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Der Sklave von Midkemia

Der Sklave von Midkemia

Titel: Der Sklave von Midkemia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond E. Feist
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gemeinsames Ziel: den Sturz der Acoma. Als sich das Insekt auf einer Jomach-Scheibe niederließ und dort schnell Gesellschaft von einigen Artgenossen erhielt, kam es Mara beinahe wie ein unheilverkündendes Zeichen vor. »Wir haben Glück, daß Tasaio noch auf Midkemia Krieg führt«, meinte die Lady.
    Arakasi beugte sich vor. »Dieses Glück haben wir nicht mehr, Mistress. Der Mann, der den Tod Eures Vaters und Eures Bruders herbeigeführt hat, kehrt genau am heutigen Tag durch den Spalt zurück. Desio hat seine Verwandten und Anhänger zu einer großen Versammlung für die übernächste Woche eingeladen. Er wird ihnen unter anderem den Treueeid abnehmen. Er hat mit Metall für die Errichtung eines Gebetstores bezahlt, das dem Roten Gott geweiht wird.«
    Mara sprach jetzt leiser als zuvor: »Tasaio ist gefährlich.«
    »Und zielstrebig«, fügte Arakasi hinzu. »Desio mag von seinen Leidenschaften bestimmt werden, doch die einzigen Interessen seines Cousins sind Krieg und Macht. Solange Desio fest auf dem Thron der Minwanabi sitzt, wird Tasaio sein eigenes Ziel verfolgen und versuchen, das Kommando über die kaiserlichen Truppen zu erhalten. Er wird Desio treu dienen – wenngleich mit dem gelegentlichen stummen Wunsch, Desio möge an dem Knochen eines Jiga-Vogels ersticken, da wette ich drauf. Tasaio könnte den Sturz seines Onkels von der Höhe der Macht mit einem militärischen Schlag beantworten. Ein überragender Sieg über das Haus Acoma und ein entsprechender Schaden auf seiten einiger großer Häuser, und Desio wird nach dem Kriegsherrn der zweitmächtigste Mann im Rat.«
    Mara dachte darüber nach. Jingus Tod hatte den Minwanabi ihre Ehre, etliche Verbündete und die bisherige politische Stärke genommen, doch ihre Garnisonen und ihre Kampfkraft hatten sich kaum verringert. Die Streitkräfte der Acoma waren durch jene Intrige, die zum Tod ihres Vaters und ihres Bruders geführt hatte, fast völlig vernichtet worden, hatten sich jedoch seither gut erholt. Doch zuviel hing von den Kriegern der Cho-ja ab. Im Augenblick würden die insektenähnlichen Wesen nur auf dem Gebiet der Acoma handeln, eine tödliche und zuverlässige Verteidigungsarmee, jedoch vollkommen nutzlos für eine offensive Strategie. In einem Krieg oder Konflikt jenseits der Grenzen der eigenen Ländereien hätten die Acoma keine Chance gegen die Truppen, die Desio zur Verfügung standen.
    »Wir müssen wissen, was sie vorhaben«, sagte sie fest. »Können Eure Spione an dem Treffen der Minwanabi teilnehmen und berichten, was die Berater Desio zuflüstern?«
    Arakasi lächelte bitter. »Lady, überschätzt die Fähigkeiten meiner Spione nicht. Erinnert Euch daran, daß der Mann, der bisher berichtete, Jingu sehr nahestand. Dieser Diener bekleidet immer noch den gleichen Posten, doch wir können nicht davon ausgehen, daß er dort bleibt, wenn der Sohn anfängt, seine Macht auszuüben. Natürlich habe ich sofort mit dem Aufbau eines Ersatzes begonnen, sollten die Dinge sich anders entwickeln, aber denkt daran, daß der von uns eingesetzte Spion ganz nach Desios Geschmack sein muß. Er wird frühestens in ein paar Jahren das Vertrauen des jungen Lords besitzen.«
    Mara nahm Arakasis nächsten Gedanken vorweg. »Und Tasaio ist ohnehin gefährlicher.«
    Der Supai zog die Augenbrauen leicht empor. »Lady, seid versichert, daß ich mein möglichstes tun werde, um einen genauen Bericht über das zusammenzustellen, was bei Desios Zusammenkunft geschieht. Sollte der junge Lord weiterhin so dumm sein, wie ich vermute, wird Tasaio nur eine Stimme unter vielen bleiben. Wenn er jedoch einen unerwarteten Geistesblitz hat und Tasaio die Kampagne gegen uns überläßt, sind wir tatsächlich in Gefahr.« Er legte ein kaum angebissenes Stück Brot zurück auf den Tisch. »Doch es hat wenig Nutzen, sich Sorgen über etwas zu machen, das erst geschehen wird. Ihr solltet Eure Makler und Bediensteten anhalten, auf dem Markt auf Klatsch und Neuigkeiten zu achten. Wissen ist Macht – und die Grundlage, auf der die Acoma letztlich triumphieren werden.«
    Arakasi erhob sich geschmeidig, und Mara gestattete ihm mit einer knappen Geste, sich zu entfernen. Er verschwand unauffällig, während sie mit einem leichten Frösteln bemerkte, daß er niemals zuvor aufgestanden war, ohne von dem Essen zu nehmen, wenn er Hunger hatte. Es schien ihr plötzlich zu still im Raum, zu bedrückend durch die Macht ihrer eigenen Zweifel. Die Vorstellung von der Rückkehr Tasaios erweckte

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