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Der silberne Falke - Fox, K: Der silberne Falke: Historischer Roman

Der silberne Falke - Fox, K: Der silberne Falke: Historischer Roman

Titel: Der silberne Falke - Fox, K: Der silberne Falke: Historischer Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katia Fox
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kriegen, nicht wahr? «
    »H m. « Sibylle nickte. »D abei hätte ich viel lieber einen Hund. « Sie setzte den Welpen ab und nahm einen anderen hoch. »M it denen kann man viel besser spielen. «
    »M it einem Falken kann man gar nicht spielen « , verbesserte William sie. Welch eine Verschwendung, dachte er, einem so jungen Mädchen wie Sibylle schon einen Falken zu schenken!
    »I ch weiß « , sagte sie gedehnt. »V ielleicht sollte ich die Falken richtig kennenlernen. Mag sein, dass ich sie dann besser leiden kann. Ich sollte öfter herkommen. Dann könnte ich auch mit den Hunden spielen. «
    William nickte, noch immer irritiert von ihrer glockenhellen Stimme. »W enn dein Vater nichts dagegen hat. « Er zuckte mit den Schultern.
    »A ch, wo denkst du hin! Er erlaubt mir fast alles « , winkte sie zuversichtlich ab. Ihre Augen funkelten schelmisch. »M eine Mutter allerdings « , sie wackelte in scheinbarer Entrüstung mit dem Kopf, »d ie kann nur mein allerliebster Vetter Odon um den kleinen Finger wickeln. « An der Art, wie sie das sagte, war unschwer zu erkennen, dass sie selbst Odon nicht ausstehen konnte.
    Als sich die Stalltür quietschend öffnete, fuhr William erschrocken auf.
    »W ill? Wir sollen ihnen die Merline zeigen. « Robert wies kurz mit dem Kopf in Sibylles Richtung. »S ie soll auch mitkommen. « Ohne das Mädchen auch nur eines Blickes zu würdigen, ging er wieder hinaus.
    »I ch glaube, er mag mich nicht. « Auf Sibylles Wangen blieben anstelle der Grübchen nur zwei traurige Falten zurück.
    »A ch was « , beruhigte William sie, »w ir haben kürzlich Schwierigkeiten mit Odon gehabt, deswegen ist er schlecht gelaunt. «
    »O h! « Sibylle lächelte erleichtert. »D as kann ich gut verstehen. Ich mag ihn auch nicht, obwohl er mein Vetter ist und ich ihn lieben sollte wie einen Bruder. Aber er ist nun einmal bösartig und falsch. Meine Magd beschwert sich fast jeden Tag über ihn. Odon kneift ihr in den Hintern « , fügte sie flüsternd hinzu. »M eine Mutter sagt, sie solle sich nicht so anstellen. Ein so hässliches Ding wie sie müsse stolz darauf sein, überhaupt von einem schmucken Knappen wie ihm bemerkt zu werden. Dabei ist meine Magd gar nicht hässlich. Und Odon ist auch nicht schmuck! « , empörte sich Sibylle. »O bwohl die Mädchen ihm ja immer hinterhersehen … « , überlegte sie mit gerunzelter Stirn, dann schüttelte sie den Kopf und fuhr fort: »M anchmal trete ich ihm vors Schienbein. « Sie strahlte William an. »E r darf mich nämlich nicht hauen, das ist gegen seine Ehre. Aber wenn keiner hinschaut, dann zieht er mich an den Haaren. « Sie setzte eine entrüstete Miene auf.
    Sich an kleinen Mädchen zu vergreifen, das passt zu einem Feigling wie ihm!, dachte William aufgebracht.
    Robert riss erneut die Tür auf. »K ommt ihr endlich? «
    »J a. « William nahm Sibylle rasch den Hund ab, setzte ihn auf den Boden und schob sie zur Tür hinaus. »W ir wollen doch nicht, dass Robert unseretwegen Ärger bekommt. «
    »N ein! « Sybille schüttelte erschrocken den Kopf.
    Am Abend, als der Burgherr und seine Begleiter fort waren, schimpfte Logan mit den Jungen. »I hr müsst euch mehr Mühe geben. Der junge Odon ist ungeduldig. Er will seinen Falken so bald wie möglich haben. Sir Ralph ist viel zu nachsichtig mit dem Burschen. Nicht, dass der Lord ein schlechter Herr wäre, aber er kümmert sich zu wenig um das, was auf Thorne geschieht, wenn er fort ist « , knurrte Logan erbost. William und Robert wunderten sich über seine Worte und hingen gebannt an seinen Lippen. »W as glotzt ihr, habt ihr nichts zu tun? « , fuhr der Falkner sie an, als er es bemerkte. »N a los, geht Wasser holen und dann macht euer Lager zurecht. Morgen wartet genügend Arbeit auf euch. « Um seinen Worten Nachdruck zu verleihen, gab er jedem von ihnen einen leichten Schlag auf den Hinterkopf. »U nd du schrubbst den Tisch « , befahl er Nesta, »i ch gehe Holz hacken, bevor es dunkel wird. « Er stürmte aus dem Haus und warf die Tür hinter sich zu.
    Am nächsten Tag, als die Sonne hoch am Himmel stand, kam Sibylle allein zur Falknerei. Sie trug einfache Kleidung wie eine Magd und war zu Fuß gekommen. Als sie die Jungen bat, ihnen helfen zu dürfen, lehnte William entrüstet ab. Sie war die Tochter des Burgherrn!
    Robert aber sah das anders. »W enn sie lernen will, wie man sich richtig um einen Falken kümmert – was anzuraten ist, schließlich soll sie ja den Merlin bekommen –, dann ist

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