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Der silberne Falke - Fox, K: Der silberne Falke: Historischer Roman

Der silberne Falke - Fox, K: Der silberne Falke: Historischer Roman

Titel: Der silberne Falke - Fox, K: Der silberne Falke: Historischer Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katia Fox
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Robert Sir Reginald genannt hatte, musste der Fechtmeister sein, von dem er bereits erzählt hatte. William stöhnte kaum hörbar auf, als er Odon entdeckte, der hinter den beiden herritt.
    »M ylord, Sir « , tat William es nun Robert gleich und verneigte sich ebenfalls vor den Edelleuten. »I ch gehe Logan holen « , schlug er vor und wollte bereits losrennen.
    »D u bleibst hier. Robert geht! « , erklärte Sir Ralph bestimmt.
    Odon grinste breit.
    William kämpfte gegen das Schlottern seiner Knie an. Ob Odon seinem Onkel von dem Vorfall mit der Steinschleuder erzählt hatte? Falls ja, konnte er davon ausgehen, dass der Burgherr nur die halbe Wahrheit kannte und ihn hart bestrafen würde.
    »O don sagt, du brüstest dich mit deinem Können und behauptest, dein Falke flöge besser als Roberts. «
    Williams Mund wurde ganz trocken, sein Kopf fühlte sich merkwürdig blutleer an. Mit keinem Wort hatte er Odon gegenüber die Merline erwähnt. Roberts irritierten Blick von der Seite beantwortete er mit einem angedeuteten Kopfschütteln.
    » I ch habe Odon den besseren Falken versprochen. Ich werde mit Logan vereinbaren, wann wir sie jagen lassen, damit ich beurteilen kann, welcher der beiden tatsächlich mehr taugt. Dann werden wir ja sehen « , fuhr Sir Ralph fort. Er ließ William nicht einen Moment aus den Augen und musterte ihn, als suchte er in seinem Gesicht die Antwort auf die Frage, ob William nun ein Angeber war oder nicht.
    »I ch habe mich nicht gebrüstet « , wagte William nun richtigzustellen. Er würdigte Odon keines Blickes, trotzdem konnte er dessen Grinsen beinahe körperlich spüren. »B eide Merline sind gute Vögel. Bei der Jagd werdet Ihr Euch davon überzeugen können, dass es keinen Unterschied macht, welchen Ihr auswählt. « William fiel zu spät auf, wie selbstsicher, ja beinahe von oben herab er klang.
    Odon grinste noch immer. Er schien sich seines nahenden Triumphes nur allzu sicher zu sein.
    »V ater, sieh, da kommt Logan « , hörte William eine helle Mädchenstimme. Das Kind, das auf einem Pony nicht weit von Odon saß, war William bis dahin nicht aufgefallen.
    »W illkommen, Mylord! Sir Reginald! « Logan deutete eine Verbeugung an, ohne unterwürfig zu wirken.
    » H abt Ihr wieder Welpen, Logan? Darf ich sie sehen? Bitte! « , quengelte das Mädchen sanft und ließ sich geschickt von seinem Pony gleiten.
    Logan versicherte sich mit einem kurzen Blick der Zustimmung Sir Ralphs. »S icher, Mistress. William, begleite sie. Na los, mach schon! «
    Froh, nicht länger Odons Grinsen ertragen zu müssen, rannte William dem Mädchen nach, das bereits vorausgestürmt war, überholte es und riss schwungvoll die Tür zum Stall auf. »M istress. « Er verbeugte sich und forderte sie mit einer weit ausholenden Geste auf, einzutreten. Dann folgte er ihr. Die Holzläden waren zum Lüften weit geöffnet, sodass es drinnen kaum dunkler war als draußen.
    »D u kannst Sibylle zu mir sagen, wenn mein Vater nicht dabei ist « , sagte das Mädchen leise und lächelte gewinnend. »O h, ist der niedlich! « , rief sie plötzlich aus, bückte sich zu einem der jungen Hunde hinunter und wollte ihn hochnehmen.
    » W arte, ich zeige dir, wie man sie halten muss, ohne ihnen wehzutun. « William legte seine Hand auf ihren zarten Kinderarm, und Sibylle ließ den Hund los. »M it der einen Hand nimmst du sie unter dem Bauch, gleich hinter den Vorderpfoten, mit der anderen unterm Hinterteil. « Er schnappte sich den kleinen Hund und reichte ihn Sibylle.
    »W ie alt bist du? « Sie sah William fragend an und herzte den zappelnden Hund auf ihrem Arm. »D u bist aber ein braves Hundchen « , lobte sie das braune Fellknäuel.
    »Z wölf, seit dem Osterfest. « William glaubte, vor Stolz auf der Stelle noch ein Stückchen zu wachsen. Er überragte Sibylle, die er auf neun, vielleicht zehn Jahre schätzte, um Haupteslänge. Robert dagegen – obwohl beinahe zwei Jahre jünger als er – war bereits auf Augenhöhe mit ihm, was William insgeheim verdross.
    »S eid ihr Freunde, du und Robert? «
    William fühlte sich bei seinem Gedanken an Robert ertappt und sah Sibylle erstaunt an. Zwei winzige Grübchen erschienen auf den Wangen des Mädchens, wenn es lächelte. William errötete und nickte. »S icher sind wir das. « Er beugte sich zu einem der jungen Hunde hinunter, der an seinem Bein schnüffelte und mit leisen Fieplauten um Aufmerksamkeit bettelte, und streichelte ihn. »D u sollst den anderen der beiden Merline

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