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Der silberne Falke - Fox, K: Der silberne Falke: Historischer Roman

Der silberne Falke - Fox, K: Der silberne Falke: Historischer Roman

Titel: Der silberne Falke - Fox, K: Der silberne Falke: Historischer Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katia Fox
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sie sich nicht rührte, und fühlte ihre Stirn. »H errje, sie glüht ja! « , rief er erschrocken aus, eilte zur Bettstatt des Falkners und rüttelte ihn wach. »N esta ist krank! «
    Logan stand missmutig auf und zog sich an. Er schien nicht so recht zu glauben, dass es Nesta schlecht ging. Nachdem er jedoch ihre Stirn gefühlt und die enorme Hitze gespürt hatte, die ihren Körper zu verbrennen schien, war auch er besorgt.
    »K altes Wasser, holt kaltes Wasser « , befahl er William und Robert und suchte nach einem Leinentuch.
    William schnappte sich einen Eimer und lief, nur mit seinem Hemd bekleidet, hinunter zum Fluss. Er hatte sich nicht einmal die Zeit genommen, seine Schuhe anzuziehen. Den frostigen Boden unter den Füßen spürte er kaum; das eisige Wasser des Flusses jedoch brannte auf seiner Haut. So schnell er konnte, lief er mit dem gefüllten Eimer zurück zum Haus. Ein spitzer Stein verletzte seinen verdrehten Fuß, aber er beachtete den Schmerz ebenso wenig wie das Blut, das aus der Wunde sickerte.
    Als William ihm den Eimer reichte, tauchte Logan das Leinen hinein, wrang es aus und legte es auf Nestas Stirn.
    »G eht und kümmert euch um die Tiere! Ich bleibe bei ihr. « Logans Befehl klang ungewöhnlich sanft. Offenbar machte er sich ernsthaft Sorgen um Nesta.
    William und Robert stoben davon. Sie erledigten alle Arbeiten noch gewissenhafter als sonst, versorgten die Hunde ebenso wie die Falken und berichteten Alfred, warum Logan der Arbeit fernbleiben würde. Sie kamen erst lange nach der Mittagszeit zurück zum Haus. Logan saß noch immer an Nestas Lager.
    Den Geruch von Siechtum und Erbrochenem, der das Haus erfüllte, konnte William kaum ertragen. Er öffnete den hölzernen Fensterladen, um frische Luft hereinzulassen.
    Währenddessen nahm Robert die Schüssel, in die sich Nesta übergeben hatte, und leerte sie wortlos.
    »S ie sagt, ihr Kopf schmerze, als wollte er jeden Augenblick bersten. « Logan strich ihr besorgt über das Haar.
    »U nd das Fieber? « , erkundigte sich William beunruhigt.
    Der Falkner schüttelte den Kopf. »G eh die alte Cwen holen « , forderte er seinen Sohn auf. Robert rannte umgehend los.
    »W ir könnten es mit feuchten Wickeln um die Waden versuchen. Bei mir zu Hause schwören sie darauf. Es heißt, sie ziehen die Hitze aus dem Körper. «
    Als Logan zustimmte, nahm William zwei Leinentücher, machte sie nass und wickelte sie um Nestas Unterschenkel. Um die nassen Tücher legte er noch einmal trockene.
    »B itte, Herr, lass nicht zu, dass ihr etwas geschieht! Nimm sie mir nicht fort « , murmelte der Falkner immer wieder vor sich hin. Er faltete die Hände und betete inbrünstig.
    William blickte ihn beklommen an. Nicht einmal zum Osterfest, wenn sich der Todestag seiner Frau jährte, wirkte Logan so verzweifelt, obwohl er sich dann betrank, fluchte, zeterte und wütete. Hier, am Krankenlager seiner Tochter, stand ihm einzig die nackte Angst der Hilflosigkeit ins Gesicht geschrieben.
    Als Robert mit Cwen, der Kräuterfrau, zurückkam, ging es Nesta trotz der Wadenwickel nicht besser. Stöhnend lag sie auf der Seite, die Beine angezogen, den Rücken gespannt wie ein Bogen.
    Die Alte legte ihre Hand auf die Stirn des Mädchens, drehte es dann auf den Rücken und spreizte seine Lider vorsichtig mit den Fingern, um die Augen betrachten zu können. Nesta jammerte, als die Kräuterfrau versuchte, ihren Kopf anzuheben.
    Ein entsetzter Laut kam Cwen über die Lippen. »V öllig steif « , sagte die weise Frau beunruhigt und kochte einen Sud aus Heilpflanzen, den sie Nesta vergeblich einzuflößen versuchte. Dann verbrannte sie duftende Kräuter und murmelte unverständliche Worte, während sie Nestas Kopf unaufhörlich befingerte.
    »W as ist mit ihr? « , fragte Robert ängstlich. Auch wenn er sonst jede Gelegenheit nutzte, um seine Schwester zu necken, stand ihm nun grenzenlose Sorge um sie ins Gesicht geschrieben.
    »G ewürm in ihrem Kopf, das ist es, was schmerzt « , flüsterte die Kräuterfrau geheimnisvoll. »D er steife Nacken ist ein böses Omen. « Die alte Cwen seufzte tief und schüttelte den Kopf. »E s steht schlecht um sie, sehr schlecht. Ich kenne niemanden, der das Fieber mit einem solchen Unheil bringenden Vorzeichen überlebt hat. Betet für sie. Mehr kann ich nicht sagen. « Sie zuckte die Schultern, ging zu Logan und legte ihm die Hand auf den Oberarm. »E s dämmert bereits. Ich weiß nicht, ob das Kind die Nacht überstehen wird. Ihr solltet nach

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