gelohnt, dass ich mir einen Feind gemacht habe. « William zwinkerte und gab Robert einen freundschaftlichen Knuff in die Rippen. »V on nun an gehen wir lieber gemeinsam in den Wald. Wird in der nächsten Zeit nicht ganz ungefährlich sein. «
    »E r wird trotzdem einen Weg finden, glaub mir! « , unkte Robert düster. »D ie Frage ist nur, welchen und wann. «
    ***
    Ein stürmischer, noch immer sommerwarmer Wind rauschte durch die Blätter, als William und Robert sich auf den Weg zum Turm machten. Der August war heiß und trocken gewesen, und der September war kaum besser. Die Erde im Hof war so staubig, dass sie in Wirbeln aufgeweht wurde. William setzte die beiden Wassereimer ab, um sich den Staub aus den Augen zu reiben, als er das Stampfen von Pferdehufen auf dem Weg zur Falknerei vernahm.
    » M ylord, Sir Reginald « , begrüßte Robert die beiden vorderen Reiter zuerst und verbeugte sich höflich.
    William erinnerte sich noch gut an Sir Ralph, den Burgherrn, auch wenn er ihn seit seiner Ankunft in Thorne nicht wieder zu Gesicht bekommen hatte. Der andere Mann, den

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